Houston Texans (1-6) - Green Bay Packers (5-1)
Ergebnis: 20:35 (0:7, 0:14, 7:7, 13:7) BOXSCORE
Wer erwartet hatte, dass Aaron Rodgers und die Packers nach ihrem schwachen Auftritt gegen die Bucs erneut straucheln würde - zumal Aaron Jones verletzt ausfiel -, der wurde enttäuscht, die Texans-Defense war allerdings auch ein dankbarer Gegner. Rodgers zerlegte Houston durch die Luft, selbst mit einer angeschlagenen O-Line wurde er nicht einmal gesackt.
Davante Adams spielte dabei ein absolutes Monster-Game. Der beste Receiver der Packers war von der Secondary zu keinem Zeitpunkt unter Kontrolle zu bekommen. Adams kam auf 13 Catches für 196 Yards und zwei Touchdowns. Ohne Jones übernahm übrigens Jamaal Williams die Hauptlast im Backfield der Packers.
Auf Seiten der Texans war Deshaun Watson derweil mal wieder zu sehr auf sich allein gestellt. Watson verzeichnete zwar 7,9 Yards pro Pass, dennoch kam die Offense kaum mal ins Rollen. Running Back David Johnson war kein wirklicher Faktor und das gegen eine eigentlich anfällige Rush-Defense.
Tatsächlich schien das Spiel bereits zur Halbzeit entschieden, Green Bay ging mit einer 21:0-Führung in die Pause. Der Aufschwung nach der Entlassung von Bill O'Brien scheint damit eher von kurzer Dauer gewesen zu sein.
Cincinnati Bengals (1-4-1) - Cleveland Browns (4-2) (So., 18 Uhr)
Ergebnis: 34:37 (7:3, 10:7, 3:7, 14:20) BOXSCORE
- Das nächste Spiel im Hitchcock-Stil. Auch das Duell zwischen den Bengals und den Browns blieb bis zur letzten Sekunde spannend. Letztlich entschied erst eine Hail Mary von Joe Burrow, die in der Endzone abgewehrt wurde, über Sieger und Verlierer. Zuvor hatte Donovan Peoples-Jones die Browns mit einem 24-Yard-Touchdown-Catch elf Sekunden vor Schluss in Führung gebracht.
- Baker Mayfield zeigte dabei zwei Gesichter. Der Quarterback der Browns, der bereits vor dem Spiel medial angezählt worden war, startete mit null Completions und einer Interception bei seinen ersten fünf Pässen ins Spiel. Dann aber drehte Mayfield plötzlich auf: Im Anschluss brachte er 22 seiner 23 Pässe für 297 Yards und fünf Touchdowns an. Seine einzige Incompletion war ein Spike, um die Uhr anzuhalten.
- Dennoch musste Cleveland in dem Spiel auch eine bittere Nachricht verkraften: Odell Beckham Jr. zog sich bei einem Tackle-Versuch nach Mayfields Interception eine Knieverletzung zu. Die Browns gehen offenbar davon aus, dass der Receiver schwer verletzt ist, eine Untersuchung am Montagmorgen soll Klarheit bringen.
- Auf Seiten der Bengals musste sich Burrow trotz einer starken Leistung am Ende geschlagen geben. Obwohl der Rookie beim Drive zwei Minuten vor Schluss mehrmals von seiner O-Line im Stich gelassen wurde, führte er seine Bengals das Feld herunter, ein Touchdown-Pass bei Fourth-and-One auf Giovani Bernard brachte Cincy in Front. Die Defense ließ im Gegenzug allerdings fünf Plays für 75 Yards in weniger als einer Minute Spielzeit zu.
Atlanta Falcons (1-5) - Detroit Lions (2-3) (So., 18 Uhr)
Ergebnis: 22:23 (0:7, 14:3, 0:3, 8:10) BOXSCORE
- Ein unglaubliches Finish in Atlanta - ein Finish, wie es bei einem Spiel zwischen den Falcons und den Lions, beide bekannt für verrückte Krimis, kaum hätte anders kommen können. Ein Touchdown-Pass von Matt Stafford auf T.J. Hockenson sorgte in buchstäblich allerletzter Sekunde für den 22:22-Ausgleich, erst Matt Praters Extrapunkt (der durch eine Strafe um 15 Yards nach hinten verlegt wurde) verschaffte Detroit den knappen Sieg.
- Noch verrückter war allerdings, was beim Drive zuvor passiert war: Eine Minute vor Schluss hätte Atlanta beim Stand von 14:16 die Uhr komplett herunterlaufen und anschließend ein kurzes Field Goal schießen können. Todd Gurley machte allerdings einen folgenschweren Fehler und lief bei seinem Run versehentlich bis in die Endzone, der Running Back ging wenige Zentimeter zu spät auf den Boden. Durch den Touchdown und die anschließende Two-Point-Conversion gingen die Falcons zwar mit 22:16 in Führung, gaben den Ball aber nochmal zurück an die Lions-Offense. Dies sollte sich rächen.
- Beide Teams zeigten sich aggressiv bei Fourth Downs, wurden allerdings nicht belohnt. Auf Seiten der Lions wurde Adrian Peterson bei einem Run an der Goalline gestoppt, die Falcons spielten sogar ein Fourth-and-Five in der gegnerischen Red Zone aus - ein Versuch, zu dem nicht mal die Analytics-Modelle geraten hätten. Der Pass von Matt Ryan war incomplete.
- Auf Seiten der Lions untermauerte Kenny Golladay mit über 100 Yards und einem absolut spektakulären Catch an der Sideline einmal mehr seinen Status als einer der besten Wide Receiver der Liga. Julio Jones führte auf der Gegenseite alle Spieler in Receiving Yards an, er verpasste die 100-Yard-Marke haarscharf.
Las Vegas Raiders (3-3) - Tampa Bay Buccaneers (5-2)
Ergebnis: 20:45 (7:7, 3:14, 7:3, 3:21) BOXSCORE
Die Buccaneers behaupteten ihren Halbspiel-Vorsprung vor den Saints in der NFC South. Beim Kantersieg in Las Vegas überzeugte vor allem die Offense mit 454 Yards (Raiders: 347) und sehr guter Effizienz, wobei sie sogar rund drei Minuten weniger den Ball hatten als die Raiders.
Tom Brady warf wie schon in der Vorwoche einen Touchdown-Pass auf Tight End Rob Gronkowski. Es war der 92. Touchdown zwischen den beiden in der NFL (inklusive Playoffs). Damit haben sie Steve Young und Jerry Rice für die zweitbeste QB-Receiver-Kombo in der NFL-Geschichte eingeholt. Nur Peyton Manning und Marvin Harrison (114) waren erfolgreicher.
Brady erwischte generell einen dominanten Tag. Er warf für 369 Yards und 4 Touchdowns. Er fand neben Gronk auch Scotty Miller (6 REC, 109 YDS), Tyler Johnson und Chris Godwin und erzielte sogar selbst einen von 3 Rushing Touchdowns der Bucs im Spiel.
Die Raiders wiederum hatten Probleme mit ihrem Laufspiel und liefen für lediglich 76 Yards (24 CAR). Derek Carr wiederum steckte einige harte Hits (3 Sacks) ein und sorgte schließlich mit seiner Interception in der zweiten Hälfte für die Vorentscheidung im Spiel.