New York Rangers - Washington Capitals 1:2 - Serie 0:1 BOXSCORE
Alex Ovechkin drückte seinem Teamkollegen Joel Ward vor Begeisterung einen dicken Schmatzer auf die Helmwange. Sekunden vorher hatte der Videobeweis Wards 2:1-Treffer als regulär ausgewiesen, Washington feierte im Madison Square Garden einen unerwarteten Triumph. "Ich habe einfach kräftig draufgehauen und er ging rein", erklärte Ward seinen Gamewinner gegen Rangers-Goalie Henrik Lundqvist.
Die Rangers indes waren stinksauer: Dem Angriff der Caps war ein Schlag Nicklas Backstroms von hinten gegen Dan Boyle vorausgegangen. Der Gefoulte ging zu Boden, die Hausherren hörten auf zu spielen. Doch die Referees pfiffen nicht ab. Stattdessen brüllte Ward Superstar Ovie an, ihm den Puck zu geben.
Ovechkin hatte den ersten Treffer des Tages 1:47 Minuten vor Ende des ersten Drittels in Überzahl erzielt. Es war Washingtons erstes Playoff-Tor gegen Lundqvist seit Spiel 6 2013. Jesper Fast glich erst 4:39 Minuten vor der Schlusssirene für New York aus. Als der Garden sich schon auf die Overtime freute, verdarb Ward den Rangers-Fans die Laune gründlich.
"Das ist hart, es nervt uns richtig", kommentierte Lundqvist die Niederlage. Immerhin waren die Rangers als klarer Favorit in die Serie gegangen: Sie hatten drei der vier Duelle mit Washington in der Saison gewonnen und so viele Punkte und Siege wie nie zuvor eingefahren.
"Sie sind ein sehr talentiertes Team", verteilte Capitals-Coach Barry Trotz nach dem Coup seines Teams denn auch Lorbeeren an den Gegner. Wichtiger Rückhalt seiner Truppe war Braden Holtby im Kasten mit 31 Saves. Gegenüber Lundqvist brachte es auf 27.
Anaheim Ducks - Calgary Flames 6:1 - Serie 1:0 BOXSCORE
Ausgeruhte Ducks haben ihren Ex-Goalie Jonas Hiller und seine Flames nach allen Regeln der Kunst auseinandergenommen. Sieben Tage nach dem Sweep über die Winnipeg Jets regierte insbesondere Anaheims erste Sturmreihe Calgary nach Belieben.
Corey Perry (2 Tore, 2 Assists) und Ryan Getzlaf (1 Tor, 3 Assists) stellten mit je vier Scorerpunkten den Playoff-Rekord der Ducks ein, auch Patrick Maroon traf. "Ich war mir sicher, dass unsere Vorbereitung großartig war. Es hat sich ausgezahlt", sagte Kapitän Getzlaf. "Wir haben gut angefangen und unseren Gameplan durchgesetzt."
Coach Bruce Boudreau hatte seinen Ducks nur einen freien Tag gegönnt: "Wir waren hungrig, bereit zu spielen nach all dem Training." Anaheim benötigte lediglich 14 Schüsse für die ersten drei Treffer.
Damit war Hillers Einsatz nach 2:13 Minuten im zweiten Drittel schon wieder beendet. Bereits in der Erstrundenserie hatte Bob Hartley seinem Goalie zwei Mal auf die Bank verbannt. Ersatz Karri Ramo kassierte aber drei weitere Treffer.
Sechs Tore Anaheims in einem Playoff-Spiel bedeuten Einstellung des Franchise-Rekords. Hiller sprach seinem Team dennoch Mut zu: "Wir müssen alle besser werden, mich eingeschlossen. Immerhin ist es egal, ob sie 6:1 oder 1:0 gewinnen: Es ist nur ein Zähler."
Auch Spiel 2 steigt in Anaheim. Calgary sollte es tunlichst vermeiden, einen Blick in die Statistik zu werfen: Seit den Playoffs 2006 haben die Flames im Honda Center nicht mehr gewonnen. In der Regular Season sind es gar 20 Pleiten in Folge seit Januar 2004.
Die NHL-Playoffs im Überblick