Buffalo Bills (7-8) - Miami Dolphins (10-5) 31:34 OT (0:7, 7:7, 14:14, 10:3, 0:3) BOXSCORE
Was für ein irres Spiel! Führungswechsel, Last-Minute-Punkte und Drama ohne Ende - die Dolphins lieferten mit dem Auswärtssieg in Buffalo einen weiteren Beweis dafür, dass sie ein anderes Team sind, als in den vergangenen Jahren. Der große Unterschied: Jay Ajayi! Nach 214 Yards im ersten Duell dieser Saison gegen die Bills, gelangen Ajayi dieses Mal bei 32 Runs 206 Yards und ein Touchdown! Darunter auch der entscheidende Run dieses Spiels.
Nachdem die Bills in der Overtime einen Field-Goal-Versuch verschossen und beide Teams je ein Mal gepuntet hatten, erhielt Miami den Ball nochmals zurück. Es roch bereits nach Unentschieden - doch einen 57-Yard-Run von Ajayi später waren die Dolphins plötzlich ihrerseits in Field-Goal-Reichweite! Der Running Back brachte sein Team trotz offensichtlicher Schmerzen an der Schulter noch etwas näher ran, aus 27 Yards gelang schließlich tatsächlich der Game Winner! Miami bleibt so auf Playoff-Kurs!
Das sah während des Spiels allerdings längst nicht immer so aus. Tannehill-Ersatzmann Matt Moore (16/30, 233 YDS, 2 TD, INT) hatte eine grausame erste Hälfte, steigerte sich dann aber und legte TD-Pässe auf Kenny Stills und DeVante Parker auf. Das Problem aus Sicht der Gäste: Die Defense spielte eine schlicht katastrophale zweite Halbzeit.
Tyrod Taylor (26/39, 329 YDS, 3 TD; 12 ATT, 60 YDS) zerlegte Miamis Defense insbesondere in der zweiten Hälfte, nachdem er im zweiten Viertel bereits einen Bilderbuch-38-Yard-TD auf Sammy Watkins aufgelegt hatte. Auch LeSean McCoy (24 ATT, 128 YDS, TD) kam ins Rollen, und 1:20 vor dem Ende brachte Taylor Buffalo per TD-Pass auf Clay gar in Führung! Doch Drake trug den folgenden Kick-Off weit zurück, Miami glich in letzter Sekunde mit einem 55-Yard-Field-Goal aus - und fuhr den so wichtigen Sieg in Overtime schließlich ein.
Die Frage wird aus Bills-Sicht jetzt sein: Was bedeutet das für Rex Ryan? Buffalos Head Coach steht dem Vernehmen nach vor dem Aus, vor diesem Hintergrund war es ein grausamer Auftritt: Schlimmes Tackling, nicht nur bei Parkers Touchdown, sowie insgesamt einfach eine weitere Enttäuschung aus Sicht der Defense.
New England Patriots (13-2) - New York Jets (4-11) 41:3 (10:0, 17:0, 7:0, 7:3) BOXSCORE
Wer mit Blick auf die Historie zwischen diesen beiden Teams vielleicht ein eng(er)es Spiel erwartet hatte - er sah sich früh getäuscht. Nicht nur, weil Stephen Gostkowski sein 300. Field Goal bejubeln durfte und Tom Brady (17/27, 214 YDS, 3 TD), oftmals hinter starker Protection, wenig später Martellus Bennett in der Endzone zum 5-Yard-Touchdown bediente. Nein, es war auch der Auftritt der Jets-Offense.
Mit Bryce Petty (0/3, INT), der laut eigenen Aussagen noch nie im Regen gespielt hat, lauteten die ersten sechs Plays im Regen von Foxboro: 0, 2, -7, -1, Incompletion sowie eine Interception zu Butler, ein Wurf deutlich in Coverage. Es folgten unter den Augen von Head Coach Todd Bowles, am Freitag noch aufgrund von Nierensteinen im Krankenhaus, weitere Turnover: Zunächst ein Fumble von Khiry Robinson, und beim daran anschließenden Tackling-Versuch verletzte sich zu allem Überfluss Petty am Arm.
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Somit musste Ryan Fitzpatrick (8/21, 136 YDS, 2 INT) rein, was die Offense kurzzeitig sogar etwas gefährlicher aussehen ließ - die erste Interception beendete das allerdings auch schnell wieder. Defensiv versuchte Gang Green, mit einigen 3-Men-Rushes möglichst viele Zonen in der Defense zuzustellen, was allerdings vom Regen in die Traufe führte - die Pats konnten nämlich über Lewis und Blount darauf im Run Game kontern, Blount baute seinen Franchise-Rushing-TD-Rekord mit zwei weiteren Touchdowns zusätzlich aus.
Brady machte mit weiteren TD-Pässen auf Matt Lengel (dessen erster NFL-Catch) sowie James White schon vor der Halbzeitpause alles klar und 27 Sekunden vor Ende des 3. Viertels, mit einer 34:0-Führung im Rücken, durfte Jimmy Garoppolo (1/2, 6 YDS) bereits für Brady rein. Es war unter dem Strich ein weiterer komplett desolater Auftritt der Jets, in jederlei Hinsicht. Ein gröberer Umbruch in New York wird immer wahrscheinlicher.
Jacksonville Jaguars (3-12) - Tennessee Titans (8-7) 38:17 (10:0, 9:7, 6:3, 13:7) BOXSCORE
Schlimmer hätte dieses Spiel aus Sicht der Titans eigentlich nicht verlaufen können: Nach dem dramatischen Sieg in Kansas City hätten die Titans mit zwei Siegen die Division und damit das Playoff-Ticket sicher gehabt - stattdessen gab es einen maßlos enttäuschenden Auftritt bei den Jacksonville Jaguars, ihrerseits im ersten Spiel nach der Entlassung von Gus Bradley.
Und das nicht nur sportlich, wo um Running Game (20 ATT, 58 YDS) überraschenderweise fast nichts klappte. Der schlimmste Moment für die Titans ereignete sich allerdings zu Beginn des Schlussviertels: Nach einem Sack musste Quarterback Marcus Mariota (8/20, 99 YDS, TD), der das ganze Spiel über ungenau agierte, mit einer Knöchelverletzung vom Platz gefahren werden und wurde nur wenige Minuten später umgehend für den Rest des Spiels als "Out" deklariert. Wie Head Coach Mike Mularkey anschließend vermeldete, hat Mariota einen Wadenbeinbruch erlitten.
Somit kam Matt Cassel rein - und kurzzeitig gab es trotzdem Hoffnung: Cassell (13/24, 124 YDS, TD, INT) brachte Tennessee mit einem TD-Pass auf Delanie Walker wieder in Schlagdistanz. Reichen sollte das allerdings nicht, denn: Die Fans in Jacksonville sahen ein komplett verändertes Jaguars-Team.
Blake Bortles (26/38, 325 YDS, TD; 1 REC, 20 YDS, TD) lieferte seine mit weitem Abstand beste Saisonleistung ab, legte Marqise Lee früh den Touchdown auf - und fing in der zweiten Hälfte bei einem Trick Play gar einen Touchdown-Pass von Lee! Jacksonville brachte den Ball immer wieder in die Titans-Hälfte und baute seine Führung so stückweise aus - bis es schließlich zum Doppelschlag kam: Nur wenige Minuten nach Bortles' TD-Catch schnappte sich Jalen Ramsey den Pick Six von Cassel, Game Over - womöglich auch mit Blick auf Tennessees Playoff-Hoffnungen.
Los Angeles Rams (4-11) - San Francisco 49ers (2-13) 21:22 (14:7, 0:0, 0:0, 7:15) BOXSCORE
Sollte das ausgemachte Niners-Ziel der Nummer-1-Draft-Pick gewesen sein - in Week 16 haben sie dieses Ziel verspielt. Nachdem Cleveland seinen ersten Saisonsieg gefeiert hatte, legte San Francisco bei den Rams zunächst gut los: Eine bittere Interception von Jared Goff (11/24, 90 YDS, TD, 2 INT) endete in einem 19-Yard-TD-Pass von Colin Kaepernick (28/38, 257 YDS, 2 TD, INT; 6 ATT, 15 YDS, TD) auf Carlos Hyde, die Niners lagen früh vorne.
Danach allerdings kam lange nicht mehr viel. Eine Interception von Kaepernick, gefolgt von sieben (!) Punts hintereinander - sowie anschließend einem Fumble. Die 49ers hatten überhaupt kein Running Game, zu allem Überfluss musste Hyde im Schlussviertel auch noch verletzt raus. Mehr oder weniger zwei gute Offense-Plays, beide ebenfalls im ersten Viertel, schienen den Rams so zu reichen.
L.A. spielte zunächst erfolgreich ein Fourth Down aus, Todd Gurley (23 ATT, 67 YDS, TD) beendete den Drive aus einem Yard. Und wenig später, nach Kaepernicks Interception, trug Tavon Austin den End Around 30 Yards in die Endzone. Auch der zweite Turnover wurde schließlich im vierten Viertel bestraft: Nach Hydes Fumble, bei dem er sich verletzte, fand Goff, der ein insgesamt äußerst schwaches Spiel hatte, Higbee zum Touchdown.
Es schien wie die Vorentscheidung - doch wie auf Knopfdruck wachte die Niners-Offense auf! Zunächst legte Kaep einen 75-Yard-Drive, abgeschlossen mit einem 13-Yard-TD-Run vom Quarterback selbst ab. Die Rams mussten anschließend schnell punten, und San Francisco gelang, getragen von Kaep, noch ein 73-Yard-Drive! An dessen Ende fand er Streater zum 10-Yard-Touchdown, und die 2-Point-Conversion zum Sieg trug Kaepernick selbst über die Goal Line! Goffs zweiter Pick zog den Schlussstrich, die Rams haben somit beide Spiele in dieser Saison gegen die 49ers verloren.