Oakland Raiders (12-3) - Indianapolis Colts (7-8) 33:25 (0:0, 19:7, 14:7, 0:11) BOXSCORE
Es ist kaum in Worte zu fassen, wie bitter diese Saison für die Raiders zu Ende gehen könnte: Früh im vierten Viertel stockte ganz Oakland der Atem - Derek Carr war gerade zu Boden gegangen. Bei einem Sack wurde sein Knöchel böse verdreht, es schien, als würde er den herannahenden Ärzten sagen, dass der Knöchel gebrochen ist. Head Coach Jack Del Rio berichtete nach dem Spiel die Hiobsbotschaft: Wadenbeinbruch, Ausfall auf unbestimmte Zeit.
Davor war es über weite Strecken die komplette Raiders-Domination: Oakland zog gegen die anfällige Colts-Front hinter seiner starken Offensive Line ein beeindruckendes Running Game auf (37 ATT, 210 YDS, 2 TD) und zog so schnell davon - auch begünstigt durch zwei frühe Picks von Andrew Luck (19/29, 288 YDS, 2 TD, 2 INT), einer davon in der gegnerischen Endzone.
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So schien das Spiel eigentlich schon früh entschieden, zumal die Raiders nach einem Gore-Fumble im dritten Viertel abermals nachlegten. Dann aber passierte das Carr-Drama, das Oaklands bisherige Märchen-Saison zu einem jähen Ende bringen könnte. Mit Backup Matt McGloin auf dem Feld wurde das Spiel nochmals kurzzeitig spannend, Luck verkürzte per TD-Run und Adam Vinatieri legte ein Field Goal nach.
Die Raiders konnten anschließend dank eines spektakulären Catches von Amari Cooper die Uhr runter laufen lassen - doch die anschließende Totenstille in der Kabine der Hausherren verrät aktuell mehr über die Stimmung in Oakland. Die Raiders werden ohne Carr in die Playoffs gehen müssen. Indy auf der anderen Seite wird zum ersten Mal seit 1997-1998 in zwei aufeinanderfolgenden Jahren die Postseason verpassen.
New Orleans Saints (7-8) - Tampa Bay Buccaneers (8-7) 31:24 (7:0, 6:7, 15:14, 3:3) BOXSCORE
Kurz vor dem Spiel mussten die Bucs bereits den ersten Rückschlag verkraften: Doug Martin konnte überraschenderweise nicht mitwirken. Ohne seinen Starting-Running-Back erliefen die Bucs zwar immerhin noch 89 Yards, das Pendel in der Offense schlug aber eindeutig in Richtung Passing Game (35 Pässe, 21 Runs) aus. Die Saints agierten da deutlich ausgeglichener (34 Pässe, 31 Runs), Mark Ingram (18 ATT, 90 YDS, 2 TD) hatte erneut einen starken Tag.
Gleichzeitig aber konnte New Orleans den Ball früh gut durch die Luft bewegen, Drew Brees (23/34, 299 YDS, TD) war schnell in seinem Rhythmus und Tampas Defense bekam ordentlich Probleme. Vor allem aber machten die Fehler den Unterschied aus.
So leistete sich Jameis Winston (23/35, 277 YDS, 2 TD, 2 INT) gleich zwei Picks - beide gingen an Jairus Byrd - während New Orleans deutlich häufiger in die gegnerische Hälfte kam. Tampa hatte trotzdem spät noch die Chance auf das Comeback, der Onside Kick aber landete bei den Saints.
Seattle Seahawks (9-5-1) - Arizona Cardinals (6-8-1) 31:34 (0:7, 3:7, 7:0, 21:20) BOXSCORE
Unfassbares Spiel in Seattle - die Partien zwischen Arizona und den Seahawks werden zunehmend zu Must-Watch-TV, und die jüngste Ausgabe war da mitnichten eine Ausnahme! Dabei sah zunächst vieles nach einem eher von Defense und Punts geprägten Spiel aus: Die Cardinals gingen früh in Führung, zunächst durch einen 2-Yard-TD-Run von David Johnson (28 ATT, 95 YDS, 3 TD; 4 REC, 41 YDS), der seine Total Touchdowns 18, 19 und 20 auflegte, sowie kurz darauf durch einen 80-Yard-Touchdown-Pass auf J.J. Nelson in Führung. Palmer attackierte dabei gezielt die tiefe Mitte des Feldes, wo Earl Thomas den Seahawks fehlt.
Die Defense dominierte dabei Seattles O-Line, sechs Sacks sammelten die Cardinals und erstickten die Seahawks-Offense früh komplett im Keim. Doch so sollte es nicht weiter gehen: Einerseits half Arizona den Hausherren mit mehreren Strafen zurück ins Spiel, andererseits aber wachte Russell Wilson (29/45, 350 YDS, 4 TD) auch zunehmend auf und nachdem Arizona noch einen Fumble erzwungen und ein Field Goal geblockt hatte, begann Wilson, die Defense mit langen Pässen zu zerlegen.
Das Drama nahm dabei schon seinen Lauf, nachdem Arizonas Defense vier Plays von der eigenen 1-Yard-Line gestoppt hatte, fumbelte Johnson und schenkte Seattle so doch ein Field Goal zur Halbzeit. Allerdings verloren die Hawks Thomas Rawls an eine Schulterverletzung, so dass Wilson (10 ATT, 36 YDS) am Ende Seattles Top-Rusher war. Das störte ihn aber herzlich wenig: Wilson nahm Arizonas Secondary in der zweiten Hälfte komplett auseinander, Baldwin (13 REC, 171 YDS, TD) war der größte Nutznießer davon.
Die Seahawks kamen so immer näher ran, ein 37-Yard-TD-Pass auf Jimmy Graham knapp drei Minuten vor dem Ende des Spiels ließ die Führung auf 31:25 zusammen schrumpfen. Arizona agierte anschließend gewohnt aggressiv, nahm dadurch aber mit mehreren Incompletions wenig Zeit von der Uhr, und ebnete so scheinbar den Weg für das große Seahawks-Comeback: Einige Pässe von Wilson, und schon standen die Hawks in der Red Zone - wo Wilson Richardson zum Touchdown bediente! Ausgleich!
Mit noch einer Minute auf der Uhr machte sich Hauschka auf, den potentiellen Game-Winning-PAT zu verwandeln - doch sein Kick segelte links vorbei! Unglaublich, Erinnerungen an das 6:6 früher in dieser Saison wurden wach! Doch zur Overtime sollte es dieses Mal nicht kommen: Carson Palmer (16/26, 284, TD) fand Johnson und Fitzgerald, Arizona stand mit wenigen Plays an Seattles 8-Yard-Line, weil die Cards aber keine Timeout mehr hatten, musste das Kicking-Team aufs Feld sprinten! Doch mit drei Sekunden auf der Uhr verwandelte Catanzaro den 43-Yard-Game-Winner, Arizona hat jetzt drei seiner letzten vier Spiele in Seattle gewonnen. Die Seahawks, bei denen sich Tyler Lockett im 2. Viertel das Bein gebrochen hat, müssen derweil ernsthaft um ihre Bye-Week in den Playoffs zittern.
Houston Texans (9-6) - Cincinnati Bengals (5-9-1) 12:10 (0:0, 0:3, 3:0, 9:7) BOXSCORE
Analyse: Bengals schenken Houston den Playoff-Platz
Dallas Cowboys (13-2) - Detroit Lions (9-6) 42:21 (14:7, 7:14, 14:0, 7:0) BOXSCORE