Alles schaute im American Airlines Center auf das Comeback von Kawhi Leonard - und seine Rückkehrer begann vielversprechend. Seine ersten drei Jumper gingen alle durch die Reuse, doch dann ging nicht mehr viel für die Klaue. Seine Würfe wurden kürzer, es fehlte noch merklich die Kraft. Mitte des dritten Viertels war dann Schluss für ihn. In 16 Minuten standen dennoch solide 13 Punkte (6/12 FG) und 6 Rebounds für Leonard.
Allgemein fehlte den Spurs ein wenig die Treffsicherheit, weswegen die Gäste in der ersten Halbzeit ständig einem Rückstand hinterher liefen. Zur Pause waren sie aber wieder dran, weil bei Dallas nach einem guten ersten Viertel nicht mehr viel gelang. Nach der Pause trafen die Mavs nur einen ihrer ersten zehn Würfe, sodass die Spurs die Kontrolle übernehmen konnten.
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J.J. Barea (16, 6 Assists) und Dwight Powell (12, 12 Rebounds) drehten dann aber mit der Second Unit auf und ließen das Spiel erneut kippen. Das gab dem Team sichtlich Selbstvertrauen und die Würfe fielen wieder. Die Spurs erholten sich davon nicht mehr, auch weil LaMarcus Aldridge (23, 13 Rebounds) nicht mehr zum Zug kam. Neben ihm und Leonard punktete nur Rudy Gay (21) zweistellig.
Bei den Mavs schafften dies dagegen gleich fünf Spieler. Harrison Barnes war mit 17 Punkten Topscorer, Yogi Ferrell und Wesley Matthews steuerten in Abwesenheit von Rookie Dennis Smith Jr. je 16 Zähler bei. Dirk Nowitzki verlebte keinen guten Abend. Für den 39-Jährigen wurden 6 Punkte (1/8 FG), 2 Rebounds und 2 Assists verbucht. Auch Maxi Kleber trat offensiv kaum in Erscheinung (5 Zähler, 2/5 FG, 4 Rebounds), war aber gegen Aldridge noch der beste Verteidiger der Mavs.
Dallas Mavericks vs. San Antonio Spurs: Die wichtigsten Statistiken
- Im letzten Aufeinandertreffen beider Teams waren es vor allem LMA und Pau Gasol, die die Mavs unter den Körben auseinander nahmen. Dallas machte diesmal in der ersten Halbzeit einen viel besseren Job und hielt gut dagegen. Vor allem die Postups von Aldridge wurden leidenschaftlich verteidigt. Der Big hatte oft keine gute Position. Kleber, Salah Mejri und Powell machten ihre Sache dabei gut. Nach der Pause hatte Aldridge dann bessere Phasen, doch im vierten Viertel konnte er sich wieder nicht wie gewünscht durchsetzen. So versenkte er nur neun von 23 Würfen aus dem Feld.
- Das Spiel war äußerst flüssig, was vor allem an den wenigen Freiwürfen lag. Dabei verteidigten die Mavs wie auch die Spurs sehr diszipliniert, aber auch hart. Im ersten Durchgang wurden dennoch nur 10 Fouls gepfiffen. Das tat der Partie sichtlich gut, auch wenn beide Teams nicht gut trafen.
- Dallas startete stark, ließ aber ebenso stark nach. In den ersten zwölf Minuten trafen die Gastgeber noch über 50 Prozent der Würfe, danach setzte es Backstein um Backstein. Nach 30 Zählern im ersten Viertel folgten in den nächsten beiden Abschnitten zusammen nur noch 37. Das lag weniger an Ballverlusten als vielmehr an der schwachen Wurfausbeute (16/47 FG).
- Umso erstaunlicher dann die Explosion der Mavs im Schlussabschnitt. Dallas bekam auf einmal die Würfe, die sie wollten. Als es dann richtig lief, fielen auch wieder die Dreier. Ferrell und Matthews versenkten wichtige Triples, wodurch Dallas sich Luft für die Crunchtime verschaffen konnte. Den Spurs fiel offensiv dagegen nicht mehr viel ein. Sie trafen in den letzten 12 Minuten nur noch 27 Prozent ihrer Würfe.
- Mavs vs. Spurs: Hier geht's zum BOXSCORE!
Dallas Mavericks vs. San Antonio Spurs: Die Stimmen zum Spiel
Kawhi Leonard (Spurs): "Ich bin einfach nur glücklich, wieder auf dem Feld zu stehen. Ich genieße die Dinge, die ich vermisst habe - Würfe vergeben, Spiele zu verlieren, Fehler machen, einfach alles. Ich habe es einfach so sehr vermisst."
Yogi Ferrell (Mavs): "Auf so ein Spiel wie heute haben wir gewartet. Wir haben endlich 48 Minuten gut gespielt. Wir hatten schon einige gute Spiele, aber heute hat alles gepasst."
Der Star des Spiels
J.J. Barea. Es sah Mitte des dritten Viertels nicht gut um die Mavs aus. Barea hauchte dem Team mit zwei Dreiern am Stück aber wieder Leben ein und kreierte auch endlich wieder gute Würfe für seine Mitspieler. Vor allem Powell profitierte davon. Diese zwei waren hauptverantwortlich dafür, dass Dallas nicht auseinander fiel und das Spiel noch drehen konnte.
Der Flop des Spiels
Pau Gasol. Blieb völlig unsichtbar in seinen gut 22 Minuten. Der Center griff sich zwar 9 Rebounds, spielte in der Offense aber überhaupt keine Rolle, wodurch Dallas Nowitzki in der Defensive beim Iberer verstecken konnte. Nur zwei Würfe (kein Treffer) waren einfach viel zu wenig. Auch die anderen beiden Oldies, Tony Parker (6) und Manu Ginobili (5), hatten Probleme.
Coaching Move des Spiels
Der Schlüssel zum Erfolg für Dallas? Das Pick'n'Roll von Barea und Powell. San Antonio verteidigte das ganze Spiel exzellent, doch gegen diese Kombo wirkten Coach Gregg Popovich und seine Mannen ratlos. Hätte sich Powell nicht früh im vierten Viertel bereits das fünfte Foul abgeholt, hätte Rick Carlisle diese Formation wohl länger gemolken. So spielte Dallas spät im vierten Viertel mit Kleber auf der Center-Position. Der Würzburger schlug sich dabei mehr als wacker.