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Playoff Power Ranking: Wer kann überraschen - wer ist schnell wieder raus?

SPOX-Redakteur Adrian Franke sortiert die Playoff-Teilnehmer im Playoff Power Ranking.
© getty

Die Playoffs sind endlich da - und mit dem erweiterten Playoff-Feld gibt es erstmals 14 statt 12 Teams in der Postseason. Damit liegen die Karten auf dem Tisch: Welche Teams gehen als Favorit in die kommenden Wochen? Wer könnte als Außenseiter überraschen? Und wer könnte mehr unter dem Motto "dabei sein ist alles" laufen? SPOX-Redakteur Adrian Franke listet die 14 Teams in seinem Playoff Power Ranking.

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Die gesamte NFL Postseason gibt es live auf DAZN zu sehen - los geht es erstmals mit je drei Matchups an beiden Tagen des Wildcard-Wochenendes. Dann fordert unter anderem Washington als NFC-East-Sieger Tom Bradys Buccaneers.

Gelingt dann direkt die erste große Überraschung dieser Postseason? Denn mit Blick auf den Ist-Zustand beider Teams wäre ein Playoff-Aus für Brady bei seinem ersten Wildcard-Auswärts-Spiel überhaupt (!) nichts anderes als eine Sensation.

NFL Playoff Power Ranking

14. Washington Football Team (7-9)

Platzierung nach Woche 12: 21.

Irgendwer musste aus der NFC East eben rein kommen, und selbst gegen ein massiv dezimiertes Eagles-Team hatte Washington noch Glück, dass die Eagles letztlich Jalen Hurts raus nahmen, was ein viel zu enges Spiel dann letztlich in Washingtons Richtung kippen ließ. Für das Team aus der Hauptstadt sind die Limitierungen genauso klar wie die Stärken: Washington hat eine exzellente Defensive Front, mit der das Team aus der Hauptstadt Spiele an sich reißen kann. Insbesondere wenn eine Offensive Line anfällig ist kann Washington hier eine Offense ersticken, zumal die Secondary in dieser Saison positiv überrascht hat. Doch ist diese defensive Dominanz auch notwendig, denn die Offense ist schlicht limitiert. Mit Alex Smith gibt es eine gewisse Base-Line, die aber ist auch fast gleichbedeutend mit dem Potenzial nach oben. Die Offensive Line ist solide. Aber die gesamte Offense findet im Kurzpassspiel statt und läuft über Running Backs und Tight Ends über die Mitte, die Möglichkeit zur Improvisation oder zu Big Plays bei Passing Downs ist sehr klein. Terry McLaurin ist offensiv Washingtons einziger X-Faktor.

13. Chicago Bears (8-8)

Platzierung nach Woche 12: 25.

Chicago hat im Gegensatz zu Washington eine Offense, die zu High-Scoring-Spielen deutlich eher in der Lage ist. Das liegt vor allem an den Umstellungen im offensiven Scheme, Matt Nagy und Co. haben die Offense deutlich in Richtung der Shanahan-Idee umgebaut. Das bedeutet: Outside Zone Run Game mit vielen Rollouts und Screens, vielen einfachen Reads für den Quarterback und deutlich mehr Räume für David Montgomery. Das steckt hinter Chicagos Höhenflug aus dem letzten Saisonviertel, in dem es für die Bears zudem gegen mehrere ganz schwache Defenses ging. Doch wie weit kann das die Bears tragen? Wenn es mehr auf Trubisky ankommt, haben die Bears Probleme; und die Defense ist aktuell nur bedingt in der Lage, Shootouts zu verhindern. Das nämlich ging fast ein wenig unter, während die Offense plötzlich regelmäßig die 30-Punkte-Marke knackte: Die Bears haben echte Probleme in der Secondary, und der Pass-Rush außerhalb von Khalil Mack ist deutlich zu inkonstant. Defensiv hat sich Chicago im Laufe der Saison deutlich verschlechtert.

12. Cleveland Browns (11-5)

Platzierung nach Woche 12: 15.

Die elendig lange Playoff-Durststrecke ist vorbei, die Browns sind in den Playoffs! Und sie sind nicht durch Zufall da rein gerutscht - Cleveland hat offensiv seine Identität gefunden, Kevin Stefanski hatte eine fantastische erste Head-Coach-Saison und Cleveland hatte die beste Offensive Line dieser Regular Season. All diese Faktoren haben dazu beigetragen, dass aus Baker Mayfield, der im Vorjahr teilweise komplett verloren wirkte, ein solider Starting-Quarterback geworden ist. Die Running Backs sind exzellent, die Wide Receiver tendenziell eher etwas unterschätzt. Das große Fragezeichen: Cleveland muss die Line of Scrimmage offensiv gewinnen, andernfalls kann das Gesamtkonstrukt sehr schnell wackeln. Und die Defense ist sicher nicht gut genug, um Cleveland dann zu retten. Zwar haben die Browns mit Myles Garrett einen exzellenten Edge-Rusher, dessen Partner Olivier Vernon aber wird die Playoffs verletzt verpassen. Und sie haben in Denzel Ward einen veritablen Nummer-1-Corner - aber die Schwachstellen um diese beiden Spieler herum sind zu zahlreich, und Offenses konnten das immer wieder ausnutzen. Cleveland kommt so weit, wie die Offense die Browns trägt. Und die Offense kommt so weit, wie die Offensive Line es zulässt.

11. Indianapolis Colts (11-5)

Platzierung nach Woche 12: 12.

Um ein Haar hätte ein Meltdown in der zweiten Hälfte gegen Pittsburgh Indianapolis noch die Playoffs gekostet - die Schützenhilfe der Bills gegen Miami rettete die Colts, und zur Belohnung darf Indy jetzt auch direkt in der Wildcard-Runde nach Buffalo. Dieses Matchup ist eine Diskussion für einen anderen Tag, aber auf welche Qualitäten können die Colts sich generell stützen? Anfangen muss man mit der Defensive Front: Die starke Defensive Line, angeführt von DeForest Buckner, ist das Rückgrat dieser Defense und erlaubt es Indianapolis, viel mit sieben Spielern im Raum dahinter zu verteidigen. Die Colts können eine Line of Scrimmage gewinnen und dann Offenses Probleme bereiten, generell ist die Mitte der Defense auch auf dem zweiten und dritten Level gut aufgestellt. Aber die Coverage ist anfällig, und wenn Indy nicht mit dem 4-Men-Rush durchkommt, werden diese Problemzonen schnell deutlich. Die Offense hatte jetzt auch ohne den verletzten Anthony Castonzo einige eindrucksvolle Spiele am Boden, das könnte zum richtigen Zeitpunkt kommen. Trotzdem bleibt eine gewisse Inkonstanz offensiv, ganz konkret dann, wenn sie die Line of Scrimmage verlieren. Dann kommen auch die Fehler von Philip Rivers noch eher. Indianapolis hat nicht das offensive High-End-Ceiling der Top-Teams und nicht die potenzielle defensive Dominanz, die Baltimore oder Los Angeles haben können.

10. Pittsburgh Steelers (12-4)

Platzierung nach Woche 12: 5.

Ich habe ehrlicherweise keine Ahnung, was genau wir von den Steelers in den Playoffs erwarten können. War die offensive Explosion in der zweiten Hälfte gegen die Colts nur eine kleine Stichflamme? Oder kann Pittsburgh darauf etwas aufbauen und die Offense endlich mehr öffnen? Die schnelle Kurzpass-Offense kann gut sein, wenn sie funktioniert; doch wenn die Receiver Pässe fallen lassen, der Quarterback kurze Pässe in den Rücken seiner Receiver wirft und Pittsburgh zusätzlich den Ball absolut nicht laufen kann, dann ist Pittsburghs offensiver Ansatz über weite Strecken dieser Saison vor allem eines: Ein Rezept für schnelle Three-and-Outs. Die Steelers haben offensive Feuerkraft mit den Receivern, und dass Big Ben den Ball noch immer tief werfen kann, hat er gegen Indy gezeigt. Aber wie nachhaltig ist das? Und wie sehr wollen sie daran überhaupt festhalten? Nach wie vor wirkt es, als würde die Offense zu sehr in Isolation stattfinden, was die Route-Kombinationen angeht, aber auch die Mischung von Run Game und Passing Game. Defensiv sind die Steelers nach den Rams das unangenehmste Team in den Playoffs, auch wenn die enorme Dominanz, auch durch die Verletzungen in der Front, ein wenig gewichen ist. Aber das ist noch immer die beste Defensive Line in der NFL, mit einer Secondary, die sich deutlich verbessert hat. Wenn Pittsburgh offensiv nur ein wenig mehr - und das konstant - machen kann, kann es für die Steelers weit gehen. Aber wie groß ist der Optimismus dahingehend?

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