Mitten im entscheidenden 12:0-Lauf der Celtics im Schlussviertel, der eine 100:83-Führung bedeutete, knickte Heat-Guard Gabe Vincent bei einem Rebound um und musste erst einmal raus. Glück im Unglück: Eine schwerere Verletzung hatte er sich nicht zugezogen, wenig später stand er wieder auf dem Parkett.
Das Spiel konnte aber auch er nicht mehr drehen: Nach einem Pausenrückstand dominierte Boston die zweite Hälfte. Bester Werfer der Gäste war Jayson Tatum (33, 11 und 7), fünf weitere Celtics punkteten zweistellig. Endlich wurde auch mal die Dreier-Statistik dominiert (18/44, die Heat nur 8/32).
Bester Werfer der Heat war Jimmy Butler (29), Vincent verbuchte 17 Punkte. Sixth Man Caleb Martin markierte 14 seiner 16 Zähler vor der Pause. Miami verlor die zweite Hälfte deutlich mit 43:66.
Spiel 5 der Serie findet in der Nacht auf Freitag in Boston statt (2.30 Uhr). Noch nie in der Geschichte der NBA wurde eine Playoff-Serie nach 0-3-Rückstand noch gewonnen - die Celtics werden versuchen, diese Serie zu beenden.
Heat vs. Celtics: Jayson Tatum entscheidet Partie im Schlussviertel
In der ersten Hälfte bot die Partie einige Runs, dementsprechend gab es auch mehrere Führungswechsel. So trafen die Celts ihre ersten vier Würfe und führten früh mit 10:4, aber die Heat konterten ihrerseits direkt mit einem 15:3-Lauf, weil sie völlig unbeeindruckt zu Werke gingen und sich gerade zum Ende des Viertels bei den Gästen einige Turnover einschlichen. So zog Miami auf 29:20 davon.
Mit Jimmy Butler auf der Bank schloss Boston aber im zweiten Abschnitt wieder auf. Al Horford verwandelte zwei Dreier, ein Triple von Grant Williams beendete einen 17:5-Run, die Celtics waren wieder vorn. Es blieb eng, aber vor der Pause zog Miami dann doch wieder leicht weg, weil sich die Celtics den Ball zu oft klauen ließen oder Gabe Vincent beim Dreier gefoult wurde - unnötig. Tatum hatte zur Pause schon 4 Turnover, derweil war Martin von der Bank mal wieder brandheiß (14 Punkte, 6/6).
Auch in der zweiten Hälfte setzten die Celtics weiter auf Würfe von Downtown, verweigerten dafür manchmal auch den einen oder anderen Layup - aber als erst Tatum zweimal einschweißte und dann Derrick White, war nach einem 9:0-Run alles wieder pari. Butler traf in dieser Phase nichts, dazu kamen jetzt bei den Heat in einer Phase gleich vier Turnover in Serie. Marcus Smart traf noch einen langen Dreier - 68:61 Boston! Vincent und Adebayo gingen zusätzlich mit je vier Fouls auf die Bank. Butler übernahm jetzt als Ein-Mann-Offense (15 Punkte im Viertel) und hielt Miami im Spiel, aber bei Boston schien in dieser Phase nahezu jeder Dreier zu fallen. 38 Zähler im dritten Viertel bedeuteten ein 88:79 vor dem Schlussabschnitt.
Jimmy Buckets bekam seine übliche Pause, die Heat spielten Zonenverteidigung und kämpften sich auf 5 Punkte heran. Celtics-Coach Joe Mazzulla reagierte mit einer Auszeit und brachte seinerseits Tatum, der direkt einen Jumper verwandelte und damit einen 12:0-Run startete, an dessen Ende ein 100:83 stand. In diesem Run gelang Grant Williams ein mächtiger Block gegen Butler, dazu kamen Dreier von Tatum und Smart. Miami vermied immerhin die angesprochene Vincent-Verletzung, eng wurde es aber nicht mehr.
Die wichtigsten Statistiken
Miami Heat (E8) vs. Boston Celtics (E2) 99:116 (BOXSCORE), Serie: 3-1
- Die Celtics leben von ihren Dreiern: Wenn sie von Downtown mindestens 40 Prozent ihrer Würfe treffen, haben sie in der laufenden Saison inklusive Playoffs jetzt 37 von 39 Spielen gewonnen - wenn nicht, stehen sie bei 29-31. Diesmal fielen 40,9 Prozent aller Dreier.
- Die Heat verloren das Turnover-Battle deutlich mit 16:10. Die Celtics spielten besonders in der zweiten Hälfte in dieser Hinsicht extrem stark - nur 2 Ballverluste!
- Miami holte zwar mehr Rebounds (44:39) und durfte häufiger als die Linie (28:18), konnte die zehn getroffenen Dreier weniger damit aber nicht ausgleichen.
- Caleb Martin spielte für die Heat eine perfekte erste Hälfte (6/6, 14 Punkte), nach der Pause stand er aber bei 0/3 aus dem Feld und machte nur zwei Punkte.
Heat vs. Celtics: Die Stimmen zum Spiel
Joe Mazzulla (Head Coach Celtics): "Wir können uns nicht entspannen. Wir müssen die gleiche Intensität, die gleiche Einstellung und den gleichen Fokus auch im nächsten Spiel zeigen."
Jimmy Butler (Heat): "Wir werden jetzt nichts anders machen. Wir werden jetzt ein wenig Musik hören und dazu ein paar Bier trinken und eine Flasche Wein öffnen."
Der Top des Spiels: Jayson Tatum
Verbuchte mit 42 Minuten die meiste Spielzeit aller Akteure und drehte nach dürftiger erster Hälfte (3/7, 4 Turnover) so richtig auf: 14/22, dazu 11 Rebounds, 7 Assists und nur noch ein weiterer Ballverlust. Als Mazzulla ihn beim Stand von 88:83 zurückbrachte und die Heat gerade einen Run gestartet hatten, riss er das Spiel an sich - und traf übrigens endlich seinen ersten Wurf im Schlussviertel in dieser Serie.
Der Flop des Spiels: Duncan Robinson
Nach 22 Punkten in Spiel 3, als der Shooter sogar mehrfach im Dribbling glänzte, war er diesmal überhaupt kein Faktor: 2 Punkte (1/5, 0/4 Dreier) in elf Minuten.
NBA Playoffs: Die Stats-Leader bei Heat vs. Celtics
Kategorie | Heat | Celtics |
Punkte | Jimmy Butler (29) | Jayson Tatum (33) |
Rebounds | Jimmy Butler (9) | Jayson Tatum (11) |
Assists | Kyle Lowry (6) | Jayson Tatum (7) |
Steals | Kyle Lowry (2) | Derrick White, Marcus Smart, Jaylen Brown (je 2) |
Blocks | Jimmy Butler, Caleb Martin (je 1) | Robert Williams III, Jayson Tatum, Derrick White (je 2) |