Für die Texans bahnte sich früh ein Abend zum Vergessen an. Im ersten Drive des Spiels verletzten sich sowohl Whtiney Mercilus (Brust), als auch J.J. Watt (Knie) und konnten nicht mehr ins Spiel zurückkehren. Dennoch wirkte die Defense nur leicht geschwächt. Gegen Rookie-Sensation Kareem Hunt machte die Texans-D einen guten Job.
Die Chiefs marschierten das Feld allerdings dank einer bemerkenswert Effizienz bei 3rd-Down-Situationen herunter und punkteten bei jedem Drive in der ersten Halbzeit. Alex Smith fand sogar bei 3rd-and-Long-Situationen immer wieder Slot-Receiver auf ihren Outside-Routes. Oder Travis Kelce. Der Tight End war ein tragender Faktor beim fünften Saisonsieg.
Für die Texans war eine Woche nach der 57-Punkte-Gala gegen die Tennessee Titans hingegen nicht allzu viel zu machen. Das Passing Game fand zunächst überhaupt nicht statt. Nach 30 Minuten standen für Deshaun Watson (16/31, 261 YDS, 5 TD) lediglich vier von zwölf erfolgreiche Passversuche für 60 Yards zu Buche. Im zweiten Durchgang verzeichnete der Rookie dann ein paar Big-Play-Touchdowns im Desperation-Mode.
Eine Aufholjagd in der mit zwei Touchdown-Receptions von Will Fuller wurde durch die Offense der Gäste zunichte gemacht. Smith fand einfache Lösungen, um den Gegner in Bewegung und die Uhr am Laufen zu halten. Die Dominanz zeigte sich vor allen Dingen in der Spielzeit. Die Chiefs hatten für 38:17 Minuten die Kontrolle über den Football.
Die wichtigsten Statistiken
Houston Texans (2-3) - Kansas City Chiefs (5-0) 34:42 (0:3, 7:20, 6:0, 21:19) BOXSCORE
- Kareem Hunt kam in der ersten Halbzeit nur schwer in die Gänge. Der Rookie lief nach 30 Minuten für 25 Yards. Davon kamen 26 nach Kontakt zustande.
- Nach einer besseren zweiten Halbzeit lief Hunt zum fünften Mal in Folge für über 100 Yards. Dies ist zum Karriere-Start in der NFL vorher nur einem Mann gelungen: Adrian Peterson.
- Deshaun Watson ist der erste Texans-Rookie, der in seinen ersten fünf Saisonspielen zwölf Touchdownpässe geworfen hat. Seine fünf Touchdown-Pässe stellen einen Rookie-Rekord ein (Ray Buivid 1937, Matthew Stafford 2009 & Jameis Winston 2015)
- Garbage-Time Fantasy-Punkte auch für alle DeAndre Hopkins-Besitzer. Der Wideout fing vier Receptions für drei Touchdowns.
- Alex Smith hat 23 von 24 Pässen für unter zehn Yards erfolgreich gespielt und dabei drei Touchdowns erzielt. In den letzten vier Saisons hat kein Quarterback mehr Touchdowns auf diese Weise erzielt.
- Außerdem ist er erst der dritte Quarterback, der in den ersten fünf Saisonspielen ein Quarterback-Rating von über 100 verzeichnet (Tom Brady 2015, Peyton Manning 2013)
Die Stimmen zum Spiel
Tyreek Hill (Kansas City Chiefs):
"Wir müssen aggressiv bleiben und können uns noch stark verbessern. Wir haben die Leistungsspitze noch lange nicht erreicht. Als nächstes müssen wir uns wieder das Tape anschauen und besser werden."
Deshaun Watson (Houston Texans):
Sie haben besser gespielt als wir. Sie haben unsere Offense vom Feld ferngehalten und das war der Schlüssel. Für J.J. und Whitney bete ich. Wir müssen jetzt stark bleiben und weiter kämpfen."
Das entscheidende Duell: Alex Smith gegen den Texans' Pass Rush
Die bärenstarke Saison des Alex Smith geht weiter. Der Chiefs-Quarterback machte gegen die dezimierte Front der Texans ein hervorragendes Spiel. Gegen den Three-Man-Rush fand Smith nahezu in jeder Situation die Lücke und verschaffte sich die nötige Zeit für den gesunden Pass. Dabei profitierte Smith auch von der Arbeit seiner Line. Allerdings lindert dies die nächste Top-Leistung des Quarterbacks keineswegs.
Der Knackpunkt: Die Chiefs Third-Down-Effizienz
Von Anfang hatten die Chiefs Probleme, ihr Running Game auf den Weg zu bekommen. Smith wurde deshalb immer wieder in Third-and-Long-Situationen gezwungen. Dies jedoch stellte nur geringfügige Probleme für den 33-Jährigen dar. In dieser Saison scheint Smith schlichtweg keine Fehler zu machen und so fand er auch unter Druck meist die richtigen Entscheidungen. Im ersten Durchgang setzten die Chiefs sieben ihrer zehn Third-Down-Versuche um. Die Stats veränderten sich erst in der Garbage Time etwas zum schlechteren.
Der Star des Spiels: Alex Smith
Nach der ersten Hälfte war an dieser Stelle mit Travis Kelce gerechnet worden. Der Tight End war Smiths Antwort auf alles, doch beendete eine Gehirnerschütterung den Abend Kelces frühzeitig. Smith (29/37, 324 YDS, 3 TD) hingegen spielte mit einer beängstigendes Ruhe und Konstanz. Bei den Third-Down-Situationen fand er meistens die richtige Lösung. Die Pässe kamen mit hoher Genauigkeit und auch wenn er die Möglichkeit hatte, die Pocket zu verlassen fand Smith die Lücke.
Der Flop des Spiels: DeAndre Hopkins
Ein etwas eigenartiger Pick bei drei Touchdown-Receptions. Zwei davon kamen allerdings in der Garbage-Time zu Stande. Bis dahin stand Hopkins bei einer Reception trotz neun Targets. Der Wideout war nahezu ein Non-Factor im Spiel der Texans. Er verstrickte sich in Trash-Talk-Auseinandersetzungen mit Cornerback Terrance Mitchell und verlor hierbei wohl etwas die Konzentration und den Fokus. Zum Ende hin steht jedoch nichts desto trotz eine hübsche Statline.
Die Taktik-Tafel
- Die Chiefs waren von Anfang an darauf bedacht, den Run zu stoppen und Hunt aus dem Spiel zu nehmen. Bei seinen ersten sechs Carries wurde der Rookie fünfmal vor der Line of Scrimmage gestoppt. Vorher konnte Hunt in den ersten vier Spielen durchschnittlich 4,8 Yards erlaufen bis er Gegnerkontakt spürte. Nach der schwierigen ersten Halbzeit verbesserte Hunt seine Werte im zweiten Durchgang.
- Die Chiefs wandten sich deshalb ans Passing Game und fanden in Travis Kelce meistens die richtige Antwort. Der Tight End wurde bereits im ersten Durchgang elfmal gesucht und konnte von den Texans kaum gestoppt werden. Kelce verfehlte die 100-Yard-Marke zur Pause um zwei Yards.
- Nach der Verletzung Kelces wusste Smith den Ball in mehrere Richtungen zu verteilen und behielt dabei Recht. Acht Spieler hatten mindestens zwei Receptions.
- Kam bei den Texans Offensiv etwas zustande, so war meist die Arbeit auf dem Boden dafür verantwortlich. Lamar Miller, Dont'a Foreman und Deshaun Watson liefen gemeinsam für 139 Yards.