"Wir hatten eine sehr gesunde Diskussion zu dieser Problematik", erklärte Commissioner Adam Silver am Freitag auf einer Pressekonferenz. "Natürlich wurden die neuen Bestimmungen einstimmig beschlossen und jede einzelne Person in dem Raum hatte das starke Gefühl, dass wir eine Kultur der Regelbefolgung in dieser Liga aufbauen müssen."
Um dies sicherzustellen, hat die NBA die Bestrafungen für Verstöße gegen die Tampering-Regeln deutlich erhöht. Der Maximalbetrag für eine Geldstrafe wurde auf 10 Mio. Dollar angehoben (vorher 5 Mio. Dollar), zudem können Teams Draft-Picks verlieren, Executives können suspendiert werden und Verträge können ungültig gemacht werden, wenn die Regeln nicht befolgt wurden.
"Es gibt nun eine signifikante Gefahr, dass wenn Teams nicht nach den Regeln spielen, es Konsequenzen geben wird", so Silver. Die Tampering-Regeln sollen eigentlich verhindern, dass Teams schon vor dem offiziellen Start der Free Agency um kommende, vertragslose Spieler werben.
In diesem Jahr wurden diese Regeln jedoch ad absurdum geführt, da zahlreiche Deals bereits wenige Minuten nach dem Start der Free Agency in trockenen Tüchern waren.
NBA: Privatsphäre der Executives in Gefahr?
Zusätzlich zu den erhöhten Strafen sind die Teams außerdem verpflichtet, ihre Kommunikation mit den Spieleragenten für ein Jahr aufzubewahren. Die Liga wird zudem einmal im Jahr fünf zufällig ausgewählte Teams genauer überprüfen. Dafür darf die Liga offenbar auch Handys der Team-Verantwortlichen checken.
Dies sorgt bei Teampräsidenten und General Managern in der Liga jedoch für Besorgnis, wie Adrian Wojnarowski von ESPN berichtete. "Ich glaube nicht, dass der Commissioner das Recht haben sollte, in mein Handy zu schauen", wird ein anonymer General Manager zitiert.
Silver betonte dagegen, dass niemand in die privaten Angelegenheiten der Executives schauen möchte: "Aber ich denke, man muss eine Balance finden zwischen Offenlegung und Privatsphäre, sodass die Leute verstehen, dass es für unangemessenes Verhalten Konsequenzen geben wird."
NBA beschließt weitere Regeländerungen
Neben den härteren Strafe für Tampering-Verstöße hat das Board of Governors weitere, kleinere Regeländerung beschlossen. So müssen Teams anstatt zehn künftig 30 Minuten vor Tip-Off ihre Starting Lineups bekanntgeben.
Zudem wurde eine Passage zu den Schrittfehlern etwas angepasst, vor allem bezüglich des sogenannten "Gatherings". Die Regel an sich wird allerdings nicht verändert, sondern nur im Regelbuch genauer definiert.