Toronto Raptors (5-4) - Washington Wizards (5-4) 96:107 (BOXSCORE)
"Zweifellos, er ist einer der besten Go-to-Guys auf der Zwei in der kompletten Liga!" Zu dieser Lobeshymne sah sich Wizards-Center Marcin Gortat veranlasst, nachdem er zusehen durfte, wie Bradley Beal sein Team mit einer überragenden Leistung zum Sieg gegen die Raptors führte. Und Gortat hatte noch weiters Lob für den Shooting Guard parat: "Er spielt auf einem anderen Level."
Auch ohne den an der Schulter verletzten John Wall fanden die Wizards von Beginn an gut in die Partie - was allerdings auch an dem verschlafenen Start der Raptors lag. Nach dem ersten Viertel (32:17 für Washington) hatte Toronto fast so viele Turnover (4) wie Field Goals (5) im Boxscore stehen. Besser wurde es anschließend ebenfalls nicht. Zu Beginn des zweiten Abschnitts bekam Kyle Lowry kurz hintereinander zwei Technical Fouls aufgebrummt, da er sich zu vehement bei Referee J.B. DeRosa beschwerte.
Das machte die Situation für Toronto natürlich nicht leichter, zwischenzeitlich lagen die Raptors sogar mit 19 Zählern in Rückstand. Angeführt von DeMar DeRozan (26 Punkte) und Norman Powell (19) kämpften sich die Raptors zwar nochmals auf 4 Zähler heran, doch gegen Beal war am Ende nichts zu machen. Mit einem 12:2-Lauf setzte sich Washington erneut ab. Damit war die Messe gelesen.
Der 24-jährige Shooting Guard erzielte dabei 38 Punkte (16/26 FG) und sammelte zusätzlich noch 5 Rebounds sowie 4 Assists (bei 4 Turnover). Otto Porter steuerte 19 Zähler bei, Gortat kam auf ein Double-Double (11 Punkte, 12 Rebounds). Jakob Pöltl kam auf der anderen Seite nur in 6 Minuten zum Einsatz, in denen er immerhin mit einem krachenden Dunk auf sich aufmerksam machte. Ansonsten kam der Österreicher aber nur auf 2 Punkte, 1 Rebound und 1 Assist.
Houston Rockets (8-3) - Utah Jazz (5-5) 137:110 (BOXSCORE)
Manchmal, da scheint einfach alles zu gelingen. Bei James Harden ist das zugegebenermaßen recht häufig der Fall, so etwas wie an diesem Abend hatte aber selbst "The Beard" noch nie erlebt: 56 Punkte - Karrierebestwert und fast ein neuer Franchise-Rekord. Den verpasste Harden nur um einen mickrigen Zähler, geschichtsträchtig war seine Leistung dennoch.
In gerade einmal 35 Minuten Spielzeit versenkte der 28-Jährige unglaubliche 19 seiner 25 Würfe aus dem Feld (76 Prozent!), von der Dreierlinie versenkte er 7 seiner 8 Versuche und zu guter Letzt traf er auch noch 11 seiner 12 Freiwürfe. Harden ist damit neben Wilt Chamberlain der einzige Spieler in der langen NBA-Historie, der mehr als 50 Punkte erzielt und dazu noch mindestens 10 Assists und einen Wurfquote besser als 75 Prozent auflegt.
"Das war eine der besten Performances, die ich jemals gesehen habe", meinte Eric Gordon, der dementsprechend begeistert von der Leistung seines Teamkameraden war. "Er hat sie auseinandergenommen und das nicht nur mit seinem Scoring." Selbst wenn die Jazz-Vertidigung Harden mal an einem Wurf hindern konnte, setzte er die Kollegen mit seinen 13 Assists (aber auch 7 Turnover) hervorragend in Szene.
Gordon wusste das sehr erfolgreich zu nutzen. Der Scharfschütze kam auf 20 Punkte, Trevor Ariza steuerte 14 Zähler bei. Offenbar ließ sich das komplette Team von Harden anstecken, die Rockets schrammten mit 23 verwandelten Dreiern (bei 39 Versuchen, 59 Prozent) nur haarscharf am NBA-Rekord für die meisten getroffenen Dreier (25) vorbei.
Das wird Houston allerdings verkraften können. Zum dritten Mal in Folge erzielte das Team von Head Coach Mike D'Antoni mindestens 119 Zähler, bereits zur Halbzeit hatten sich die Rockets dank Harden einen komfortablen Vorsprung (67:49) erspielt. Donovan Mitchell war mit 17 Zählern noch erfolgreichster Scorer auf Seiten der Jazz. Ansonsten hatten die Gäste der Rekordnacht Hardens allerdings nichts entgegenzusetzen.
San Antonio Spurs (6-4) - Phoenix Suns (4-6) 112:95 (BOXSCORE)
In Anbetracht des Angriffs auf einen Gottesdienst unweit von San Antonio, bei dem 26 Menschen ums Leben gekommen sind, rückte der Basketball an diesem Abend auch bei den Spurs-Fans in den Hintergrund. "Wir haben ein Basketball-Spiel gewonnen", stellte Head Coach Gregg Popovich nüchtern fest. "Wenn man bedenkt, was heute passiert ist, ist das ziemlich unbedeutend."
Vielleicht auch aufgrund der traurigen Umstände, starteten die Spurs mit wenig Energie in die Partie. Obwohl die Suns auf vier Spieler verzichten mussten, übernahmen sie im zweiten Viertel die Kontrolle, indem sie 69 Prozent aus dem Feld trafen. Bester Mann war dabei T.J. Warren mit insgesamt 17 Zählern und 5 Rebounds. Troy Daniels steuerte 14 Punkte in 16 Minuten Einsatzzeit bei, während Devin Booker arge Probleme mit seinem Wurf hatte (9 Punkte, 3/11 FG).
Damit war er allerdings nicht alleine - besonders im dritten Viertel. Die Spurs hielten die Gäste in diesem Abschnitt bei gerade einmal 13 Zählern. San Antonio fand dagegen in einen Rhythmus und zog davon (34:13). Zu verdanken hatten die Spurs dies vor allem Patty Mills, der 9 seiner 17 Zähler im dritten Viertel erzielte. LaMarcus Aldridge kam zudem auf 21 Punkte und 9 Rebounds, insgesamt kamen sieben Spurs-Spieler auf eine zweistellige Punkteausbeute. Das war letztendlich zu viel für die Suns. Damit holte sich Popovich den 1156. Sieg seiner Karriere und liegt nun vor Phil Jackson auf Platz sechs der ewigen Bestenliste.