Boston Celtics (12-10) - Philadelphia 76ers (11-11) 88:87 (BOXSCORE)
- Schön anzuschauen war das Duell der beiden Traditionsfranchises wahrlich nicht, wie das Endergebnis bereits vermuten lässt. Den Celtics war das am Ende herzlich egal. Trotz des niedrigsten Punktestands in einem Sieg seit fast vier Jahren holte sich Boston den zweiten Sieg in Serie. "Ich werde mich nicht für einen hässlichen Sieg entschuldigen", sagte Head Coach Ime Udoka. "Das passiert."
- Die Hausherren erwischten eigentlich einen starken Start, auch in der Offense. Im ersten Viertel hatte Boston bereits einen 12-Punkte-Vorsprung auf dem Konto, bevor die starke Sixers-Bank um Shake Milton (16) die Sixers zurück ins Spiel brachte. Dann blieb es bis in die Schlusssekunde eine hart umkämpfte Angelegenheit und die Wurfquoten gingen rapide in den Keller. Dass mehrfach das fehlerhafte Netz an einem der Körbe ausgetauscht werden musste, hatte damit aber eher nichts zu tun.
- Knapp zwei Minuten vor dem Ende brachte Jayson Tatum seine Farben mit einem Jumper wieder in Front. Dennis Schröder ließ zwei Freiwürfe sowie einen starken Drive in der Crunchtime folgen. Doch 30 Sekunden vor dem Ende antwortete Danny Green von Downtown zum 87:88 und Schröder scheiterte nach einer schwachen Possession des Deutschen auf der Gegenseite. In der Defense machte Boston einen deutlich besseren Job, Al Horford ließ Tobias Harris nicht in den geplanten Spielzug kommen, schließlich bekam Robert Williams seine Finger an einen Eckendreier von Georges Niang - Sieg für die Celtics!
- Topscorer Tatum kam erst im vierten Viertel offensiv in Fahrt (11 von 26 Punkten), schnappte sich aber auch 16 Abpraller, Karrierebestwert. Schröder war mit 13 Zählern bereits zweitbester Celtics-Scorer, auch wenn er so seine Probleme mit seinem Wurf hatte (4/12 FG). Dagegen machte Horford (10, 8 Rebounds und 5 Blocks) vor allem in der Defense eine ganz starke Partie.
- Der Veteran half zum Beispiel dabei, Joel Embiid kaltzustellen, der nur auf 13 Punkte bei 3/17 aus dem Feld kam (dazu 18 Rebounds, 6 Assists und 3 Blocks). So war Seth Curry (17) bereits der beste Punktesammler bei den Gästen, die nur 37,1 Prozent ihrer Feldwurfversuche im Korb unterbrachten.
Miami Heat (13-9) - Cleveland Cavaliers (12-10) 85:111 (BOXSCORE)
- Seit 20 Spielen oder anders ausgedrückt seit mehr als elf Jahren haben die Cleveland Cavaliers keinen Auswärtssieg am South Beach feiern dürfen. Diese Horror-Serie hat nun ein Ende. Die Cavs machten kurzen Prozess mit Miami und schnappte sich den dritten Sieg in Folge.
- Beim letzten Cavs-Sieg in Miami im Januar 2010 war Nr.3-Pick Evan Mobley gerade einmal acht Jahre alt, nun verhalf er seinem Team mit 17 Punkten und 11 Rebounds zum Erfolg. Entscheidend war dieses Mal aber das heiße Händchen von einem Veteranen. Kevin Love markierte 22 Punkte in 21 Minuten und hämmerte den Heat 6 Dreier bei 8 Versuchen um die Ohren.
- Zwei davon steuerte er bereits im ersten Viertel zu einem 14:0-Lauf bei, der Cleveland erstmals einen komfortablen Vorsprung einbrachte. Davon konnten sich die ersatzgeschwächten Heat nicht mehr erholen. Es blieb bei einer zweistelligen Führung für die Cavs bis zur Halbzeitpause, spätestens ein 18:4-Lauf zum Ende des dritten Durchgangs stellte die Entscheidung dar. Neben Love und Mobley überzeugten auch Jarrett Allen (19, 11 Rebounds und 5 Blocks) oder Darius Garland (16 und 7 Assists).
- Miami musste neben der Blowout-Pleite, die dritte Niederlage aus vier Spielen, auch noch die Hiobsbotschaft von der Verletzung von Bam Adebayo verkraften. Der Center wird aufgrund einer Daumenverletzung lange fehlen, gegen Cleveland war auch Jimmy Butler (Steißbein) nicht fit. Ohne die beiden Stars fehlte es an allen Ecken und Enden, Tyler Herro war mit 21 Punkten noch Topscorer der Heat, er benötigte dafür aber auch 23 Würfe (9 Treffer).
Milwaukee Bucks (14-8) - Charlotte Hornets (13-11) 127:125 (BOXSCORE)
- Nichts gegen Hawks vs. Pacers oder Celtics vs. Sixers, aber das wildeste Finish des Abends lieferten sich definitiv die Bucks und die Hornets. Zwei Sekunden vor Schluss war es Giannis Antetokounmpo, der den Hausherren mit einem kraftvollen Drive den entscheidenden Vorsprung und damit den achten Sieg in Folge sicherte.
- Doch von vorne: Die Gäste aus Charlotte erwischten den deutlich besseren Start und dominierten mit ihrer brandheißen Offense das erste Viertel (41:25, 10 erfolgreiche Dreier). Giannis hielt jedoch dagegen und Mitte des dritten Viertels war die Partie wieder ausgeglichen. So ging es auch in die verrückte Schlussphase.
- Khris Middleton brachte Milwaukee in Front, LaMelo Ball setzte 6 Sekunden vor dem Ende mit dem Fadeaway-Dreier zum Ausgleich jedoch das Sahnehäubchen auf sein Career-High von 36 Punkten. Die Antwort lieferte natürlich der Greek Freak. Mit viel Anlauf bekam er den Ball, ließ sich bei seinem Drive nicht aufhalten und legte den Ball in den Korb. 2 Sekunden waren aber noch auf der Uhr, Miles Bridges schickte einen Verzweiflungsdreier von der Mittellinie auf die Reise, der tatsächlich in den Ring schaute, dann aber doch rausfiel.
- "Ich werde alt. Ich kann nicht mehr über die Leute drüberdunken, von daher muss ich raffiniert sein", kommentierte Giannis seinen spektakulären Gamewinner mit einem Grinsen. Der Grieche kratzte mit 40 Punkten (15/24 FG), 12 Rebounds und 9 Assists am Triple-Double, Middleton erzielte 21 Punkte. Neben LaMelo, der 8/15 Dreier versenkte und 9 Assists zusätzlich zu seinem Career-High verteilte, waren Kelly Oubre Jr. (25), Gordon Hayward (18) oder Bridges stark. Der Forward ließ 22 Punkte und mal wieder einen Monster-Dunk über Giannis regnen.