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NBA-Legendenserie - Mark Jackson: Drei Träume, drei Karrieren - und noch immer nicht fertig

Mark Jackson spielte insgesamt 17 Jahre in der NBA, sieben Jahre von in seiner Heimatstadt bei den New York Knicks.
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Viele Assists, wenig Scoring, viele Trades

Sein Resümee liest sich teils unspektakulär, teils höchst beeindruckend. Auf der einen Seite zeichnet sich Jackson nie als Scorer aus. Im Gegensatz zu seinem Shooting (33,2 Prozent bei nur 1,7 Dreiern pro Partie) ist sein Teardrop zwar gefürchtet, doch nur 1989 macht er mit seinem Punkteschnitt auf sich aufmerksam (16,9).

Über die komplette Karriere gesehen kommt Jackson nur auf 9,6 Zähler pro Partie. Abgesehen vom RotY-Award sind auch individuelle Auszeichnungen in seinem Trophäenschrank Mangelware. In ein All-NBA Team schafft er es nie, 1989 bleibt sein einziger Trip zum All-Star Wochenende. Dafür wird er insgesamt sechsmal getradet.

Die andere Seite der Medaille? In seinen 1.296 Spielen in der Association (immerhin Platz 25 All-Time) verteilt der überragende Floor General mit hohem Basketball-IQ und dem Auge für die Mitspieler 10.334 Assists. Das reicht für den vierten Rang All-Time, nur die Hall of Famer John Stockton, Jason Kidd und Steve Nash haben mehr.

Die Karrierestatistiken von Mark Jackson

TeamsSpieleMinutenPunkteReboundsAssistsTurnoverFG%3FG%
71.29630,29,64,88,02,444,733,2

Mark Jackson: Ein echter Point Guard

Für eine Aufnahme in die Basketball-Ruhmeshalle in Springfield, Massachusetts, hat es für Mark Jackson wiederum nicht gereicht. Zu stark überwiegt die erstgenannte Seite der Medaille, auch wenn das nicht alle so sehen. "First-Ballot Hall of Famer, keine Frage", sagte sein ehemaliger Jazz-Teamkollege Karl Malone bei ESPN, nachdem Jackson 2003 einen anderen Hall of Famer, Magic Johnson, in der All-Time-Assists-Liste überholt hatte.

"Überall wo er war, hat er er seine Mitspieler besser gemacht", betonte der Big Man damals. "Ich glaube nicht, dass seine fehlenden All-Star-Nominierungen wichtig sind. Er hat über 10.000 Assists. Er ist ein echter Point Guard."

Ein echter Point Guard, was seine Übersicht, seine Fähigkeiten als Leader oder sein Passing betrifft. Aber gleichzeitig eben auch ein in anderen Aspekten limitierter Point Guard. Dass Jackson nicht in der Hall of Fame steht, schadet seiner Popularität selbst unter der jungen Generation von NBA-Fans aber keineswegs.

Jackson bei den Warriors: Der "ultimative Players' Coach"

Grund dafür ist seine beachtliche Karriere nach der Karriere. Bereits ein Jahr, nachdem er seine Sneaker an den Nagel hängt, wechselt Jackson an den Spielfeldrand, zunächst als Nets-Analyst für das Yes! Network an der Seite von Marv Albert, später für ABC und ESPN.

Als langjähriger Floor General in der NBA ist er allerdings auch prädestiniert für eine andere Rolle, die des Head Coaches. 2011 heuert Jackson bei den Golden State Warriors an. Statt der verlängerte Arm des Coaches auf dem Court zu sein, gibt er nun selbst die Anweisungen von der Seitenlinie und formt in Oakland die jungen Talente Stephen Curry und Klay Thompson.

Jackson gilt als guter Motivator, als "ultimativer Players' Coach", wie Andre Iguodala ihn einst nannte. Bei den Warriors baut er eine starke Defense auf und führt das Team aus einem langwierigen Rebuild erstmals seit sechs Jahren wieder ins gelobte Land der Postseason.

Erfüllung des dreifachen Traums

Allerdings schafft er es nicht, das volle Offensiv-Potenzial der Splash Brothers auszuschöpfen, im Gegensatz zu seinem Nachfolger Steve Kerr. Die Dubs scheitern 2014 in der ersten Runde in sieben Spielen gegen die Clippers und Jackson muss seinen Platz räumen. Problematisch ist zu diesem Zeitpunkt seine Beziehung zum Front Office und den Teambesitzern. Selbst in seinem eigenen Stab wird angeblich gegen ihn intrigiert.

Außerdem kollidiert sein strenger Glaube offenbar mit den Ansichten des Front Office. Laut Iggy sei die religiöse Haltung des praktizierenden Pastors beispielsweise zur gleichgeschlechtlichen Ehe einer der Gründe für die Entlassung Jacksons. Warriors-Präsident Rick Welts ist offen homosexuell, "da gab es großflächige Konflikte", so Iguodala im Breakfast Club.

Kurz vor dem Beginn der Warriors-Dynastie kehrt Jackson also in die Beobachterrolle zurück, wo er gemeinsam mit Mike Breen und Jeff van Gundy, der zu Jacksons Knicks-Zeiten Anfang der 90er als Assistant Coach in New York tätig war, eins der beliebtesten Kommentatoren-Trios der NBA bildet.

"Als Kind habe ich davon geträumt, in der NBA zu spielen. Ich habe davon geträumt, in der NBA zu coachen. Und ich habe davon geträumt, NBA-Spiele zu kommentieren", erzählt Jackson. "Ich habe mir jeden Traum erfüllt, ich bin sehr gesegnet."

Mark Jackson, Jeff Van Gundy und Mike Breen kommentieren erneut die NBA Finals.
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Mark Jackson, Jeff Van Gundy und Mike Breen kommentieren erneut die NBA Finals.

Mark Jackson: Rückkehr nach New York?

Vor allem, da Jackson diese Träume weiter lebt. Alljährlich begleitet er mit seinen ESPN/ABC-Kollegen die wichtigsten Partien der Association, inklusive der NBA Finals. Berühmt machte ihn die Mischung aus Spielanalyse, einer Prise Humor und seinen Floskeln.

Doch schon Jahrzehnte vor "Mama, there goes that man", "Hand down, man down" oder "Grown man move" prägte Jackson die NBA-Welt. Und er wird es wohl noch viele weitere Jahre tun. Damals als Spieler, heute als Kommentator, in der Zukunft vielleicht wieder als Coach.

Diesen Karrierestrang hat der 55-Jährige noch lange nicht aufgegeben. Nicht umsonst kommt bei jeder Coaching-Suche der Knickerbockers, die es in den vergangenen Jahren nicht gerade selten gab, sein Name ins Spiel. Es wäre eine Rückkehr dorthin, wo für Mark Jackson alles begann.

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