Toronto Raptors vs. Orlando Magic, Stand 3-1
"Wir sind noch nicht durch, unsere Aufgabe ist noch nicht erledigt", mahnte Raptors-Guard Danny Green nach Spiel 4 in Orlando, bei dem die Raptors sich gleich drei Matchbälle sicherten. "Closeout-Spiele sind die härtesten, weil der Gegner um seine Saison kämpft." Green kennt solche Situationen aus dem Effeff. schließlich war er über Jahre Teil der San Antonio Spurs, die letztmals 2014 einen Titel gewannen und dabei Basketball zelebrierten.
Ganz so weit ist man in Toronto zwar noch nicht, doch die vergangenen drei Partien schürten durchaus Hoffnungen. Die Raptors hielten Orlando dreimal unter 100 Punkte, zweimal sogar unter 90. Center Marc Gasol stellte Magic-All-Star Nikola Vucevic komplett kalt, was die Offense der Magic komplett aus dem Rhythmus brachte.
Nur in Spiel 1 konnte Orlando den haushohen Favoriten in Kanada überrumpeln, als D.J. Augustin nicht nur den Gamewinner traf, sondern auch mit 24 Punkten glänzen konnte. Für Toronto war es der wohl benötigte Weckruf, wie Coach Nick Nurse vermutet. "Wir waren richtig nach Spiel 1. Unsere Zone war immer offen, wir haben danach entschieden, dass uns das nicht mehr passiert."
Raptors vs. Magic: Die bisherigen Spiele der Serie
Natürlich ist Orlando gewissermaßen limitiert, doch die Raptors-Defense hat in den Playoffs merklich angezogen und verbucht ein starkes Defensiv-Rating von 96,0. Die Magic stoßen hingegen erwartungsgemäß in dieser Serie an ihre Grenzen. Dass Orlando überhaupt dabei ist, grenzt an ein kleines Wunder, bedenkt man, dass die Truppe von Steve Clifford Ende Januar elf Spiele unter einer ausgeglichenen Bilanz lag.
"Unsere Jungs haben das ganze Jahr gekämpft und das werden wir auch in Spiel 5 so machen", beteuerte Clifford. Die Magic werden sich noch einmal zerreißen, Toronto wird nichts geschenkt bekommen.
Philadelphia 76ers vs. Brooklyn Nets, Stand: 3-1
Die Ausgangslage ist in der Philly-Serie sehr ähnlich, dennoch ist deutlich mehr Zunder in diesem Duell - auch weil Brooklyn durchaus in der Lage ist, ein Spiel auswärts gewinnen zu können. Und dann sind da auch noch die zahlreichen Nebenkriegsschauplätze, die sich über die vier Spiele aufgetan haben:
- Spiel 1: Nets siegen in Philadelphia, das Handy auf der Bank sorgt für Wirbel um Embiid.
- Spiel 2: Embiid rammt Jarrett Allen den Ellenbogen ins Gesicht, danach macht Philly 51 Punkte in einem Viertel.
- Spiel 3: Vor dem Spiel bezeichnet Jared Dudley Ben Simmons als durchschnittlich im Halbfeld, der antwortet mit 31 Punkten und verhöhnt Dudley.
- Spiel 4: Dudley provoziert Simmons, schubst später Embiid nach dessen hartem Foul gegen Allen. Es kommt zum Gerangel und Dudley und Jimmy Butler werden ejected.
Sixers vs. Nets: Die bisherigen Spiele der Serie
Die Nets fühlen sich aufgrund der Ereignisse ein wenig verschaukelt, auch auf den höchsten Ebenen. General Manager Sean Marks musste 25.000 Dollar blechen, weil er nach der Partie in die Kabine der Referees vordrang und auch Co-Owner Joe Tsai musste 35.000 Dollar abdrücken, weil er via Twitter die Schiedsrichter an den Pranger stellte.
Streitpunkt für die Nets waren vor allem die Flagrant 1s, die Embiid bislang kassierte, laut Meinung der Nets hätten dies Flagrant 2s und damit Ejections sein müssen. Natürlich wissen auch die Nets, dass sie für den Center der Sixers keine Lösung parat haben, selbst wenn dieser nicht wirklich fit ist und darum Spiel 3 verpasste.
Brooklyn Nets haben keine Mittel gegen Joel Embiid
Stand Embiid auf dem Feld war er überragend, wie auch seine Zahlen zeigen. In gerade einmal 25 Minuten legte der Kameruner bisher 25,3 Punkte, 13,7 Rebounds, 4,0 Assists und 3,7 Blocks auf. Viel mehr geht wohl nicht. Brooklyn dürfte auch in Spiel 5 keine Lösungen mehr finden.
Stattdessen liegen die Hoffnungen wohl auf Dreierkönig Joe Harris, der jedoch bislang in dieser Serie kein Faktor und kalt wie die russische Tundra war. Nach einem guten Start in Spiel 1 ist Harris, der für die Saison 47,4 Prozent aus der Distanz wirft, komplett untergetaucht und hat nun bereits 12 Dreier in Folge verworfen. Das passierte dem Guard übrigens zuletzt im Januar 2017.
"Ich kann den Druck spüren", gab Harris zu. "Nach einigen Fahrkarten baut sich der Druck auf und es kommt auch Frust dazu. Das muss ich in Spiel 5 ausblocken." Die Nets würden einen Harris in Topform dringend brauchen, denn anders wird man in Philly nicht bestehen können. In den drei Niederlagen trafen die Nets nur 31,0 Prozent vom Perimeter. Nur die Backstein-Fabriken aus Utah und Orlando waren schlechter.