Denver Nuggets vs. San Antonio Spurs, Stand: 2-2
Es wird mal Zeit, die Leistungen von Jakob Pöltl zu würdigen, der die ehrenvolle Aufgabe hat, Nikola Jokic im Eins-gegen-Eins zu verteidigen. Noch zu Beginn der Serie versuchten es die Spurs mit vielen Double Teams. Seit Spiel 3 geschieht dies nur noch vereinzelt, da Pöltl durchaus seinen Mann gegen den serbischen All-Star stehen kann.
Laut stats.nba.com verteidigte der Österreicher Jokic in 139 Ballbesitzen, wobei der Nuggets-Star lediglich 39 Punkte (15/34 FG) erzielte. Das ist ein guter Wert, vor allem da die Spurs nun nicht mehr doppeln müssen und seltener die Schützen frei stehen lassen. Denn: Jokic' größte Stärke ist nicht das Scoring, sondern weiterhin seine Passfähigkeit.
"Jakob ist wie ein Infielder beim Baseball, er kann irgendwie alles", lobte auch Coach Gregg Popovich, der nicht unbedingt dafür bekannt ist, seinen Spielern in der Öffentlichkeit Honig ums Maul zu schmieren. So ist es definitiv ein Ritterschlag für den Wiener, der zu Beginn seiner Spurs-Zeit noch Probleme hatte, sich ins System zu integrieren.
Nuggets vs. Spurs: Die bisherigen Spiele der Serie
Bei all dem Lob für Pöltl muss aber auch erwähnt werden, dass Jokic trotzdem eine gute Serie spielt. Im Schnitt legt der Serbe fast ein Triple-Double auf, doch Denvers Aufschwung ist nicht nur eine Folge seines Spiels. Nachdem sich die Nuggets zu Beginn fast selbst aus der Serie schossen, sind sie inzwischen verdammt heiß aus der Distanz.
Gleich fünf Nuggets-Spieler trafen in den vergangenen drei Spielen mindestens 43,8 Prozent von der Dreierlinie - und das bei mindestens 3 Versuchen. Dabei sind vor allem Malik Beasley und Torrey Craig zu nennen, die dem Team eine weitere Dimension verleihen. Sie geben Denver mehr Variabilität auf dem Flügel und liefern an beiden Enden des Feldes. Können sie ihr Niveau halten, wird Denver diese Serie gewinnen.
Portland Trail Blazers vs. Oklahoma City Thunder, Stand: 3-1
Über die Probleme von Russell Westbrook und dessen teils bizarre PKs wurde nun mehr als genug berichtet. Er war der Prügelknabe und die Zielscheibe bei OKC in den vergangenen Tagen und das nicht zu Unrecht. Doch auch Co-Star Paul George trägt weiterhin sein Päckchen mit sich herum, ob die Schulter nun schmerzt oder nicht.
In Spiel 3 gewannen die Thunder trotz seiner 3/16 FG aus dem Feld, in Spiel 4 legte PG-13, manchmal auch Playoff P genannt, 32 Punkte auf. Dabei versenkte er erstmals in dieser Serie 40 Prozent seiner Dreier (4/10), hatte dafür aber Probleme, am Ring abzuschließen, wie seine 1/6 FG gut zeigen.
Des Weiteren war George direkt am Swing Play in Spiel 4 beteiligt, als ihm C.J. McCollum im Fastbreak in einer Zwei-gegen-1-Situation den Ball abluchste und auf der Gegenseite den Dreier traf. Statt 83:94 hieß es gut vier Minuten vor dem Ende 81:97, was einem Dolchstoß für die Thunder-Comeback-Hoffnungen gleichkam.
Blazers vs. Thunder: Die bisherigen Spiele der Serie
OKCs bester Mann in dieser Phase hieß Dennis Schröder, der weiterhin so etwas wie eine Wildcard für die Thunder ist. Hat Schröder einen guten Tag, haben die Thunder auch in Portland eine Chance - ansonsten wohl eher nicht. Im Gegensatz zu Westbrook kann der Deutsche tatsächlich in Ringnähe kommen und die Defense der Blazers unter Druck setzen.
Das ist der Schlüssel, wenn es ein sechstes Spiel geben soll. Gerade Enes Kanter muss in der Defense in Bewegung gebracht werden, dann hat der Ersatz von Jusuf Nurkic seine Schwierigkeiten. Ein weiterer Punkt ist der Beginn des zweiten Viertels: Hier ließ Blazers-Coach Terry Stotts zumeist Damian Lillard und McCollum gleichzeitig auf der Bank. Hier brauchen die Thunder unbedingt einen Lauf, da die Serie gezeigt hat, dass sie auf den explosiven Backcourt keine Lösung haben.