Was bedeutet der Deal für die Washington Wizards?
Zuletzt beteuerten sowohl Wall als auch Bradley Beal als auch GM Sheppard öffentlich, dass das Star-Duo sich auf eine gemeinsame Saison in der US-amerikanischen Hauptstadt freue und bereit sei, um die Playoffs zu kämpfen. Einen Trade schloss Sheppard immer wieder aus.
Dennoch hielten sich beständig anderslautende Gerüchte. Nach den ersten Spekulationen um einen Westbrook-Wall-Tausch soll Letzterer wohl selbst einen Trade gefordert haben, nachdem er seinen Namen in den Medien gehört hatte. Zudem soll Wall angeblich nicht besonders glücklich damit gewesen sein, dass Sheppard Beal und nicht ihn als Franchise-Star ausgerufen hat.
Nun ist unbestritten, dass Beal die Nummer eins ist. Ähnlich zur Situation in Houston geht es auch für GM Sheppard darum, den Star des Teams glücklich zu halten und so das Risiko zu minimieren, dass der 27-Jährige weg will. Dafür wird Washington aber auch um die Playoffs kämpfen müssen. Nach den vielen offenen Fragezeichen bei Wall scheinen die Wizards mit Westbrook eine etwas sicherere Wette einzugehen.
Der MVP von 2017 schaffte es vergangene Saison ins All-NBA Third Team, seine schwachen Auftritte in der Bubble sollten nicht überbewertet werden, schließlich hatte Westbrook eine COVID-Infektion und eine Oberschenkelblessur hinter sich. Zuvor agierte er in den finalen Wochen vor der Corona-bedingten Saisonunterbrechung auf dem vielleicht besten Niveau seiner Karriere und legte in einer Phase über 20 Spiele, als die Rockets ohne klassischen Center spielten, 32,3 Punkte bei 53,5 Prozent aus dem Feld auf.
Westbrook bei den Wizards: Passt er in den Zeitplan?
An der Seite von Beal ist Westbrook sicherlich kein perfekter Fit, da er wie bereits angesprochen ein ähnliches Paket und damit ähnliche Probleme wie Wall mitbringt. Zwar hat er nicht die gleiche Verletzungshistorie, aber Westbrook ist dafür älter (32), war in der Vergangenheit ebenfalls öfters angeschlagen und ist ebenfalls von seiner Athletik abhängig. Der Guard wird wohl nicht so gut altern wie beispielsweise Chris Paul.
Mit Beal abseits des Balles und dazu Davis Bertans wird Westbrook immerhin viel Shooting um sich herum haben, was ihm, wie in Houston gesehen, nur helfen wird. Allerdings werden die Wizards hauptsächlich den Ball in Beals Händen sehen wollen. Wie Head Coach Scott Brooks, der bereits in OKC mit Westbrook arbeitete, dies managt, wird interessant zu beobachten sein. Vor allem, nachdem von Shams zu hören war, dass sich Russ nach dem Rockets-Kapitel wieder eine ähnlich dominante Rolle in einem Team wie zu Thunder-Tagen wünsche.
Fraglich ist zudem, wie Westbrook in die Timeline eines ansonsten sehr jungen Wizards-Teams passt. Für die Entwicklung der Talente wie Rui Hachimura, Deni Avdija oder die beiden Deutschen Moritz Wagner und Isaac Bonga wird Washington Geduld benötigen. Kurzfristig sind die Chancen auf die Playoffs im Osten definitiv gegeben, vor allem dank der Einführung des Play-In-Turniers, doch am Ost-Thron werden sie auch mit Westbrook nicht rütteln. Reicht das wirklich, um Beal glücklich zu machen?