39. Creed Humphrey, C, Oklahoma
Gewinnt mit Quickness und Power in den Händen. Macht dadurch häufig den ersten Move und kann dann eine echte Mauer sein, weil er mit seiner Beweglichkeit immer wieder neue Winkel findet und sich Gegenspieler von seinen Händen häufig nicht lösen können. Enorme Athletik, welche ihm gerade als Blocker Reichweite gibt, hat da echten Spielraum. Gleichzeitig überträgt sich die Athletik nicht komplett aufs Feld, im Raum nicht so präsent wie erhofft. Im Run Game durchwachsen. Hat aber gute Power im Oberkörper, hat bei Oklahoma Calls und Protections angesagt und sollte athletisch noch Upside haben.
38. Elijah Molden, SCB, Washington
Ein spektakulärer Playmaker. Molden ist konstant in der Nähe des Balls, sein Tape macht richtig viel Spaß. Antizipiert und springt in Pass-Lanes, hat Washington 2019 in Tackles, abgewehrten Pässen und Interceptions angeführt. Sprinter-Background, sieht man auch teilweise, wenn er Downhill attackiert. Molden ist kleiner (5'10", 190 Pfund), aber spielt nicht so. Bewegt sich super, auch vertikal, kann jeden Schritt des Receivers mitmachen. Vermutlich ein reiner Slot-Corner in der NFL und sicher kein Elite-Run-Defender. Aber Slot-Corner sind längst wichtige Starter auf dem nächsten Level und Molden könnte zumindest als Box-Safety noch eine zusätzliche Dimension mitbringen.
37. Richie Grant, S, UCF
Es gibt kein athletisches Freak-Prospect in der Spitze dieser Safety-Klasse - aber es gibt mehrere rundum solide Safeties, die langjährige Starter werden könnten. Grant ist da ein Musterbeispiel: Hat keinen High-End-Speed, ist nicht sonderlich explosiv, ist nicht der härteste Hitter und er ist bereits 23 Jahre alt. Aber er bewegt sich kontrolliert, hat eine gute Reichweite weil er mit viel Antizipation spielt und den Quarterback sehr gut liest. Macht dadurch auch Plays im Backfield etwa bei Screens. Hat bei UCF tief und in Box-Nähe gespielt, Grant ist ein Spieler, der vermutlich nie zur absoluten Elite auf seiner Position gehören wird, aber der sofort starten kann, der wenige gravierende Fehler macht und der mit seiner Spielintelligenz Plays machen wird.
36. Levi Onwuzurike, DT, Washington
Bildet mit Barmore die gemeinsame Spitze dieser DT-Gruppe, und bei Onwuzurike sehe ich mehr Pass-Rusher-Upside. Super quick, bewegt sich schnell und sicher. Kontrolliert den Lineman mit seinen langen Armen und schiebt ihn zur Seite, um an ihm vorbei zu explodieren. Guter Get-Off, gewinnt häufig früh im Play, oftmals der erste Spieler, der sich bewegt. Onwuzurike ist kein Defensive Lineman, der einen Anker gegen den Run setzt - auch weil sein Pad-Level eher inkonstant ist - und in der Folge war es auch überraschend zu sehen, wie häufig er Nose Tackle bei Washington gespielt hat. Ich sehe ihn eher als 3-Tech auf dem nächsten Level, Onwuzurike ist ein Defensive Tackle, der aggressiv attackieren sollte.
35. Landon Dickerson, C, Alabama
Ohne die Verletzungen (Kreuzbandriss rechts 2016, Knöchel-OP 2017, Knöchelverletzung 2018, Kreuzbandriss links 2020) wäre Dickerson ein klares First-Round-Prospect. So müssen Teams das abwägen, genau wie die Tatsache, dass Dickersons dominanteste Saison in seinem fünften College-Jahr kam. Aber rein vom 2020er Tape her ein tolles Center-Prospect: Bewegt sich gut, überraschend quick. Spielt aber auch nasty. Hat Power aus seinem enormen Frame, aber spielt auch mit Agilität und ist sicher bei Reach-Blocks oder auf dem Second Level. Kam als 4-Star-Tackle-Recruit aus der High School. Dominanter Run-Blocker, hohes Maß an Awareness in Protection. Bleibt er fit, könnte er in einigen Jahren der beste Center der Liga sein.
34. Kadarius Toney, SWR, Florida
Absurde Explosivität. Beschleunigt blitzartig von 0 auf 100, brutal agil und shifty. Kreiert Separation allein durch seine Agilität und Explosivität. Monster nach dem Catch, gewinnt vertikal, keine Angst vor Kontakt. Sollte als Rookie direkt Returner-Value mitbringen, bei Gadget-Plays eine Rolle spielen und aus dem Slot heraus Druck ausüben können. Aber Toney ist als Receiver noch roh: Hat Quarterback in der High School gespielt, und das sieht man in seiner Entwicklung auf der Position. Seine Routes sehen häufig eher improvisiert als koordiniert aus, er verliert sich teilweise im Play ein bisschen. Dass er trotzdem derart häufig gewinnt, unterstreicht, wie physisch talentiert er ist. Aber bei Toney muss man einen klaren Plan für seine Rolle und für seine Entwicklung haben, an diesem Punkt ist er für mich eher noch eine "Waffe" als ein "Receiver".
33. Teven Jenkins, OT, Oklahoma State
Ein absoluter Mauler. Jenkins ist groß und massiv gebaut, bringt enorme Power und Physis mit. Spielt aggressiv, ein Bully im Run Game, auch die Pass-Block-Snaps sind häufig "Dogfights". Baut Power aus den Händen und aus dem ganzen Körper auf, schiebt Rusher teilweise aus der Bahn. Spielt kompakt. Er ist nicht sonderlich agil, das fällt auch in Protection teilweise auf, ist sicherer im Run-Blocking, wenn er attackieren kann. Überschaubare Quickness. Ich könnte mir gut vorstellen, dass er ultimativ in der NFL eher auf Guard wechselt.
32. Zaven Collins, LB, Tulsa
Mit knapp 6'5" und 260 Pfund physisch ein Outlier auf der Position - derart massive Spieler sieht man eher auf Edge, interessanterweise kann Collins auch da punkten. Wenn er mal wie ein Edge-Rusher eingesetzt wurde, hat er Bender-Qualitäten gezeigt und kommt auch schnell zum Quarterback. Zudem physisch schlicht zu viel für Running Backs in Pass-Protection. Collins müsste aber eigentlich noch mehr Power aufbauen können, er müsste noch besser tackeln können, er müsste sich noch besser von Blocks lösen können - dann würden wir von einem sicheren Erstrunden-Prospect sprechen. Denn die Agilität für seine Größe ist selten, Collins ist fantastisch in Zone Coverage und hat da auch enorme Reichweite. Er ist noch nicht da, aber es würde mich nicht schocken, wenn Collins in zwei Jahren der beste Linebacker dieser Klasse ist.
31. Ronnie Perkins, Edge, Oklahoma
Die Sample Size ist klein - 262 Snaps 2020, die einzige Saison, in der er wirklich dominant war - und in der Folge ist er eine vergleichsweise große Projection. Hat zudem nicht so gut getestet wie ich es erwartet hatte, was ihn auf einigen Team-Boards runterziehen wird. Aber das, was Perkins dieses Jahr auf Tape gezeigt hat, hat zumindest mich begeistert: Toller Get-Off, kommt ganz schnell vom Ball weg und baut dann Power auf. Hat dazu einen guten Bend, kommt schnell und eng um den Tackle. Die Mischung aus Power, Explosivität und Bend prägen sein Spiel. Arbeitet aber auch gut nach innen und Guards haben dann keine Chance, Florida im Cotton Bowl hat überhaupt keinen Zugriff auf ihn bekommen. Er ist noch roh, aber ab Runde 2 wäre Perkins auf meinem Board weit oben.
30. Christian Barmore, DT, Alabama
Es ist eine wirklich schwache Defensive-Tackle-Klasse, und selbst Barmore habe ich von der Grade her nur mit einer frühen 2. Runde. Er hat einen guten Get-Off, er hat schnelle Füße, vor allem schnelle und sehr aktive Hände. Arbeitet durch Plays und löst sich vom Blocker. Quick wenn er nach innen arbeitet. Barmore kann Spiele komplett dominieren - aber ich hatte mir noch mehr Power, noch mehr konstante Dominanz erhofft. Im Run Game wurde er einige Male von seinem Spot bewegt, kein Spieler, der viel gegen Double Teams macht. Blieb mir letztlich noch zu häufig hängen, was vielleicht auch mit einem noch inkonstanten Pad-Level zusammenhängt. Barmore ist der Defensive Tackle, den ich als erstes draften würde - aber ein Pick in der Top 20 wäre für mich nur dadurch zu erklären, wie schwach die Positionsgruppe ist.