NBA

NBA: Power Ranking der Eastern Conference nach der Free Agency: Das Hauen und Stechen beginnt

Die Milwaukee Bucks und die Philadelphia 76ers wollen im Osten für Furore sorgen.
© getty
Cookie-Einstellungen

Im Mittelfeld des Ostens geht es eng zu, der achte und letzte Playoff-Platz dürfte hart umkämpft sein.

Platz 10: Washington Wizards (25-47)

Neuzugänge

  • Draft: Deni Avdija (Nr. 9), Cassius Winston (53)
  • Free Agency: Anthony Gill (Khimki), Robin Lopez (Milwaukee Bucks), Raul Neto (Philadelphia 76ers)

Abgänge

  • Trade: Admiral Schofield (Oklahoma City Thunder)
  • Free Agency: Jerian Grant, Ian Mahinmi, Garrison Mathews, Shabazz Napier, Gary Payton II, Jarrod Uthoff, Johnathan Williams

Ambitionen haben auch die Wizards, bei denen John Wall wieder fit ist, Berichten zufolge aber beleidigt einen Trade fordert. Der Point Guard wird nach fast zwei Jahren Pause sicherlich noch rostig sein und bei Washingtons größter Problem-Zone, der Defense (Defensiv-Rating: 114,7 - Platz 29), nicht helfen.

Vielmehr wird D.C. über den Angriff kommen. Davis Bertans wurde für einen stattlichen Preis gehalten (5 Jahre, 80 Mio.), dazu drafteten die Wizards in Deni Avdija einen kreativen Spieler für den Flügel. Der Israeli wird mit Isaac Bonga um den Starter-Spot auf der Drei kämpfen, vermutlich hat der Deutsche als bester Verteidiger im Kader die Nase vorn.

Schwieriger wird es für Moe Wagner, der den erfahrenen Robin Lopez vor die Nase gesetzt bekommen hat. Die Verpflichtung von RoLo zeigt, dass die Wizards in diesem Jahr wieder angreifen möchte. Damit es mit der Postseason klappt, muss aber vieles richtig laufen. Auszuschließen ist es nicht.

Platz 9: Orlando Magic (33-40)

Neuzugänge

  • Draft: Cole Anthony (Nr. 15)
  • Free Agency: Dwayne Bacon (Charlotte Hornets)

Abgänge

  • Free Agency: D.J. Augustin (Milwaukee Bucks), Wes Iwundu (Dallas Mavericks), Melvin Frazier Jr., B.J. Johnson, Vic Law

Viele hatten einen kleinen Rebuild in Orlando erwartet, am Ende bleibt das Team im Kern mal wieder fast gleich. Die jährlichen Gerüchte um Aaron Gordon mündeten wieder nicht in einem Trade, von den Rotationsspielern ist lediglich Spielmacher-Backup D.J. Augustin weg.

Ersetzt wurde der Guard durch den dynamischen Rookie Cole Anthony, der aber auch seine Höhen und Tiefen haben wird. Das erzeugt Druck auf Ex-Top-Pick Markelle Fultz, der in sein letztes Vertragsjahr geht und beweisen muss, dass er die Zukunft auf der Eins ist. Alternativen hat Orlando in dieser Saison aber keine.

Ansonsten besteht wenig Luft nach oben. Evan Fournier, Terrence Ross und Nikola Vucevic sind alles überdurchschnittliche Spieler, aber auch keine Stars. So werden die Magic auch 20/21 dort eintrudeln, wo sie die vergangenen Jahre standen: irgendwo zwischen 7 und 10 im Osten.

Platz 8: Atlanta Hawks (20-47)

Neuzugänge

  • Draft: Onyeka Okongwu (Nr. 6), Skylar Mays (50)
  • Free Agency: Bogdan Bogdanovic (Sacramento Kings), Danilo Gallinari (OKC Thunder), Rajon Rondo (Los Angeles Lakers), Kris Dunn (Chicago Bulls), Solomon Hill (Miami Heat)
  • Trade: Tony Snell (Detroit Pistons)

Abgänge

  • Trade: Dewayne Dedmon (Detroit Pistons)
  • Free Agency: Jeff Teague (Boston Celtics), Deandre' Bembry (Toronto Raptors), Charles Brown Jr., Treveon Graham, Damian Jones, Skal Labissiere
  • Entlassen: Khyri Thomas
  • Ruhestand: Vince Carter

Der große Gewinner im Keller ist Atlanta, das sich so prominent verstärkt hat, dass die Playoffs greifbar sind. Mit Bogdan Bogdanovic und Danilo Gallinari holten die Hawks zwei der besten Free Agents, die auch wirklich verfügbar waren. Ebenfalls nicht zu unterschätzen sind die Additionen von Defensiv-Spezialist Kris Dunn und Onyeka Okongwu via Draft. Der Kader ist nun jedoch pickepackevoll und stellt Coach Lloyd Pierce vor Luxusprobleme. Hier nur mal ein Blick auf ein mögliches Depth Chart der Hawks:

Point GuardShooting GuardSmall ForwardPower ForwardCenter
Trae YoungBogdan BogdanovicCam ReddishJohn CollinsClint Capela
Rajon RondoKris DunnDe'Andre HunterDanilo GallinariOnyeka Okongwu
Brandon GoodwinKevin HuerterTony SnellSolomon HillBruno Fernando

Das ist alles nicht in Stein gemeißelt, Gallinari könnte starten oder eben auch Dunn. Was passiert mit Youngstern wie DeAndre' Hunter oder John Collins, der bezahlt werden will? Wie macht sich Trae Young, wenn er nicht die ganze Zeit den Ball in der Hand hält? Und wie passt Rajon Rondo überhaupt in dieses Team?

Das alles wird Pierce beantworten müssen und das verursacht Druck. Mit Nate McMillan (zuletzt Indiana Pacers) wurde zudem ein langjähriger Head Coach an seine Seite gestellt, was weiteren Zündstoff bietet. Alles in allem hat sich Atlanta enorm verbessert und könnte womöglich auch einen der ersten Sieben überholen. Dafür muss aber vieles richtig laufen.

Platz 7: Indiana Pacers (45-28)

Neuzugänge

  • Draft: Cassius Stanley (Nr. 54)
  • Free Agency: Kelan Martin (Minnesota Timberwolves)

Abgänge

  • Free Agency: Brian Bowen II, Alize Johnson, Naz Mitrou-Long
  • Trade: T.J. Leaf (Oklahoma City Thunder)

In unserem Ranking bleibt die Top-7 (in anderer Reihenfolge) aber zusammen. Wackelkandidat ist Indiana, das in dieser Offseason einige Fragen unbeantwortet ließ, wohl auch weil ein Sign-and-Trade-Deal mit Boston um Gordon Hayward wegen Myles Turner ins Wasser fiel.

Die Kombination aus Turner und All-Star Domantas Sabonis bleibt suboptimal, auch wenn mit Nate Bjorkgren nun ein jüngerer kreativerer Coach das Sagen in Indy hat. T.J. Warren wird nach seiner starken Bubble wieder auf der Drei spielen müssen, dazu muss Victor Oladipo wieder voll integriert werden.

Oder etwa nicht? Die Saga um den Shooting Guard trieb teils absurde Blüten und lässt nur einen Schluss zu: Spätestens 2021 werden sich die Wege trennen, vielleicht sogar schon vorher. Stand jetzt gehen die Pacers unverändert in die Saison, es würde aber niemanden verwundern, wenn sich bis zur Trade Deadline noch etwas tut. Geschieht dies nicht, sind die Pacers ein solides Playoff-Team, das aber nicht in der Lage sein wird, eine Runde zu gewinnen.

24-oladipo_1200x694

Platz 6: Toronto Raptors (53-19)

Neuzugänge

  • Draft: Malachi Flynn (Nr. 29), Jalen Harris (59)
  • Free Agency: Aron Baynes (Phoenix Suns), DeAndre' Bembry (Atlanta Hawks), Alex Len (Sacramento Kings)

Abgänge

  • Free Agency: Serge Ibaka (L.A. Clippers), Marc Gasol (Los Angeles Lakers), Oshae Brissett, Rondae Hollis-Jefferson, Malcolm Miller

In der Hoffnung auf Giannis Antetokounmpo im Sommer 2021 mussten die Raptors in dieser Offseason Abstriche machen, was sich auf die großen Positionen auswirkte. Weder Gasol noch Ibaka konnten gehalten werden, immerhin holte Toronto mit Aron Baynes einen soliden, aber auch verletzungsanfälligen Ersatz.

Ansonsten war die Verlängerung von Fred VanVleet ein großer Gewinn. Er und Pascal Siakam sollen weiter an größere Aufgaben herangeführt werden, gleiches gilt für Forward O.G. Anunoby, der defensiv elitär ist und sich Jahr für Jahr offensiv in kleinen Schritten verbessert.

Dennoch ist davon auszugehen, dass Toronto in dieser Saison einen Schritt zurück machen wird. Die Defense wird auch ohne die beiden Bigs gut stehen, wenn auch nicht so überragend wie im Vorjahr. Kyle Lowry wird auch nicht jünger, sodass Coach Nick Nurse ihn nicht wieder 40 Minuten pro Spiel aufstellen wird. Für Toronto ist es eine Übergangssaison und diese werden sie mindestens ordentlich meistern.