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"Sahen aus wie Zombies"

Von SPOX
Pittsburgh - Buffalo: Die Coaches Tomlin (l.) und Rex Ryan beim Handshake
© getty
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San Diego Chargers (2-1) - Seattle Seahawks (1-2) 15:16 (3:0, 3:10, 6:3, 3:3)

Es war der Tag der Kicker in Kalifornien: Nick Novak und Josh Lambo trafen für die Chargers gleich dreimal zwischen die Stangen, Steven Hauschka verwandelte in den Schlusssekunden sogar einen 60-Yarder zum Sieg für die Seahawks. Einen 58-Yarder hatte er kurz zuvor noch vergeben. "Das zeigt einfach seine Einstellung", lobte QB Russell Wilson, der einen mittelmäßigen Arbeitstag hinlegte (7/15, 56 YDS). "Als er den ersten nicht traf, sagte ich zu ihm: 'Hey, du wirst das Spiel für uns gewinnen.' Und genau das hat er getan."

Marshawn Lynch verbuchte nur zwei Carries für Seattle, dafür machte Christine Michael aber einen guten Eindruck (5,3 YPC). Die Chargers versuchten es ebenfalls öfters mit ihrem Rushing Game - mit Erfolg (33 CAR, 156 YDS). Philip Rivers spielte zwar stark (13/19, 140 YDS), bekam dann kurz vor der Pause aber einen Schlag auf die Hand. Wenig später ging er in die Kabine, gab dann aber Entwarnung: "Alles okay. In der Regular Season wäre ich dringeblieben."

Tampa Bay Buccaneers (1-2) - Cleveland Browns (1-2) 7:31 (0:14, 7:3, 0:14, 0:0)

Vor einigen Jahren verpflichteten die Cleveland Browns Travis Benjamin, der damals mit einem starken Combine überzeugen konnte und als "Speedster of the Future" galt. Nach ordentlichen Leistungen zog er sich jedoch eine schwere Verletzung zu, die merklich an seinem Selbstbewusstsein gezehrt hatte. Nun hofft man in Ohio auf einen zweiten Durchbruch für den 25-Jährigen. Und was der Wide Receiver gegen Tampa auf den Rasen legte, stimmt durchaus positiv. Gegen die Buccaneers eröffnete er das Spiel mit einem explosiven 53-Yard-Punt-Return zum ersten Touchdown des Spiels und war über das gesamte Spiel Clevelands bester Receiver auf dem Feld.

Auf der Gegenseite sind die Presesaon-Erkenntnisse nicht ganz so rosig. So bleibt festzuhalten, dass Rookie-Quarterback Jameis Winston (6/15, 90 YDS, 1 INT) bei Tampa Bay noch ordentlich Arbeit vor sich hat. Darüber hinaus scheint vor allem die Pass Protection die größte Sorge bei den Jungs aus Florida zu sein.

Clevelands aggressive Verteidigung hatte Tampas Offensive Line jeder Zeit unter Kontrolle und brachte die Quarterbacks der Bucs sechsmal zu Boden (vier Sacks alleine gegen Winston), während die gerade mal 73 Rushing Yards gegen die Browns zu Stande brachten - gegen die schlechteste Run Defense des vergangenen Jahres wohlgemerkt. Ich weiß, dass die Offense Line der Bucs ein wenig angeschlagen ist, aber wir wollten von unseren Jungs, dass sie auf die Jagd gehen. Das haben sie dann auch getan", kommentierte Browns-Coach Mike Pettine den Erfolg seines Teams.

Dallas Cowboys (0-3) - Minnesota Vikings (4-0) 14:28 (0:3, 14:10, 0:8, 0:7)

Kommt Darren McFadden so langsam in Schwung? Gegen Minnesota zeigte sich der vormalige First-Round-Pick deutlich verbessert und beendete das Spiel mit 37 Yards bei vier Carries - darunter ein 15-Yard-Lauf - und das gegen die siebtbeste Run Defense der Preseason.

Vikings-Quarterback Teddy Bridgewater verbuchte einen ordentlichen Abend (7/7, 76 YDS) und harmonierte gut mit Neu-Receiver Mike Wallace. Das freute auch Coach Mike Zimmer: "Teddy sah gut aus. Es war schön zu sehen, wie er Mike mit tiefen Bällen gefüttert hat." Cowboys-Quarterback Tony Romo (5/8, 88 YDS, 2 TD) hatte auf der Gegenseite seinen wohl einzigen langen Auftritt der Preseason und brauchte verständlicherweise ein wenig, um seinen Rhythmus zu finden.

Der Cowboys-Star konnte sich immerhin über die Rückkehr von Linebacker Sean Lee freuen, der letztes Jahr kein einziges Spiel bestreiten konnte. Auch machte Defensive End Randy Gregory von auf sich aufmerksam. Der Rookie verbuchte nun in allen drei Preseason-Spielen einen Sack und scheint eine starke Option in der Verteidigung der Texaner zu sein.

New York Giants (1-2) - New York Jets (2-1) 18:28 (0:7, 7:14, 3:7, 8:3)

Geno Smith fehlt den Jets nun schon ein paar Monate und bekommt so langsam mächtig Druck von Konkurrent Ryan Fitzpatrick. Denn wenn der Stellvertreter auch während der Regular Season so aufspielt, dann muss Smith wohl weiterhin von der Bank das Spielgeschehen beobachten. Der ehemalige Ivy-League-Quarterback machte ordentlich Dampf (9/14, 127 YDS, 2 TD) und nachhaltig auf sich aufmerksam.

"Das Team nimmt Formen an und heute haben wir wieder viel richtig gemacht," freute sich auch Jets-Coach Todd Bowles. Unglücklicherweise verletzte sich First-Round-Pick Leonard Williams am Knie und musste bereits in der ersten Hälfte vom Feld.

Bei den Giants hatte Eli Manning trotz einer Interception eine ordentliche erste Hälfte, bis sich Stellvertreter Nassib (11/18, 122 YD, 1 TD) für den Rest der Partie verantwortlich zeigte. Darüber hinaus wirkte Receiver Odell Beckham Jr. sichtlich verbessert. Nachdem ihm in den ersten beiden Spielen kein Catch gelingen wollte, konnte er sich nicht nur mit einem Circus Catch über Darrelle Revis auszeichnen (5 REC, 31 YD). Ingesamt machten die Jets aber einen deutlich stabileren Eindruck und scheinen gut gerüstet für die anstehende Saison. Wer hätte das gedacht!

Cincinnati Bengals (2-1) - Chicago Bears (2-1) 21:10 (7:0, 14:3, 0:0, 0:7)

Das ist gerade noch mal gut gegangen. Andy Dalton verbrachte kaum Zeit auf dem Feld, da musste der Bengals Quarterback mit einer Nackenverletzung bereits wieder runter. Zuvor vollendete der 27-Jährige aber noch einen Touchdown (6/6, 52 YDS), nachdem er im vorherigen Spielverlauf ordentlich einstecken musste. Bengals-Coach Marvin Lewis gab anschließend Entwarnung: "Es geht ihm gut. Wir haben ihn nur vorsichtshalber rausgenommen."

Vertreter AJ McCarron schloss sich der starken Leistung von Dalton an (12/17. 149 YDS, TD) und hielt die Offensive von Cincinnati am Laufen. Dieser Auftritt setzt auch den etablierten Quarterback unter Druck, der bei den Fans aufgrund der miesen Playoff-Leistungen einen schweren Stand hat und bei einem Celebrity-Game sogar ausgebuht wurde.

Bei den Bears wollte offensiv dagegen wenig zusammenlaufen. Das Team aus Chicago brachte über die gesamte Preseason keinen Touchdown zu Stande, sodass Jay Cutler seine Offense gerade mal zu einem Field Goal führen konnte (13/17, 98 YD). Der einzige Touchdown der Partie wurde von Ify Umodu erzwungen, der durch die Line brach, Kevins Hubers Punt blockte und einen 8-Yard-Touchdown erlief.

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