Washington Wizards (8) - Philadelphia 76ers (1) 122:114 (BOXSCORE), Serie: 1-3
Der Center dominierte das Geschehen in den ersten drei Partien, musste in Spiel 4 allerdings bereits nach dem ersten Viertel das Parkett aufgrund von Knieproblemen verlassen (8 Punkte und 6 Rebounds in 11 Minuten). Ob er womöglich länger ausfallen wird, ist derzeit nicht bekannt. Ein MRT soll mehr Klarheit bringen.
Die Wizards nutzten das Fehlen des Sixers-Stars anschließend vor allem mit einem Fokus auf höheres Tempo (21:7 Fastbreak-Punkte), so setzten sich die Gastgeber zwischenzeitlich bis auf 14 Zähler ab, bevor Philadelphia im Schlussabschnitt ein Comeback startete. Dank einer starken Teamleistung erzwang Washington am Ende aber doch ein Spiel 5, das in der Nacht auf Donnerstag steigen wird.
Topscorer der Partie war Bradley Beal, auch wenn er erst spät in Fahrt kam (27 Punkte bei 9/23 FG und 7 Turnover). Russell Westbrook legte ein beeindruckendes Triple-Double auf (19, 21 Rebounds (Playoff-Career-High) und 14 Assists), hatte aber enorme Probleme mit seinem Jumper (3/19 FG). Für den Point Guard war es das zwölfte Triple-Double in seiner Playoff-Karriere, damit schob er sich im All-Time-Ranking auf Platz 3 vor. Solche Zahlen hat noch nie ein Spieler in einer Playoff-Partie vor ihm aufgelegt.
Zusätzlich überzeugten auf Seiten der Hausherren Rui Hachimura (20 und 13 Bretter), Robin Lopez (16, 8/11 FG), Daniel Gafford (12 und 5 Blocks) oder Davis Bertans (15), der allerdings ebenfalls verletzungsbedingt vorzeitig vom Court musste. Bei den Sixers konnte Ben Simmons dem Spiel durch Foulprobleme nicht seinen Stempel aufdrücken (13 und 12 Rebounds), Tobias Harris erzielte 21 Punkte und Tyrese Maxey (15) sowie George Hill (14) lieferten gute Unterstützung von der Bank.
Wizards-Rollenspieler drehen auf - Sorge um Embiid
Wizards-Coach Scott Brooks passte seine Starting Five an, anstelle von Alex Len durfte Gafford von Beginn an ran. Doch eine Lösung gegen die Sixers in der Zone hatten die Hausherren auch mit ihm zunächst nicht. Sowohl Gafford als auch Backup Len mussten jeweils früh mit Foulproblemen wieder auf die Bank, Philly machte in der Zone fast, was es wollte, und Simmons stellte per Alley-Oop früh auf eine zweistellige Führung.
Washington startete derweil mit 1/11 aus dem Feld, doch Bertans fand rechtzeitig sein Wurfglück. Nach zuletzt eklatanten Shooting-Problemen in dieser Serie versenkte der Lette seine ersten beiden Dreier des Abends und hielt sein Team so im Spiel. Die Wizards kämpften sich auf 28:31 nach dem ersten Viertel zurück.
Kurz vor Schluss des ersten Abschnitts musste Embiid in die Kabine, nachdem er sich bei einer harten Landung nach einem Drive am rechten Knie verletzte. Der Center ließ sich das komplette zweite Viertel behandeln, bevor die Sixers in der Halbzeitpause bekanntgaben, dass er nicht mehr auf das Parkett zurückkehren würde.
Das war nicht die einzige schlechte Nachricht für die Gäste. Denn auf dem Parkett drehte nun Lopez mit einem Hook-Shot nach dem anderen auf, gemeinsam mit Bertans und Hachimura hielt er die Wizards im zweiten Viertel in Schlagdistanz - trotz eines durchwachsenen Starts von Westbrook und Beal. Ein furioser Westbrook-Putback-Dunk besorgte den Ausgleich zwei Minuten vor Ende der ersten Hälfte, wenig später folgte die erste Wizards-Führung des Abends durch Hachimura. Ein Dreier von Danny Green sicherte den Sixers dennoch eine 61:60-Führung zur Pause.
Wizards wehren Sixers-Comeback in der Crunchtime ab
Auch die Wizards mussten nach wenigen Minuten im dritten Viertel einen Verletzungsschock verkraften, Bertans musste aufgrund einer Zerrung in der rechten Wade das Parkett verlassen. Dafür räumte Gafford am Ring nun gegen die Backup-Bigs der Sixers mit einer persönlichen Block-Party ordentlich auf und Beal fand besser in seinen Rhythmus.
Die Wizards ließen sich auch nicht durch einen Fan, der auf das Parkett rannte und von der Security getackelt wurde, aus der Ruhe bringen. Dieser Zwischenfall, einer von vielen aus den vergangenen Tagen, endete für den Fan in Handschellen. Washington setzte sich derweil bis zum Ende des dritten Viertels bis auf 92:80 ab.
Mit einigen Stops und guten Plays von Furkan Korkmaz oder Maxey in der Offense robbte sich Philadelphia aber schnell wieder heran, bei den Wizards häuften sich unnötige Turnover durch zu viele One-on-One-Situationen. Gut vier Minuten vor dem Ende gelang Philly der Ausgleich.
In den Schlussminuten probierten es die Wizards mit einer Hack-A-Simmons-Strategie und schickten diesen absichtlich an die Linie, durchaus mit Erfolg (insgesamt 5/11 FT). Beal und Gafford brachten Washington wieder in Front, auf der Gegenseite ließ Philly mehrere gute Möglichkeiten von Downtown liegen. Besser machte es Hachimura, der 45 Sekunden vor dem Ende aus der Distanz auf +6 erhöhte. Anschließend ließen sich die Hausherren den Sieg von der Freiwurflinie nicht mehr nehmen.