"Es ist eine große Ehre, für den aktuell besten Klub der Welt zu spielen und für einen Basketballer einfach die größte Plattform, die man weltweit bekommen kann", sagte Schröder im Interview mit der Bild. Vor wenigen Wochen hatten sich die Oklahoma City Thunder mit den Lakers auf einen Trade des 27-Jährigen geeinigt. Als Gegenwert schickte der Champion Danny Green und den 28. Pick im Draft nach OKC.
"Ich hatte in den letzten Jahren immer wieder gesagt, dass es ganz schön wäre, wenn ich nächste Saison in einer Stadt spielen könnte, wo es Palmen gibt", erklärte der Point Guard. "Und es gab ja auch viele Teams, die Palmen in der Stadt haben. Dass es aber am Ende Los Angeles werden würde, damit habe ich nicht gerechnet. Eigentlich wollten wir in den Osten der USA."
Die Lakers und Clippers hatten bereits in der Vergangenheit bei den Thunder wegen Schröder angeklopft, doch der deutsche Nationalspieler lehnte einen Trade ab. "Ich fühlte mich in Oklahoma wohl", erklärte Schröder diese Entscheidung. "Hätte ich aber damals gewusst, dass es in diesem Jahr doch Los Angeles werden würde, dann hätte ich vielleicht auch früher zugesagt. Aber man weiß ja als Spieler nie so richtig, was auf einen zukommt. Die Lakers dagegen hatten ein sehr gutes Angebot hingelegt, die Gespräche passten auch für mich. Jetzt freue ich mich, für L.A. spielen zu können."
Schröder spielte zwei Jahre im Trikot der Thunder, bei seiner Ankunft 2018 traf er offenbar eine Absprache mit General Manager Sam Presti, der ihm versicherte, dass Schröder im Falle eines Trades sich sein zukünftiges Team aussuchen dürfe: "Glücklicherweise hatte ich mit Sam Presti einen der besten Manager der Welt. Er ist offen, ehrlich und nicht wortbrüchig."
Dennis Schröder: "Passe perfekt in das Spiel der Lakers"
Vergangene Saison legte Schröder für ein überraschend starkes OKC-Team im Schnitt 18,9 Punkte und 4 Assists auf und katapultierte sich damit ins Rennen um den Award als Sixth Man of the Year. In L.A. wird er kommende Saison vermutlich als Starter an der Seite von LeBron James auflaufen, der offenbar schon länger mit Schröder zusammenspielen wollte.
Einen ersten Kontakt mit dem King gab es bereits: "Er hat sich direkt nach dem Trade gemeldet und stimmte mich auf die neue Saison mit den Worten 'Dieses Jahr wird ein gutes Jahr' ein. Bron meinte, dass meine Art des Spiels perfekt zu den Lakers passen würde."
Seine starke Vorsaison bei den Thunder führt Schröder in erster Linie auf einen Grund zurück. "Mein Spiel ist ruhiger geworden. Und das hängt zum Beispiel damit zusammen, wie ich mich ernähre", sagte Schröder. "Ich habe mir im vergangenen Sommer einen eigenen Koch aus Hamburg in die USA geholt, der mir zu festen Zeiten frische Mahlzeiten zubereitet hat. Es ging darum, Routine in meinen Alltag hineinzubekommen. Das habe ich von Russell Westbrook gelernt."
Den ehemaligen Thunder-Star lobte Schröder als einen der besten Mitspieler, "die man haben kann, aber er ist auch eine ziemliche Herausforderung". Und Schröder weiter: "Das war nach meinem Wechsel aus Atlanta eine Umgewöhnung, nicht immer in Ballbesitz zu sein. Bei LeBron habe ich ja gesehen, dass er jemanden braucht, der den Ball nach vorne bringt. Er kann halt nicht immer alle Entscheidungen alleine treffen. Ich glaube, dass ich daher perfekt in das Spiel der Lakers reinpasse und ihm viel Arbeit abnehmen kann."
Mit den Lakers wird Schröder an der Seite von LeBron und Anthony Davis kommende Saison um die Championship kämpfen. Offen ist derzeit aber noch, ob er an der Olympia-Qualifikation der deutschen Nationalmannschaft teilnehmen kann: "Es wäre mir eine Ehre, bei Olympia für Deutschland zu spielen. Adam Silver wollte ja auch schauen, dass wir Spieler bei Olympia mit auflaufen können. Am Ende haben wir es aber nicht in der Hand."