Brooklyn Nets (3-2) - Cleveland Cavaliers (3-2) 112:107 (BOXSCORE)
Was für ein verrücktes Spiel im Barclays Center! Die Cavs präsentierten sich, ähnlich wie gegen Orlando, unkonzentriert und schmissen den Ball 21 Mal weg. Da machte auch LeBron James mit 8 Ballverlusten keine Ausnahme. Der King wurde so oder so zum tragischen Helden. Beim Stand von 107:109 aus Sicht der Cavs marschierte James an die Linie und vergab gleich beide Versuche.
DeMarre Carroll traf auf der Gegenseite ebenfalls nur einen Freiwurf. Da es aber schnell gehen musste und Cleveland keine Auszeit mehr hatte, wurde der lange Pass auf James versucht, den Carroll aber unterbinden konnte. Spencer Dinwiddie (22 Punkte, 7/13 FG) machte dann endgültig den Deckel drauf. Neben dem Guard konnten auch Allen Crabbe und Rondae Hollis-Jefferson mit je 19 Punkten überzeugen.
Allgemein waren die Nets auch ohne D'Angelo Russell mal wieder in Ballerlaune und feuerten gleich 46 Dreierversuche auf den Korb. Annehmbare 17 wurden dabei versenkt. Auch die Cavs hatten in Kyle Korver ein heißes Händchen in ihren Reihen (22 Punkte, 5/11 Dreier), doch beim Rest lief nicht so viel zusammen. Kevin Love (15 Zähler, 12 Rebounds) legte zwar ein Double-Double auf, doch aus dem Feld wollte es nicht laufen (4/13 FG).
So musste LeBron den Alleinunterhalter geben und kam auf 29 Punkte, 10 Rebounds und 13 Assists. Dabei setzte Coach Ty Lue seinen Mega-Star auf allen Positionen ein. Begann er noch als Guard, gab James zwischenzeitlich gar den Center. J.R. Smith erwischte derweil einen rabenschwarzen Tag und traf nur einen seiner neun Würfe.
Miami Heat (2-2) - San Antonio Spurs (4-0) 100:117 (BOXSCORE)
Die Spurs sind schlicht und einfach ein gutes Basketball-Team. Kein Kawhi Leonard, kein Tony Parker in den ersten vier Spielen und doch stehen vier Siege in den Büchern. Coach Gregg Popovich schien dies aber nicht zu reichen. "Unser Spiel war eher mittelmäßig heute. Wir haben zu viele Fehler gemacht. Unsere Offense hat uns heute gerettet." Das hatte sie in der Tat. 55 Prozent aus dem Feld, dazu fast 59 Prozent von Downtown. Das sind Quoten, wie sie sich jeder Coach wünschen dürfte. Für Pop war es übrigens Sieg Nummer 1154. Es fehlt dabei nur noch einer für Platz sechs in der ewigen Bestenliste. Diesen hat im Moment Phil Jackson noch inne.
"Wir haben keinen Zugriff bekommen", stellte deswegen Heat-Coach Erik Spoelstra fest. "Dafür müssen wir auch dem Gegner Respekt zollen. Sie verschwenden einfach keinen einzigen Ballbesitz." Go-to-Guy der Spurs war in Abwesenheit von The Klaw mal wieder LaMarcus Aldridge, der die Saison wie verwandelt beginnt. 31 Punkte (12/20 FG) und 8 Rebounds verbuchte der Big diesmal. Die Heat hatten einfach niemanden, der LMA verteidigen konnte. Neben Aldridge machte Rudy Gay auf sich aufmerksam. Effiziente 22 Punkte (6/8 FG, 9/11 FT) steuerte der Swingman als Reservist bei.
Auch bei den Heat überzeugte in Person von Tyler Johnson (23) ein Bankspieler. Goran Dragic traf dagegen zwar seine ersten vier Würfe, doch danach kühlte der Slowene merklich ab. Am Ende standen 20 Punkte (9/16 FG) für ihn im Boxscore. Erstmals starten durfte zudem Bam Adebayo, für den Jordan Mickey auf die Bank ging und gar nicht eingesetzt wurde. Adebayo war damit der erste Heat-Rookie seit 2008, der in einem der ersten vier Spielen startete. Damals waren dies Mario Chalmers und Michael Beasley. Adebayos Auftritt war zumindest solide. 4 Punkte (2/6 FG) und 8 Rebounds wurden in knapp 20 Minuten notiert.
Dallas Mavericks (1-4) - Memphis Grizzlies (3-1) 103:94 (BOXSCORE)
Es geht doch. Nachdem Memphis über Jahre eine Art Angstgegner für die Mavs war, gelang ausgerechnet gegen die Grizzlies der erste Saisonsieg. Bester Mann war dabei Rookie Dennis Smith Jr., der sich nach dem Spiel mehr als erleichtert zeigte. "Darauf habe ich gewartet. Ich hatte es satt, immer zu verlieren." 19 Punkte (8/12 FG) und 5 Assists legte er auf, dazu unterlief ihm nur ein Turnover.
"Er liebt das Spiel und kennt keine Angst", lobte Mavs-Coach Rick Carlisle. "Mehr Verantwortung als heute können wir ihm nicht übertragen." Auch von der Gegenseite gab es jede Menge Anerkennung. "Ich liebe sein Spiel. Er spielt mit einer guten Pace, aber immer geduldig", sagte Mike Conley (21). "Er wird mal ein sehr großer Spieler. Es macht Spaß, gegen ihn anzutreten."
Dallas profitierte von einem guten ersten Viertel (32:18) und gab die Führung dann nicht mehr her. Marc Gasol machte zwar 12 seiner 26 Punkte (9/15) im dritten Abschnitt, doch die Mavs gerieten nicht mehr in Gefahr. Dazu lieferte der Spanier 11 Rebounds, war aber alles andere als zufrieden. "Wir konnten keine Stopps generieren. Uns fehlte die Disziplin, um dieses Spiel zu gewinnen."
Bei Dallas punkteten sechs Spieler zweistellig, darunter auch Dirk Nowitzki (13 Punkte, 5/10 FG), der diesmal auch effizienter aus dem Feld agierte. Dabei spielte der Deutsche wieder als Power Forward und Nerlens Noel (8) durfte wieder starten. Ebenfalls positiv war, dass Wesley Matthews (16) nach zuletzt schwachen Auftritten wieder seinen Touch fand und drei seiner vier Distanzwürfe verwerten konnte. Maxi Kleber wurde diesmal nicht eingesetzt.