Zum 75. Geburtstag wird die NBA während der Jubiläumssaison 2021/22 eine Liste mit den 75 besten Spielern aller Zeiten zusammenstellen. SPOX hat sich schon vorher an das Ranking herangewagt und kürt die Top 75.
Ganz ohne Subjektivität kommen wir in einem solchen Ranking natürlich nicht aus, wir haben aber versucht, in erster Linie sowohl die individuellen Errungenschaften als auch den Teamerfolg sowie den Einfluss des jeweiligen Spielers in unser Ranking mit einfließen zu lassen.
Bereits am Mittwoch erschien Teil 1 mit den Plätzen 75 bis 51. Hier kommen die Plätze 50 bis 26!
Platz 50: RUSSELL WESTBROOK
- Alter: 32 | Saisons in der NBA: 13 (von 2008 bis heute) | Teams: Thunder, Rockets, Wizards, Lakers
- Karrierestatistiken: 23,2 Punkte, 8,5 Assists und 7,4 Rebounds bei 43,7 Prozent aus dem Feld und 30,5 Prozent Dreierquote
- Individuelle Auszeichnungen: 9x All-Star, 9x All-NBA, 1x MVP, 2x All-Star Game MVP, 3x Assist-Champion, 2x Scoring-Champion
- Teamerfolge: -
- Mitglied der NBA Top 50: nein | Noch aktiv: ja
Über kaum einen aktuellen Spieler wird so kontrovers diskutiert wie über Westbrook. Sein größtes "Werk", wenn auch unbeabsichtigt, ist die Ent-Glorifizierung des Triple-Doubles - allein deshalb, weil er es zur Normalität hat werden lassen. Vor einigen Jahren galt es noch als unmöglich, dass ein Spieler Oscar Robertsons Triple-Double-Saison wiederholen wird - dann schaffte Russ es in vier von fünf Spielzeiten. Fakt ist aber auch: Der Point Guard ist kein effizienter Spieler, er treibt gerne mal seine Stats künstlich in die Höhe und wird von Playoff-Defenses bloßgestellt. Das verhindert trotz irrer Statistiken eine höhere Platzierung.
Platz 49: CLYDE DREXLER
- Alter: 59 | Saisons in der NBA: 15 (von 1983 bis 1998) | Teams: Trail Blazers, Rockets
- Karrierestatistiken: 20,4 Punkte, 6,1 Rebounds und 5,6 Assists bei 47,2 Prozent aus dem Feld und 31,8 Prozent Dreierquote
- Individuelle Auszeichnungen: Hall of Famer, 10x All-Star, 5x All-NBA
- Teamerfolge: 1x NBA-Champion
- Mitglied der NBA Top 50: ja | Noch aktiv: nein
Über seiner Laufbahn hing immer der Schatten von Michael Jordan, dabei war "Clyde The Glide" einer der besten Allrounder und Dunker der Liga-Historie. Nachdem Portland im Draft 1984 aber Jordan ignorierte, mit dem Hinweis, man habe ja schon Shooting Guard Drexler, hörten die Vergleiche mit MJ Zeit seiner Karriere nicht mehr auf. Dabei führte Drexler seine Blazers dreimal in Folge zu mindestens 57 Siegen, zweimal in die Finals und war MVP-Runner-Up. 1992 zerstörte Jordan ihn allerdings mit dem "Shrug Game". Erst als er sich Hakeem Olajuwon in Houston anschloss, klappte es als zweitbester Spieler des Teams mit der Championship.
Platz 48: ANTHONY DAVIS
- Alter: 28 | Saisons in der NBA: 9 (von 2012 bis heute) | Teams: Pelicans, Lakers
- Karrierestatistiken: 23,9 Punkte, 10,2 Rebounds und 2,3 Blocks bei 51,4 Prozent aus dem Feld und 31,2 Prozent Dreierquote
- Individuelle Auszeichnungen: 8x All-Star, 4x All-NBA, 4x All-Defensive, 3x Block-Champion, 1x All-Star Game MVP
- Teamerfolge: 1x NBA-Champion
- Mitglied der NBA Top 50: nein | Noch aktiv: ja
Sehr wahrscheinlich wird "The Brow" in den kommenden Jahren noch einige Sprünge im Ranking der besten Spieler aller Zeiten machen. Seine Stats werden im Laufe seiner Karriere genau wie sein Trophäenschrank gewaltig anwachsen. Schon heute ist er ein enorm vielseitiger Big Man, der das Spiel auf viele verschiedene Arten dominieren kann - egal ob im Post, in der Defense oder mit seinem Passing. Einzig seine Verletzungssorgen könnten ihm auf lange Sicht in die Quere kommen.
Platz 47: DAVE COWENS
- Alter: 72 | Saisons in der NBA: 11 (von 1970 bis 1983) | Teams: Celtics, Bucks
- Karrierestatistiken: 17,6 Punkte, 13,6 Rebounds und 3,8 Assists bei 46,0 Prozent aus dem Feld
- Individuelle Auszeichnungen: Hall of Famer, 8x All-Star, 3x All-NBA, 3x All-Defensive, 1x MVP, 1x All-Star Game MVP, Rookie of the Year
- Teamerfolge: 2x NBA-Champion
- Mitglied der NBA Top 50: ja | Noch aktiv: nein
Cowens war alles andere als ein typischer NBA-Star. Er arbeitete mal für einen Tag als Taxifahrer, nahm ab und an die U-Bahn zu den Celtics-Heimspielen und während seiner zweiten Saison in der Association startete er eine Ausbildung als Automechaniker, bis ihm Celtics-Boss Red Auerbach vorschlug, sich doch auf Basketball zu konzentrieren. Das sollte sich lohnen: Als eigentlich zu kleiner Center (2,06 Meter) brachte er sich mit unermüdlicher Leidenschaft und Allround-Skills einen MVP-Award, die mit 68 Siegen beste Saison der Celtics-Historie und zwei Championships ein. In der Saison 1977/78 führte er Boston gar bei den Punkten, Rebounds, Assists, Steals und Blocks an.
Platz 46: WILLIS REED
- Alter: 79 | Saisons in der NBA: 10 (von 1964 bis 1974) | Teams: Knicks
- Karrierestatistiken: 18,7 Punkte und 12,9 Rebounds bei 47,6 Prozent aus dem Feld
- Individuelle Auszeichnungen: Hall of Famer, 7x All-Star, 5x All-NBA, 2x Finals-MVP, 1x MVP, 1x All-Defensive, 1x All-Star Game MVP, Rookie of the Year
- Teamerfolge: 2x NBA-Champion
- Mitglied der NBA Top 50: ja | Noch aktiv: nein
Der "Captain" ist der Hauptprotagonist einer der berühmtesten NBA-Momente überhaupt. "And here comes Willis", frohlockt Kommentatoren-Legende Marv Albert kurz vor Tip-Off von Spiel 7 der Finals 1970. Als der eigentlich verletzte Center die ersten beiden Würfe des Spiels trifft, ist das MSG komplett aus dem Häuschen - und erst recht, nachdem die Knicks wenig später gegen die Lakers die erste Championship der Franchise-Geschichte eintüten. Reed ist aber noch viel mehr als diese Szene und diese Serie, drei Jahre später sichert er NYK den nächsten Titel, zum zweiten Mal als Finals-MVP. Aufgrund von Verletzungen muss er seine Karriere jedoch früh beenden.
Platz 45: SAM JONES
- Alter: 88 | Saisons in der NBA: 12 (von 1957 bis 1969) | Teams: Celtics
- Karrierestatistiken: 17,7 Punkte, 4,9 Rebounds und 2,5 Assists bei 45,6 Prozent aus dem Feld
- Individuelle Auszeichnungen: Hall of Famer, 5x All-Star, 3x All-NBA
- Teamerfolge: 10x NBA-Champion
- Mitglied der NBA Top 50: ja | Noch aktiv: nein
Beim Blick auf Jones' Profil fallen die individuellen Awards nicht sonderlich auf. Was dafür umso mehr heraussticht: In insgesamt neun Game 7s legte Jones im Schnitt 27,1 Punkte auf, "Mr. Clutch" verhalf der Celtics-Dynastie mit zahlreichen wichtigen Würfen zu zehn Titeln - die zweitmeisten eines einzelnen Spielers (hinter Bill Russell). "Wir haben acht Titel am Stück gewonnen und in sechs Jahren davon waren wir von Sam abhängig", sagte Russell einst. "Er hat die Würfe genommen, die über das Schicksal unserer Saison entschieden haben [...] und er hat nie verfehlt."
Platz 44: GEORGE GERVIN
- Alter: 69 | Saisons in der NBA und ABA: 14 (von 1972 bis 1986) | Teams: Squires, Spurs, Bulls
- Karrierestatistiken: 25,1 Punkte und 5,3 Rebounds bei 50,4 Prozent aus dem Feld (inklusive ABA)
- Individuelle Auszeichnungen: Hall of Famer, 12x All-Star, 7x All-NBA, 2x All-ABA, 4x Scoring-Champion, 1x All-Star Game MVP
- Teamerfolge: -
- Mitglied der NBA Top 50: ja | Noch aktiv: nein
Gervin verteidigen? "Du kannst einfach nur hoffen, dass sein Arm nach 40 Würfen schlapp wird." Eine andere Möglichkeit sah der ehemalige NBA-Coach Dick Motta nicht, um die unvergleichliche Scoring-Maschine mit dem überragenden Spitznamen "Iceman" in den Griff zu bekommen. Sein legendärer Finger-Roll oder eiskalte Jumper aus dem Dribbling machten ihn viermal zum besten Scorer der Liga und zweimal zum MVP-Runner-Up. Doch Edelmetall konnte die ABA- und NBA-Legende seinen Teams nie bescheren.
Platz 43: GEORGE MIKAN
- Alter: 2005 im Alter von 80 Jahren verstorben | Saisons in der NBA: 7 (von 1947 bis 1956) | Teams: Lakers
- Karrierestatistiken: 23,1 Punkte und 13,4 Rebounds bei 40,4 Prozent aus dem Feld
- Individuelle Auszeichnungen: Hall of Famer, 4x All-Star, 6x All-NBA, 3x Scoring-Champion, 1x Rebounding-Champion, 1x All-Star Game MVP
- Teamerfolge: 5x BAA/NBA-Champion
- Mitglied der NBA Top 50: ja | Noch aktiv: nein
Als die NBA (anfangs noch Basketball Association of America, kurz: BAA) Ende der 1940er- und in den 1950er-Jahren in den Kinderschuhen steckte, war die Liga noch eine ganz andere, als wir sie heute kennen. Damals dachten viele, große Menschen wären aufgrund fehlender Mobilität nicht für Basketball gemacht. Mikan lehrte sie eines Besseren. Er war seiner Zeit der erste Basketball-Superstar und dominierte mit seiner damals überragenden Größe (2,08 Meter). Seinetwegen wurden mehrere Regeländerungen eingeführt, dennoch sammelte er fünf Titel.