1. Pick - Paolo Banchero, PF/C: Fußarbeit wie Melo
Banchero hat in nur zwei Partien gespielt, aber dennoch einiges gezeigt, was Fans, Mitspieler und Coaches zugleich erfreute. An seiner Athletik gab es ohnehin nie Zweifel, sie stach in Kombination mit seiner Größe jedoch auch im Summer-League-Rahmen beachtlich heraus.
Auch seine Qualitäten im Mismatch waren direkt zu sehen. Er weiß in den meisten Situationen, wann und wie er seine Schnelligkeit oder seine Kraft einsetzen muss, um zum Ring zu kommen oder sich Platz für einen guten Wurf aus der kurzen Mitteldistanz zu kreieren.
Nachdem Banchero einen Fadeaway aus der Drehung über seinen Gegenspieler verwandelte, verglich Kommentator Mark Jones (ESPN) den Top-Pick anhand seiner Fußarbeit mit Carmelo Anthony, einem Meister der Mitteldistanz.
Der 19-Jährige hat zudem in beiden Spielen jeweils sechs Assists verteilt, dafür können erstmal auch die fünf Turnover pro Spiel in Kauf genommen werden. Mit seinen verbesserten Fähigkeiten im Kreieren für sich und seine Mitspieler im letzten Jahr an der High School hat schließlich auch der Hype um Banchero angefangen.
Genau diese Fähigkeiten haben übereinstimmenden Medienberichten zufolge eine große Rolle gespielt in der Entscheidung der Magic, Banchero mit dem ersten Pick auszuwählen. Orlando braucht das zusätzliche Playmaking in der anstehenden Saison dringend.
Ob er den Dreier schon in seiner Rookie-Saison konstant genug treffen wird, um die Verteidigung zu sich herauszuziehen, ist eine große Frage für Banchero. Die ersten Anzeichen in einer Mini-Stichprobe waren vielversprechend, der Big Man hat immerhin zwei seiner vier Versuche untergebracht.
NBA Summer League: Die Statistiken von Paolo Banchero in Las Vegas
Spiele | Minuten | Punkte | Rebounds | Assists | Steals | FG% | 3FG% |
2 | 30,1 | 20,0 | 5,0 | 6,0 | 2,5 | 40,7 | 50,0 |
2. Pick - Chet Holmgren, PF/C: Spektakulär, dann unauffällig
Holmgren legte das spektakulärste Debüt des ganzen Jahrgangs hin, als er in Salt Lake City direkt mit sechs Blocks im ersten Spiel beeindruckend unter Beweis stellte, welchen Einfluss er als Ringbeschützer nehmen kann. Dazu traf er 4 seiner 6 Dreier (7/9 FG insgesamt) auf dem Weg zu 23 Punkten, schnappte sich 7 Rebounds und spielte 4 Assists bei nur 2 Turnover in gerade einmal 24 Minuten.
Zwei seiner Dreier nahm und versenkte der 2,13-Meter-Mann aus dem Dribbling, was für die meisten gegnerischen Center mit ähnlichen Maßen kaum zu verteidigen sein wird. Als er einen kleineren Gegner vor sich hatte, bekam Holmgren den Ball im Post, drehte sich um und versenkte einen Flamingo-Fadeaway in bester Nowitzki-Manier. Solange diese beide Optionen gut funktionieren, wird Holmgren auch gegen die meisten NBA-Athleten ein absolutes Mismatch sein.
Besonders vielversprechend für OKC funktionierte das Zusammenspiel zwischen Holmgren und Josh Giddey, die beiden Youngsters scheinen schon zu diesem frühen Zeitpunkt eine gute Chemie entwickelt zu haben. Seine Leistung konnte Holmgren in den folgenden Spielen wie zu erwarten nicht komplett wiederholen, gerade am offensiven Ende war er in Las Vegas recht unauffällig mit nur durchschnittlich zwölf Punkten in drei Spielen.
Holmgrens Wurfquoten blieben weiterhin gut, er fand jedoch seltener eine gute Möglichkeit zum Abschluss. Gerade im direkten Duell gegen Houstons Jabari Smith Jr. tat sich Holmgren offensiv schwer, am Nr.3-Pick vorbeizukommen oder über ihn zu werfen. Bei seinem hohen Dribbling wurde er mehrfach gestoppt oder ihm der Ball weggenommen.
Auch auf der defensiven Seite musste Holmgren sich in Las Vegas etwas häufiger geschlagen geben als bei seinem Debüt, einige Spieler - eindrücklich bewiesen von unter anderem Kenneth Lofton Jr. - konnten ihn aufgrund seines leichten Gewichts in der Zone rumschubsen. Mit 2,3 Steals und 2,0 Blocks pro Spiel war er jedoch weiterhin alles andere als erfolglos in der Defense.
NBA Summer League: Die Statistiken von Chet Holmgren in Las Vegas
Spiele | Minuten | Punkte | Rebounds | Assists | Blocks | FG% | 3FG% |
3 | 27,0 | 12,0 | 7,7 | 2,3 | 2,0 | 46,4 | 42,9 |