NBA-Commissioner Adam Silver geht das jedoch nicht weit genug. Wie der 60-Jährige am Donnerstag bekannt gab, wolle er sich kommende Woche mit Irving treffen, um diesen unter anderem zu einer Entschuldigung zu bewegen.
"Kyrie Irving hat eine leichtsinnige Entscheidung getroffen, einen Link zu einem Film zu posten, der zutiefst beleidigendes antisemitisches Material enthält", sagte Silver: "Ich bin enttäuscht, dass er sich nicht uneingeschränkt entschuldigt und den abscheulichen und schädlichen Inhalt des Films, den er veröffentlicht hat, nicht ausdrücklich verurteilt hat."
Irving stand in den vergangenen Tagen enorm in der Kritik, nachdem er in den Sozialen Medien einen Link zu einem Film geteilt hatte, dessen Inhalt als antisemitisch gilt. Anschließend hatte sich der Nets-Guard auf einer Pressekonferenz nicht explizit von diesem Film distanziert. Mittlerweile wurde der Tweet gelöscht, unter anderem Nets-Besitzer Joe Tsai hatte den Post verurteilt.
"Die Nets und Kyrie Irving werden mit der ADL zusammenarbeiten", hieß es in dem Statement, das die Franchise veröffentlichte. "Dies ist eine Bemühung, um Bildungsprogramme zu entwickeln, die jede Form von Antisemitismus und Bigotterie vollumfänglich bekämpfen."
In dem Statement wurde Irving mit folgenden Worten zitiert: "Ich lehne jede Form von Hass und Unterdrückung ab und stehe an der Seite der Communities, die jeden Tag an den Rand gedrängt werden. Mir sind die negativen Folgen meines Posts auf die jüdische Gemeinde bewusst und ich übernehme Verantwortung."
"Ich glaube nicht alles, was in der Dokumentation behauptet wird, oder dass die Inhalte meinen Moralvorstellungen und Prinzipien entsprechen", betonte Irving. "Ich bin ein Mensch und lerne beständig weiter, und das plane ich weiterhin mit einem offenen Geist der Bereitschaft, zuzuhören. Für meine Familie und mich: Wir wollten keiner Gruppe oder Religion Schaden zufügen und wünschen uns nur, ein Leuchtfeuer der Wahrheit zu sein."
Eine explizite Entschuldigung für seinen Tweet blieb Irving aber weiter schuldig. Es war das erste öffentliche Statement des 30-Jährigen seit einer Pressekonferenz am Samstag, als er kein Fehlverhalten seinerseits zugeben wollte. Anschließend ließen die Nets Irving nicht mehr mit den Medien sprechen, da sie "nicht noch mehr Aufregung" um Irving haben wollten, wie es GM Sean Marks ausdrückte. Ob er sich nach dem nächsten Spiel der Nets gegen die Wizards in der Nacht auf Samstag den Journalisten stellen wird, ist noch nicht bekannt.