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NBA Above the Break: Die All-NBA Teams 2020/21 - Der unmögliche Dreikampf im West-Backcourt

Damian Lillard und Luka Doncic haben sich ein Duell um das All-NBA First Team geliefert.
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ALL-NBA SECOND TEAM 2020/21

Zu den Guards und Embiid ist bereits genug gesagt, beschränken wir uns also auf die Forwards, die weitaus schwerer einzuschätzen sind.

Kawhi, Butler, James und Randle in eine Reihenfolge zu bringen, ist die erste Herausforderung. Randle hat die meisten Minuten aller NBA-Spieler auf dem Buckel, ist aus diesem Quartett aber bei allem Wohlwollen eindeutig nur der viertbeste Spieler. James ist der beste und war vor seiner Verletzung ein ziemlich heißer MVP-Kandidat, hat von allen vier aber am wenigsten gespielt.

Kawhi, Butler, LeBron und Randle im Vergleich

SpielerMinutenPunkteReboundsAssistsPoint Differential
Leonard1.77224,86,55,2+12,2
Butler1.74521,56,97,1+10,1
James1.44825,07,97,8+13,5
Randle2.58324,010,25,9+1,9

Wir gehen einen Kompromiss ein: Kawhi hat über 300 Minuten mehr gespielt als LeBron und ein vergleichbar dominantes Point Differential, deswegen hat er knapp die Nase vorn, auch wenn LeBron seine Minuten ein wenig besser nutzte und den Metriken zufolge defensiv in diesem Jahr stärker war als Kawhi.

Butler rangiert irgendwo dazwischen. Stand er zur Verfügung, spielte der Playoff-Held der letzten Saison den besten Basketball seiner Karriere: Butler verzeichnete Career-Highs beim Offensiv-Rating, den Assists, der True Shooting Percentage, den Win Shares pro 48 Minuten, man kann sich noch weitere Kategorien rauspicken, auch defensiv bleibt er elitär. Mit Butler auf dem Court gewann Miami 33 von 52 Spielen.

Mr. Buckets bleibt dabei der merkwürdigste NBA-Wing: Er hat den Dreier fast komplett verlernt, ist mit seinem Arsenal aus Midrange-Jumpern, Cuts und Freiwurf-Schinderei aber trotzdem unheimlich effizient. Dass er in dieser Saison kein All-Star war, ist nicht gut gealtert, beim All-NBA-Team kommt man nicht an ihm vorbei.

Randle fällt also ins dritte Team, wobei er das vor der Saison sicherlich auch mit Kusshand genommen hätte. Der Favorit auf den MIP-Award hat die Counting Stats, in Sachen Advanced Stats ist die Konkurrenz jedoch klar besser. Und: Sein Sprung ist zu einem recht großen Anteil der Tatsache geschuldet, dass er neuerdings schwierige Jumper auf einem Niveau trifft, das sich erst noch als haltbar erweisen muss. Das soll seine Leistungen nicht schmälern, gehört aber zumindest erwähnt.

Julius Randle schafft es bei uns ins All-NBA Third Team.
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Julius Randle schafft es bei uns ins All-NBA Third Team.

ALL-NBA THIRD TEAM 2020/21

Trotz der starken Saisons von Bam Adebayo und Clint Capela: Gobert ist nicht verhandelbar, dafür ist seine Saison insbesondere defensiv einfach zu dominant. Er ist nicht der vielseitigste, aber der wichtigste Defensivspieler der Regular Season. Der Franzose hat seinen Platz hier genauso sicher wie Randle. Es sind also noch drei Plätze frei.

Der Backcourt ist besonders brutal. Namen in der Verlosung sind Kyrie Irving, Devin Booker, Trae Young, James Harden, Donovan Mitchell, Mike Conley, Bradley Beal, Zach LaVine, Jrue Holiday ... um nur einige zu nennen. Harden hatte über 35 Nets-Spiele den höchsten Peak Value, das ist aber nicht mal die halbe Saison. Die 8 Houston-Spiele kann man ihm schwerlich positiv anrechnen. Deswegen fliegt er trotz allem raus, genau wie übrigens sein Teamkollege Kevin Durant (33 Spiele) und Anthony Davis (34).

Die Jazz-Guards haben beide ihre Ausfälle gehabt. Die Advanced Stats favorisieren Conley, die Counting Stats favorisieren Mitchell - das Gesamtpaket ist bei beiden nicht ganz ausreichend. Irving, LaVine, Holiday und Booker spielen allesamt großartige Saisons, verpassen aber haarscharf den Cut (Kyrie am schärfsten).

Young bekommt einen Platz, weil er seinem Team offensiv einen größeren Mehrwert bringt als jeder Guard, der nicht Stephen Curry heißt (+11,9 pro 100 Ballbesitze). Bei allem Fokus auf Foulschinderei und eine nicht ideale Wurfauswahl fliegt oft unter dem Radar, dass Young auch einer der besten Passer der Liga ist. Im dritten Jahr hat er die Hawks zu einem legitimen Team gemacht. Seine Defense bleibt schwach, fiel jedoch nicht so dramatisch ins Gewicht wie in den Vorjahren.

Beal bekommt den letzten Guard-Spot knapp vor Kyrie, weil er deutlich mehr gespielt hat. Beide sind als Scorer durchaus vergleichbar, auch wenn Kyrie (auch dank besserer Mitspieler) deutlich bessere Quoten aufgelegt hat. Beal ist dafür nach Curry der zweitbeste Scorer der Saison und bevor Russell Westbrook vor einigen Wochen den Schalter umlegte, war er oft der einzige Faktor, der Washington irgendwie konkurrenzfähig hielt.

Kyrie konnte es sich dagegen leisten, mehrfach auch unentschuldigt sein Team zu verlassen. Und ja, es spricht für die Merkwürdigkeit dieser Saison, dass die All-NBA-Teams zumindest in dieser Version ohne Brooklyn auskommen müssen ... auch wenn Harden es am Ende vermutlich schafft.

Zum finalen Frontcourt-Platz: Hätte Zion Williamson die ganze Saison als Point Zion agiert, wäre dies wohl sein Spot. Die Wahl fiel am Ende zwischen Paul George und Jayson Tatum und auch hier gab die Workload leicht den Ausschlag. George scorte effizienter, Tatum hatte die komplexere Rolle als erste Option seines Teams.

George verteidigte konstanter, Tatum spielte wesentlich mehr und hatte die heftigeren Ausschläge nach oben (aber auch nach unten). Trotz langwieriger Probleme mit COVID-19 verzeichnete er Career-Highs in etlichen wichtigen Kategorien (Punkte, Rebounds, Assists, Freiwürfe, Usage ...).

Viele werden George auch Randle vorziehen - was in Ordnung ist, da George der unterm Strich bessere Spieler ist. Hier gibt den Ausschlag, dass Randle ein offensiv arg eingeschränktes Team auf seine Schultern und in Reichweite zum Heimvorteil mitgenommen hat. Wie gesagt: Nuancen! Für ein Fourth oder Fifth Team gibt es auch noch Kandidaten.

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