Die NBA-Playoffs im Überblick: Wann beginnen die Finals?
Vorneweg: Es ist unmöglich, ein objektives Ranking zu erstellen. Kriterien für das Ranking waren: War der Wurf erinnerungswürdig? Was waren die Umstände? Was waren womöglich die Auswirkungen? Wie schwer war der Wurf?
Das alles floss in die Bewertung ein. Bevor wir starten, gibt es noch ein paar Würfe, die es nicht in die Liste geschafft haben:
Platz 30: DAMIAN LILLARD (2014)
- Portland Trail Blazers - Houston Rockets 99:98 (Spiel 6, Erste Runde)
James Harden scheiterte in seinen ersten beiden Spielzeiten mit den Rockets jeweils bereits in Runde eins der Playoffs - 2014 lag das vor allem an Damian Lillard. In Spiel 6 versenkte er Houston mit einem unglaublichen Dagger - es sollte nicht sein letzter gewesen sein.
Platz 29: KEVIN DURANT (2017)
- Cleveland Cavaliers - Golden State Warriors 113:118 (Spiel 3, NBA Finals)
Auf dem Weg zu seinem ersten Titel 2017 musste KD in den Finals einen gewissen LeBron aus dem Weg räumen. Das erledigte der Finals-MVP gleich höchstpersönlich mit einem Dreier über die ausgestreckten Arme des Kings. Es war vielleicht nicht der spektakulärste Wurf dieser Liste, aber zu diesem Zeitpunkt fühlte es sich wie eine Wachablösung an.
Platz 28: ROBERT HORRY (2005)
- Detroit Pistons - San Antonio Spurs 95:96 OT (Spiel 5, NBA Finals)
Sieben Championships stehen in Horrys persönlicher Trophäensammlung, dazu darf er sich gleich zwei der Top-30-Würfe auf die Fahne schreiben. 2005 erlegte der Prototyp des Clutch-Players die Pistons in Spiel 5 der Finals. Rasheed Wallace träumt vermutlich heute noch schlecht von diesem Tag.
Platz 27: CHARLES BARKLEY (1993)
San Antonio Spurs - Phoenix Suns 100:102 (Spiel 6, Conference Finals)
Sieben Ringe für Horry, keinen einzigen für Barkley. Seinem großen Ziel am nähesten kam der Power Forward 1993, als er die Suns unter anderem mit diesem Wurf über David Robinson in die Finals führte.
Platz 26: EDDIE JOHNSON (1997)
- Houston Rockets - Utah Jazz 95:92 (Spiel 4, Conference Finals)
Mit einem Buzzer-Beater in Spiel 4 der Conference Finals 1997 gegen die Jazz machte sich Johnson bei den Rockets-Fans unsterblich. Die Serie ging allerdings an die Jazz, die in den Finals dann gegen MJ verloren.
Platz 25: LUKA DONCIC (2020)
- Dallas Mavericks - L.A. Clippers 135:133 OT (Spiel 4, Erste Runde)
Nach diesem Spiel hatte die ganze NBA-Welt verstanden, dass Luka Doncic ein Problem ist. Fast im Alleingang gewann der Slowene Spiel 4 gegen den haushohen Favoriten aus L.A. mit einer Statlinie von 43 Punkten, 17 Rebounds und 13 Assists. Der Gamewinner mit seinem Signature Move war da nur die Krönung.
Platz 24: REGGIE MILLER (1998)
- Indiana Pacers - Chicago Bulls 96:94 (Spiel 4, Conference Finals)
Bekannt für einen wichtigen Dreier nach dem anderen. In den Conference Finals 1998 waren die Bulls ein prominentes Opfer, nachdem sich Reggie mit einem Schubser Platz verschaffte und anschließend den Gamewinner versenkte.
Platz 23: DENNIS JOHNSON (1987)
- Boston Celtics - Detroit Pistons 108:107 (Spiel 5, Conference Finals)
Mit seinem Layup in Spiel 5 der Conference Finals 1987 traf Johnson die Pistons direkt ins Herz. Den Punkten ging allerdings der wohl berühmteste Steal der Liga-Geschichte von Larry Bird voraus.
Platz 22: JOHN STOCKTON (1997)
- Houston Rockets - Utah Jazz 100:103 (Spiel 6, Conference Finals)
2,8 Sekunden waren noch auf der Uhr, als Stockton völlig offen den Spalding bekam. Kurze Zeit später machte es "Swish" und die Jazz standen erstmals in den Finals.
Platz 21: RON ARTEST (2010)
- Los Angeles Lakers - Phoenix Suns 103:101 (Spiel 5, Conference Finals)
Wohl niemand rechnete damit, dass 2010 ausgerechnet Artest zum Playoff-Helden der Lakers avancieren würde. Er war es aber, der sich gegen die Suns einen Airball von Kobe schnappte und übers Brett in den Korb zum Sieg beförderte.
Platz 20: DERRICK WHITE (2023)
- Miami Heat - Boston Celtics 103:104 (Spiel 6, Conference Finals)
Der White-Winner war fast schon eine Kopie des Artest-Treffers. Der Unterschied? Die Auswirkungen waren größer. Mit seinem Putback rettete er die Saison der Celtics und Boston hat weiter die Chance, als erstes Team der Geschichte einen 0-3-Rückstand noch umzubiegen. Es war der erst zweite Buzzerbeater nach einem Rückstand, der das Ausscheiden des eigenen Teams verhinderte. Zum anderen kommen wir noch ...
Platz 19: MARIO ELIE (1995)
- Phoenix Suns - Houston Rockets 114:115 (Spiel 7, Conference Semifinals)
Dieser Wurf ging als "Kiss of Death" in die Geschichte ein. Elie versenkte 7,1 Sekunden vor Schluss den Gamewinner in Spiel 7 gegen die Suns und feierte anschließend mit einem Handkuss in die Menge.
Platz 18: JOHN PAXSON (1993)
Phoenix Suns - Chicago Bulls 98:99 (Spiel 6, NBA Finals)
1993 gewannen die Bulls ihren dritten Titel mit MJ, auch dank Paxson! In Spiel 6 der Finals versenkte er drei Sekunden vor Schluss den finalen Dreier - neben MJ war er der einzige Bulls-Spieler, der im vierten Viertel punktete.
Platz 17: LEBRON JAMES (2018)
Cleveland Cavaliers - Toronto Raptors 105:103 (Spiel 3, Conference Semifinals)
LeBron James wird ja gerne vorgeworfen, dass er nicht so clutch wie nötig ist. Allerdings hat der King auch gleich fünf Gamewinner in den Playoffs auf dem Konto, keiner hat mehr. Und keiner war schwerer als dieser Runner gegen Toronto, der die Weichen in den Conference Semifinals endgültig auf Sweep stellte.
Platz 16: DIRK NOWITZKI (2011)
- Miami Heat - Dallas Mavericks 93:95 (Spiel 2, NBA Finals)
Spektakuläre Würfe hatte der große Blonde einige auf Lager. Dieser Gamewinner sticht aber heraus - mit einem Drive gegen Bosh entschied Dirk Spiel 2 der Finals 2011 gegen Miami und brachte die Mavs damit auf den Weg zum Titel.
Platz 15: ROBERT HORRY (2002)
- Los Angeles Lakers - Sacramento Kings 100:99 (Spiel 4, Conference Finals)
Dieser Dreier sorgt auch heute noch für Albträume bei den Kings-Fans. Horry hat einige tolle Playoff-Momente vorzuweisen, sein bester Wurf war aber wohl der Buzzer-Beater von Downtown in Spiel 4 der Conference Finals - in einer Serie, die auch noch Jahre später für jede Menge Zündstoff sorgte.
Platz 14: RALPH SAMPSON (1986)
- Los Angeles Lakers - Houston Rockets 112:114 (Spiel 5, Conference Finals)
Vielleicht einer der verrücktesten Gamewinner aller Zeiten? Nach dem Inbounds-Pass pritschte Sampson den Spalding in Volleyball-Manier in Richtung Korb - und traf! Damit kegelte Houston 1986 die Showtime-Lakers aus den Playoffs und verhinderte ein weiteres Matchup zwischen Boston und L.A. in den Finals.
Platz 13: SEAN ELLIOTT (1999)
- San Antonio Spurs - Portland Trail Blazers 86:85 (Spiel 2, Conference Finals)
Dieser Wurf ist besser bekannt als Memorial Day Miracle. Zwölf Sekunden vor Schluss bekam Elliott den Ball an der Seitenlinie, drehte sich auf Zehenspitzen gerade so, ohne auf die Linie zu treten und versenkte den Gamewinner.
Platz 12: DEREK FISHER (2004)
- San Antonio Spurs - Los Angeles Lakers 73:74 (Spiel 5, Conference Semfinals)
Apropos verrückte Gamewinner: Gegen die Spurs 2004 blieben den Lakers nur noch 0,4 Sekunden, um das Spiel zu drehen. Unmöglich sollte man meinen, doch Fisher schickte den Ball per Catch-and-Shoot rechtzeitig auf die Reise - und traf.
Platz 11: GAR HEARD (1976)
- Boston Celtics - Phoenix Suns 128:126 3OT (Spiel 5, NBA Finals)
Mit dem "Shot Heard 'Round The World" rettete der Power Forward seine Suns in die dritte OT von Spiel 5 der Finals 1975 gegen die Celtics - und das mit einem Turnaround-Buzzer-Beater. Boston gewann trotzdem das Spiel und den Titel.
Platz 10: REGGIE MILLER (1995)
- New York Knicks - Indiana Pacers 105:107 (Spiel 1, Conference Semifinals)
Miller zeichnet sich für die wohl besten 9 Sekunden der Pacers-Geschichte verantwortlich. In den Playoffs 1995 erledigte der Scharfschütze die Knicks im Alleingang - mit zwei Dreiern und zwei Freiwürfen innerhalb von 9 Sekunden.
Platz 9: DAMIAN LILLARD (2019)
- Portland Trail Blazers - Oklahoma City Thunder 118:115 (Spiel 5, Erste Runde)
He did it again! Der Blazers-Star entschied mit diesem unfassbaren Wurf vom Logo die Serie gegen OKC. Es waren die Punkte 48, 49 und 50 für Dame D.O.L.L.A, der die Oklahoma City Thunder um Russell Westbrook und Paul George in den Urlaub schickte.
Platz 8: JERRY WEST (1970)
- Los Angeles Lakers - New York Knicks 108:111 OT (Spiel 3, NBA Finals)
Einer der längsten Zwei-Punkte-Würfe der Geschichte. In Spiel 3 der Finals 1970 versenkte The Logo einen Buzzer-Beater aus der eigenen Hälfte und erzwang damit die Overtime. Der Wurf hätte heutzutage zum Sieg gereicht, aber damals gab es noch keine Dreierlinie ...
Platz 7: KAREEM ABDUL-JABBAR (1974)
- Boston Celtics - Milwaukee Bucks 101:102 2OT (Spiel 6, NBA Finals)
Mit seinem Signature Shot brachte Kareem die Gegner regelmäßig zur Verzweiflung - auch in den Finals 1974 gegen Boston, als der Center mit seinem Skyhook Spiel 6 für die Bucks entschied.
Platz 6: MICHAEL JORDAN (1989)
- Cleveland Cavaliers - Chicago Bulls 100:101 (Spiel 5, Erste Runde)
Kurz zuvor hatte Craig Ehlo seine Cavs in Front gebracht, dann übernahm jedoch MJ. Mit einem Jumper von der Freiwurflinie brachte er den Bulls den Sieg. Jordan feierte - und Ehlo sackte verzweifelt zu Boden. "The Shot" war geboren.
Platz 5: KAWHI LEONARD (2019)
- Toronto Raptors - Philadelphia 76ers 92:90 (Spiel 7, Conference Semifinals)
Der erste und bisher einzige Buzzerbeater in einem Spiel 7! Die Klaue führte Toronto erst zum zweiten Mal überhaupt in die Conference Finals (und später zum Titel) - mit diesem unfassbaren Wurf über 2,13-Meter-Mann Joel Embiid.
Platz 4: MAGIC JOHNSON (1987)
- Boston Celtics - Los Angeles Lakers 106:107 (Spiel 4, NBA Finals)
Der Wurf, der Kareem berühmt machte, fand sich auch im Repertoire von Magic wieder - erneut zum Leidwesen der Celtics. In Spiel 4 der Finals 1987 versenkte der Point Guard den "Baby Skyhook" mitten ins Herz der Kelten.
Platz 3: KYRIE IRVING (2016)
- Golden State Warriors - Cleveland Cavaliers 89:93 (Spiel 7, NBA Finals)
Nein, nicht LeBron, sondern Kyrie machte den Deckel auf Clevelands erste Meisterschaft 2016 drauf. Da half auch die Defense von Stephen Curry recht wenig ... Es war zwar noch jede Menge Zeit auf der Uhr, doch die geschichtliche Bedeutung dieses Wurfes darf nicht unterschätzt werden. Womöglich wechselt Durant im Anschluss nie zu den Warriors, wenn das Ding nicht fällt?
Platz 2: RAY ALLEN (2013)
- Miami Heat - San Antonio Spurs 103:100 OT (Spiel 6, NBA Finals)
Eigentlich war der Traum der Heat schon vorbei. Dann kam jedoch Ray Allen! Mit einem unfassbaren Stepback-Jumper rettete er Miami in die Overtime von Spiel 6 der 2013er Finals gegen die Spurs - der Genickbruch für San Antonio.
Platz 1: MICHAEL JORDAN (1998)
- Utah Jazz - Chicago Bulls 86:87 (Spiel 6, NBA Finals)
Nach "The Shot" folgte "The Final Shot". In seinem (vorerst) letzten Spiel in der Association versenkte MJ 5,2 Sekunden vor Schluss den Gamewinner in den Finals 1998 gegen die Jazz - sein sechster Titel. "To go Michael, take your pick. Jackson, Tyson, Jordan, Game 6."