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NBA - 5 Fragen zu den Boston Celtics: Die Saison aus der Hölle - und alles, was dazugehört

Jayson Tatum war in der Serie gegen die Brooklyn Nets zu oft komplett auf sich allein gestellt.
© getty

Die Boston Celtics haben sich sang- und klanglos aus der ersten Runde verabschiedet und nun auch schon personelle Konsequenzen gezogen. Wir beantworten die wichtigsten Fragen zur Situation.

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Warum verlief die Saison so enttäuschend?

Nach drei Teilnahmen an den Conference Finals in den vergangenen vier Jahren gingen die Celtics trotz des Verlusts von Gordon Hayward ambitioniert in die Saison, es zeichnete sich aber früh ab, dass es nicht wieder für einen solch tiefen Ritt oder gar mehr reichen würde. Zu viele Ausfälle gab es Verletzungs- und Corona-bedingt, zu dünn war auch der Kader - und das zog sich bis in die Playoffs.

Eine tiefe Analyse dieser Serie gegen Brooklyn lohnt kaum, da es von Anfang an kein Duell auf Augenhöhe war: Bostons zweitbester Spieler Jaylen Brown fehlte komplett, Kemba Walker verpasste (offiziell) zwei Spiele und war bei seinen drei Starts non-existent (12,7 Punkte, 31,7 Prozent aus dem Feld, 17,6 Prozent Dreier!). Mit Robert Williams setzte auch der Spieler zweimal aus, der eigentlich zum Starting Center hätte reifen sollen.

Es passte irgendwie zu dieser Saison, dass Jayson Tatum am Ende doch wieder sehr auf sich alleine gestellt war (30,8 Punkte in der Serie). Dass Boston überhaupt ein Spiel gewann, lag an einer der besten Scoring-Leistungen überhaupt in der Playoff-Geschichte der Celtics, als er in Spiel 3 50 Punkte erzielte und weil auch Marcus Smart sein bestes Spiel dieser Serie machte.

Selbst hier lag Brooklyn aber schon mit 19:4 in Front und hätte die Partie durchaus gewinnen können, wäre man etwas konsequenter bei der Sache gewesen. Es lagen vom Talent-Level schlicht und ergreifend Welten zwischen einem legitimen Contender und einer Celtics-Rumpftruppe, die über die gesamte Saison nur sehr selten ihren Rhythmus fand.

Boston kam über die ganze Saison nie in den Tritt

Die Gründe dafür waren mannigfaltig: Kein Team verzeichnete mehr Corona-Ausfälle, hinzu kamen mehrere Verletzungen, sodass Rookie Payton Pritchard (66), Tatum (64) und Grant Williams (63) die einzigen Celtics waren, die nicht wenigstens zehn Spiele verpassten. Bei Tatum kam hinzu, dass er viele Spiele nach einer Corona-Erkrankung eingeschränkt absolvieren musste, noch Wochen später brauchte er einen Inhalator und klagte über Probleme mit seiner Atmung.

Die Celtics konnten es sich schlichtweg nicht leisten, ihren besten Spieler länger zu schonen: Der Kader war zu dünn, insbesondere auf dem Flügel hatte Boston hinter den Startern nahezu keine NBA-Erfahrung versammelt. Evan Fournier sollte das nach seinem Trade beheben, landete aber selbst prompt im COVID-Protokoll.

Das war nur einer von etlichen Schritten, die helfen sollten, am Ende aber kaum einen Effekt hatten. Boston erlebte kurz gesagt das Jahr aus der Hölle - und hat sich nun folgerichtig sang- und klanglos in der ersten Playoff-Runde verabschiedet.

Mit den personellen Konsequenzen wurde dann auch nicht lange gewartet: Schon am Mittwoch, einen Tag nach dem Ausscheiden, trat der langjährige Teampräsident Danny Ainge zurück und Brad Stevens wechselte auf dessen Position. Einen neuen Coach zu finden wird nun seine erste Baustelle sein.