Mats Hummels hat beim Debüt des neuen Roma-Trainers Claudio Ranieri gegen die SSC Neapel eine ganze Halbzeit spielen dürfen. Er bot alles in allem eine solide Leistung, jedoch sorgte er aufgrund einer Spielszene für Kontroversen.
Der ehemalige deutsche Nationalspieler Mats Hummels machte grundsätzlich einen ordentlichen Job, war jedoch beim entscheidenden Gegentor gegen Romelu Lukaku einen Schritt zu spät. DAZN-Kommentator Carsten Fuß hatte kurzzeitig sogar den Verdacht, dass Hummels erneut ein Eigentor unterlaufen wäre und rief daher reflexartig: "Bitte nicht!"
Es stellte sich jedoch schnell heraus, dass es kein Eigentor war. "Natürlich kann man sagen, dass Hummels vielleicht noch ein bisschen mehr dabei sein muss", sagte Experte Marc Schnatterer, der den Fehler beim 0:1 sowieso mehr bei Linksverteidiger Angelino sah, der Giovanni Di Lorenzo nicht am Flanken hindern konnte. "Lukaku als Stürmer ist halt da. Das ist nicht so einfach zu verteidigen."
Mats Hummels gibt zu: "Ich wollte kein Eigentor erzielen"
Auch Ciro Ferrara, Experte und Verteidiger-Legende in Italien, bewertete die Situation bei DAZN Italien ähnlich wie seine deutschen Kollegen: "Mein Eindruck ist, dass Hummels das Bein zurückgezogen hat, weil er Angst hatte, noch ein Eigentor zu erzielen." Doch auch für Ferrara war klar: Den entscheidenden Fehler am Gegentor machte der frühere Leipziger Angelino.
Hummels selbst sagte später bei DAZN Italien: Das sind die schlimmsten Situationen für einen Verteidiger, wenn der Ball genau zwischen den Verteidiger und den Torwart kommt. Ich hatte zunächst auch den Eindruck, dass ich den Ball hätte erreichen können, aber ich wollte auch unseren Keeper nicht verletzen oder ein Eigentor machen. Ich hätte das wohl besser verteidigen können, aber es war ein sehr schwieriger Ball".
Diese ehrliche Einschätzung des Innenverteidigers sorgte bei den Experten von DAZN Italia für viel Respekt. "Großer Respekt für diese ehrliche Einschätzung von Hummels. Ich verstehe alles, was er sagt", meinte Ferrara daraufhin.
Mats Hummels wartet immer noch auf sein Startelfdebüt
Die Hoffnung auf einen Startelfeinsatz von Hummels bei der AS Rom war vor dem Spiel so groß wie noch nie zuvor, nachdem Neu-Trainer Claudio Ranieri bei seiner Vorstellung Andeutungen machte, den Innenverteidiger spielen zu lassen. "Warum nicht?", antwortete der 73-Jährige auf die Hummels-Frage mit einer Gegenfrage. "Ich habe Hummels im Halbfinale gegen PSG gesehen. Warum sollte er nicht spielen?"
Auch bei seiner jüngsten Pressekonferenz am Samstag hielt Ranieri sich alle Optionen offen, bestätigte aber, dass Hummels am Samstag normal trainiert habe und grundsätzlich einsatzfähig sein sollte.
Hummels schloss sich im Sommer den Römern an, nachdem sein Vertrag bei Borussia Dortmund ausgelaufen war. Allerdings läuft es für den 35-Jährigen in Italien überhaupt nicht nach Plan. Sowohl unter Daniele De Rossi als auch unter Ivan Juric bekam Hummels so gut wie keine Spielzeit - nur 23 Spielminuten. Nun kamen unter Ranieri immerhin 45 Minuten dazu.
Hummels bleibt zwar also auch im neunten Anlauf das Startelfdebüt bei der Roma verwehrt, durfte jedoch alleine heute mehr Minuten spielen als in den bisherigen Spielen zusammengerechnet.
Die Krise der Roma hält weiterhin an. Mit der Pleite in Neapel liegen die Hauptstädter nach 13 Spieltagen nur auf Platz zwölf der Serie A.