SPOX/DAZN: Kyrie, lassen Sie uns ein Stück zurückdenken: 2016 haben Sie den spielentscheidenden Dreier in Game 7 der NBA Finals getroffen - das ist wahrscheinlich das Maximum, was man als NBA-Spieler erreichen kann. Was sind die Herausforderungen, die Ihnen danach noch bleiben?
Kyrie Irving: Ach, davon gibt es nach wie vor genug. Meine heutigen Herausforderungen bestehen darin, konstant eine bessere Person zu sein, ebenso wie ein besserer Basketballspieler. Ich möchte mich stetig weiterentwickeln in den Dingen, für die ich eine Leidenschaft empfinde. Ich will an meinem Spiel arbeiten und dabei helfen, Leute auf der ganzen Welt zu inspirieren. Das war es in etwa.
SPOX/DAZN: Nach Ihrem Wechsel zu den Celtics im Sommer ist nun eine halbe Saison absolviert. Ist es das, was Sie sich vorgestellt haben?
Irving: Es ist eine Erfahrung, aus der ich versuche, jeden Vorteil zu ziehen. Es ist einzigartig, wie so etwas abläuft, deswegen kann ich zu meinen Erwartungen oder dergleichen gar nicht viel sagen. Aber ich bin wirklich dankbar für diese Möglichkeit, das Spiel zu spielen, das ich liebe, und das jeden Tag. Jetzt darf ich für die Boston Celtics spielen - eine historische Franchise, bei der Gewinnen, harte Arbeit, Teamwork und Exzellenz über allem steht. Das verlange ich auch von mir jeden Tag, und deswegen hat es bisher sehr gut funktioniert.
SPOX/DAZN: Derzeit stehen die Celtics auf Platz eins im Osten - ist das eine Momentaufnahme oder ist das Team wirklich schon bereit, um Cleveland das Finals-Abo streitig zu machen?
Irving: Nun, wir müssen uns da dauerhaft beweisen, was wir auch verstehen. Es ist eine lange Saison und dementsprechend haben wir auch noch einen ziemlich weiten Weg vor uns, um die Besten zu schlagen. Der erste Schritt, um über diese Schwelle zu kommen, ist es, konstant auf einem hohen Level zu spielen. Bisher ist uns das ziemlich gut gelungen - aber sind wir ehrlich: Das alles bedeutet nicht viel, bevor die Playoffs losgehen.
SPOX/DAZN: Im Laufe der Saison wird viel darüber gesprochen, wie Sie sich defensiv verbessert haben. Wie sehen Sie das selbst?
Irving: Ich bin jetzt Teil eines Systems, das wirklich viel auf Aushelfen beruht und in dem jeder Spieler in der Verantwortung steht. Es fordert viel von mir, und das nutze ich - denn ich fordere das auch von mir selbst. Ich nutze einfach die Möglichkeit, die dieses System mir bietet.
SPOX/DAZN: Inwieweit hat Ihnen Coach Brad Stevens auch dabei geholfen?
Irving: Er macht einen außergewöhnlich guten Job. Die Art und Weise, wie er als Leader auftritt, ist deswegen so angenehm, weil er nie ins Wanken kommt und immer konstant ist mit dem, was er uns sagen will. Er bringt seine Message klar und deutlich rüber und kann sehr gut kommunizieren. Das macht den Job für uns alle leichter.
SPOX/DAZN: Apropos Leader - Sie sind in Boston jetzt erstmals der klare Franchise Player. Wie sehr hat es Sie auf diese Situation vorbereitet, dass Sie jahrelang mit LeBron James zusammengespielt haben?
Irving: Man hat gar keine andere Wahl, als von ihm zu lernen. Wenn man mit so einem besonderen Talent, so einer besonderen Person jeden Tag zusammenarbeitet und versteht, wie seine Rolle in der Franchise ist und wie er sich verhält, dann bekommt man einen guten Sinn für das große Ganze. Man versteht, was wirklich wichtig ist und wie man das jeden Tag angehen muss. Wie gesagt: Wenn man jemanden auf so einem hohen Level so intensiv beobachten kann, dann muss man davon einfach lernen. Ich habe vieles von dem, was ich von ihm gelernt habe, mitgenommen und wende es jeden Tag an.