Als sich Kaepernick in der vergangenen Saison dazu entschieden hatte, bei der Nationalhymne vor NFL-Spielen zu knien statt wie alle anderen zu stehen, löste er einen Sturm der Entrüstung aus. In den darauffolgenden Monaten setzte sich der Quarterback stark für soziale Gerechtigkeit und gegen Polizeigewalt ein, sorgte aber gleichzeitig auch mehrfach für Irritationen, als er zum Beispiel Lob für den kubanischen Diktator Fidel Castro äußerte.
Nach seinem Abschied von den San Francisco 49ers in der Offseason wartet er nun auf einen neuen Vertrag bei einer NFL-Franchise - ob das allein sportliche Gründe hat, ist zumindest fraglich. Seine Karriere soll er auf jeden Fall fortsetzen wollen.
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Und das könnte auch klappen. Wie der Soziologe und Aktivist Harry Edwards gegenüber USA Today Sports bestätigte, hätten sich gleich drei Teams bei ihm nach Kaepernick erkundigt. "Sie fragten: 'Kann er spielen? Will er überhaupt spielen?'", so Edwards, der als Mentor und Berater Kaepernicks tätig war. "Die zweite Frage kann ich nicht beantworten. Zur ersten: absolut. Wenn Kaep sich dafür entscheiden würde, würde er nicht nur [als Backup] im Team sein, sondern auch Druck auf den Starter ausüben."
Er selbst rechne damit, dass der Quarterback, der die Niners in der Saison 2012 in den Super Bowl führte, früher oder später einen Vertrag unterschreiben werde: "Keine Frage, es gibt Teameigner, die ihn nicht in der Liga haben wollen, geschweige denn in ihrem Team." Es sei jedoch im Interesse der Liga, ihn in einem Team zu sehen. Sollte das nicht geschehen, wäre auch eine Position in der NFL denkbar: "Ich will wissen, was [Commissioner Roger Goodell] darüber denkt, was derzeit in der Liga passiert."