NBA

Boston Celtics gewinnen trotz Horror-Halbzeit in London gegen die Philadelphia 76ers

Kyrie Irving gewann das Duell gegen Ben Simmons
© getty

Die Boston Celtics (34-10) haben einmal mehr ihre Comeback-Qualitäten gezeigt und gegen die Philadelphia 76ers (19-20) mit 114:103 gewonnen. Beim London Game lagen die Celtics zeitweise mit 22 Punkten hinten. Ben Simmons und Marcus Morris lieferten sich dabei eine Rangelei.

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Beide Teams traten mit den gewohnten Starting Fives an, da Al Horford und Joel Embiid beide rechtzeitig fit geworden waren. Embiid war es dann auch, der gemeinsam mit Kyrie Irving eine kurze Ansprache hielt und sich den Londoner Fans vorstellte - natürlich mit dem gewohnten Zusatz "Trust the Process" am Ende.

Die Sixers erwischten dabei den besseren Start. In den Anfangsminuten entwischte J.J. Redick seinem Verteidiger Jaylen Brown gleich dreimal und brachte Philly mit 7 Zählern zur 9:2-Führung, auf die Brad Stevens mit einer Auszeit reagierte. In der Folge wachte auch sein Team kurzzeitig auf, aber die erste Halbzeit gehörte insgesamt ganz klar den Sixers. Das bezeichnende Play war ein Embiid-Block gegen Irving, hauptverantwortlich für die 57:48-Führung zur Pause waren aber Redick mit 18 und Ben Simmons mit 12 Punkten.

Zwischenzeitlich war Philly sogar mal mit 22 Zählern vorn gewesen, bevor Boston gegen Ende der ersten Hälfte doch noch wieder ein wenig verkürzen konnte, da vor allem Brown (14 Punkte) immer stärker wurde. Und diesen Schwung nahmen die Celtics dann mit - nach der Pause war es auf einmal ein ganz anderes Spiel. Jayson Tatum, in Halbzeit eins mit 2 Zählern noch unsichtbar, legte Anfang des dritten Viertels 9 Punkte auf, ein Dunk von Daniel Theis brachte Boston nach sechs Minuten dann die 69:68-Führung.

Und diese gaben die "Gäste" danach auch nicht mehr her. Im Gegenteil: Als Boston erstmal ins Laufen gekommen war, kam in der Folge nur noch sehr wenig Gegenwehr von den Sixers. Einen 6-Punkte-Vorsprung vorm letzten Viertel baute Boston schnell auf 17 Punkte aus, in der Folge kamen die Sixers nicht mehr wirklich in Schlagdistanz.

Einen Aufreger gab es in der Schlussphase aber doch noch, als Simmons und Marcus Morris aneinander gerieten und eine Rudelbildung entstand. Der Celtics-Forward bekam ein Technisches, womit er noch ziemlich gut bedient war, danach fuhren die Celtics den Sieg unbesorgt nach Hause.

Topscorer Bostons war dabei Brown mit 21 Punkten, Irving legte 20 auf. Morris kam dazu auf 19 Zähler, Tatum lieferte 16 Punkte. Theis kam auf 19 Minuten und lieferte dabei gute 6 Punkte (3/3 FG), 7 Rebounds, 2 Steals und 1 Block. Bei den Sixers avancierte Redick mit 22 Punkten zum Topscorer, Simmons kam auf 16 und Embiid beendete die Partie mit 15 Punkten und 10 Rebounds.

Philadelphia 76ers vs. Boston Celtics: Die wichtigsten Statistiken

  • Die Sixers starteten im ersten Viertel in Person von Redick stark von Downtown - noch mehr geärgert haben dürfte Stevens aber, dass die Sixers nach Belieben in die Zone kamen und dort kaum auf Gegenwehr stießen. Der Respekt vor Embiids Wurf war so groß, dass Baynes ihm bis nach draußen folgte; so entstand dann umso mehr Platz für Simmons. 16 Punkte in der Zone erzielte Philly allein im ersten Durchgang. In der zweiten Halbzeit gelang es Boston viel besser, dies einzudämmen.
  • 19 von 47 Würfen trafen die Celtics im zweiten Viertel, darunter ganze vier von 18 von Downtown - die Geschichte ihrer miesen Offense war damit relativ schnell erzählt. Gerade Irving (4/14) wollte es dabei oft zu sehr erzwingen, aber auch einige andere Spieler ließen immer wieder gute Möglichkeiten zum Scoren liegen. Im dritten Viertel dagegen wirkte es dann, als könnten sie kaum noch daneben werfen.
  • Die Sixers sind mit 17,8 Ballverlusten das anfälligste Team der gesamten Liga und auch in dieser Partie wurden ihnen Turnover mal wieder zum Verhängnis. Zu oft brachte Philly sich selbst um Chancen, insgesamt waren es 19 Turnover - aus denen Boston 22 Punkte generierte. Das Ärgerliche dabei? Die Angriffe, die sie zu Ende spielten, schlossen sie über weite Strecken hochprozentig ab, auch wenn das letzte Viertel die Gesamtquoten etwas schwächte (46,3 Prozent aus dem Feld, 39,3 von Downtown ). Wenn sie konzentriert auftraten, konnten sie die Celtics-Defense knacken. Aber dass der Fokus zu oft fehlt, kennt Brett Brown ja mittlerweile zur Genüge.
  • Apropos Fokus: Die Celtics sind eigentlich ja nicht für ihre Offensiv-Rebounds berühmt und Philly ist eines der besseren Rebounding Teams der Liga. Aber in dieser Partie war die Arbeit am offensiven Brett eine Waffe für Boston. Die Celtics sicherten sich 11 Offensiv-Rebounds, woran auch der unermüdlich wühlende Theis trotz Größennachteils gegen Embiid, Simmons und Dario Saric seinen Anteil hatte.

Philadelphia 76ers vs. Boston Celtics: Die Stimmen zum Spiel

Kyrie Irving (Boston Celtics): "Das werde ich in meinem ganzen Leben nicht vergessen - hier das tolle Spiel in London spielen zu dürfen und dann auch noch von den Fans hmit MVP-Chören bedacht zu werden."

76ers vs. Celtics: Hier geht's zum BOXSCORE!

Der Star des Spiels

Jaylen Brown. Der Sophomore war in der ersten Halbzeit der einzige Celtic, der konstant gute Aktionen zeigte, in der zweiten weitete sich das dann aufs gesamte Team aus. Brown spielte nach dem ersten Viertel starke Defense, teilweise auch gegen Simmons, und punktete vorne effizient (8/15 FG). Dass er am Ende das beste Plus/Minus-Rating aller Akteure hatte (+34), war daher kein Zufall.

Der Flop des Spiels

Robert Covington. Es war nicht der Tag des Three-And-D-Spezialisten. Covington war vorne abgemeldet (5 Punkte, 2/8 FG) und war defensiv nicht immer so auf der Höhe, wie man es von ihm gewöhnt ist.

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Coaching Move des Spiels

Manchmal ist es das Beste, nichts zu ändern: In Halbzeit eins waren Tatum und Baynes für Boston ganz schwach und gerade Tatum spielte mit 10 Minuten deutlich weniger als gewöhnlich, da Stevens händeringend nach Formationen suchte, die etwas besser funktionierten. Nach der Pause kehrte der Coach aber wieder zu seiner Starting Five zurück - und vor allem Tatum zahlte dies zurück. Der Rookie meldete sich mit 11 Zählern bärenstark zurück und hatte großen Anteil daran, dass die Celtics-Offense wieder ins Laufen kam.

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