Was für eine Vorstellung der Cavs. Angeführt vom erneut grandiosen LeBron James (30 Punkte, 7 Assists) machte Cleveland bereits in der ersten Halbzeit alles klar und bleibt in der Postseason weiter ungeschlagen. LeBron verbuchte damit sein achtes 30-Punkte-Spiel in Serie in der Postseason. Das schaffte zuletzt Kareem Abdul-Jabbar im Jahr 1988.
Mit 40:13 entschieden die Cavs das zweite Viertel für sich und ließen den TD Garden verstummen. Eine 41-Punkte-Führung zur Pause war ein neuer Playoff-Rekord. Neben LeBron überzeugten auch Kevin Love (21 Punkte, 7/14 FG, 12 Rebounds) und Kyrie Irving (23 Zähler, 8/11 FG). Die Big Three der Franchise aus Ohio machte damit zusammen überragende 74 der 99 Punkte der Cavs, bevor das Trio sich 14 Minuten vor dem Ende in den Feierabend verabschieden konnte.
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Die Celtics enttäuschten dagegen durch die Bank weg. Isaiah Thomas blieb ohne Field Goal (0/6), dazu verletzte er sich Ende des zweiten Viertels noch an der Hüfte. Backup Marcus Smart traf ebenso keinen Wurf, legte aber 7 Assists auf. Jaylen Brown war mit 19 Punkten (7/11 FG) Topscorer der Celtics und mit teils anständiger Defense gegen James der beste Celtic. Avery Bradley kam auf 13 Zähler (6/17 FG).
Spiel 3 findet in der Nacht von Sonntag auf Montag in der Quicken Loans Arena zu Cleveland statt (ab 2.30 Uhr im LIVESTREAM auf SPOX).
Die Reaktionen:
Ty Lue (Head Coach Cavs): "Es war nur ein Spiel. Es ist mir egal, ob wir mit 200 Punkten Vorsprung gewinnen. Es war nur ein Spiel."
Kyrie Irving (Cavs): "Wir sind absolut fokussiert. Wenn wir so spielen wie heute, ist alles möglich."
Jaylen Brown (Celtics): "Sie haben uns die kompletten 48 Minuten den Arsch versohlt."
Der SPOX-Spielfilm:
Vor dem Tip-Off: Brad Stevens nahm für die Celtics eine Veränderung im Lineup vor. Für Amir Johnson startete Gerald Green. Dazu gesellten sich Thomas, Bradley, Crowder und Horford. Alles beim Alten bei den Cavs. Die erste Fünf hieß Irving, Smith, James, Love und Thompson.
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1. Viertel: Die Celtics suchten früh den Weg zum Korb, doch die Cavs hielten mit bärenstarker Defense dagegen. Die ersten sechs Würfe fielen nicht. Erst durch Green (zwei Dreier) kam Bostons Motor ins Laufen. Mitte des Abschnitts zog der Champ aber das Tempo wieder an. Symbolisch der Chasedown-Block von James gegen Bradley. Offensiv traf Cleveland 60 Prozent aus dem Feld. Die Führung war schnell zweistellig. 32:18 Cavs.
2. Viertel: Es machte sich schnell Frust breit bei den Gastgebern. Sowohl IT als auch Stevens holten sich Technicals ab. Die Cavs blieben gnadenlos und machten jeden Pass, jeden Wurf so schwer wie möglich. Auch die Offense lief wie ein Uhrwerk, da James diesmal seine Jumper netzte. Sein Gefolge tat es ihm gleich und so gab es die ersten Buhrufe im Garden (24:61). J.R. Smith machte mit einem wilden Buzzerbeater die höchste Führung in einem Playoff-Spiel perfekt. 72:31 Cleveland.
3. Viertel: Thomas humpelte Ende des zweiten Durchgangs und blieb mit einer Hüftprellung draußen. Smart und Johnson begannen dagegen. Spannung kam aber natürlich keine mehr auf. Niemand wollte sich nun verletzen, mit Playoff-Basketball hatte das wenig zu tun, auch weil viele Zuschauer bereits enttäuscht den Garden verlassen hatten. Die Big Three der Cavs hatte dann zwei Minuten vor Ende des Viertels auch Feierabend (99:53). Garbage Time war angesagt. 103:57 Cavs.
4. Viertel: Auch die Bankspieler der Cavs hatten Spaß. D-Will gab einen starken Point Guard, die Führung wuchs auf bis zu 50 Punkte. Einige Fans feuerten ihre grünen Lieblinge wieder an und es gelang wenigstens ein Mini-Run. Ty Lue gab aber den Spielverderber und nahm sofort eine Auszeit. Bei den Celtics machte Brown noch einmal einem And-One und einem Dunk auf sich aufmerksam. Mehr passierte aber nicht. Die Cavs gewannen mit 130:86.
Game 2: Celtics vs. Cavs: Hier geht's zum BOXSCORE
Der Star des Spiels: LeBron James. Der Katalysator dieses magischen Abends. Er machte, was er wollte und setzte ein neuerliches Statement. Zwölf der 18 Versuche landeten im Korb, dazu kamen 7 Assists, 4 Steals und 3 Blocks. Dafür brauchte der King schlappe 33 Minuten. Eine All-Around-Leistung, wie sie wohl nur er aufs Parkett zaubern kann.
Der Flop des Spiels: Jeder Beteiligte der Celtics auf dem Spielberichtsbogen (Ausnahme: Jaylen Brown). Dass sie es nicht versuchten, kann dem Team nicht vorgeworfen werden. Dennoch war speziell das zweite Viertel eine Abschlachtung par excellence und damit möglicherweise ein unwürdiger Abschied aus dem TD Garden im vielleicht letzten Heimspiel. Immerhin: Nach der Pause gab sich die Stevens-Truppe nicht auf und gestaltete die Partie nun ausgeglichener.
Das fiel auf:
- Stevens wählte die kleine Aufstellung, wodurch Boston gegen die zwei Bigs der Cavs in der Defense stets ein Mismatch hatte. Durch viel Einsatz beim Ausboxen konnte dieses Defizit aber halbwegs versteckt werden. Green half früh mit zwei Dreiern. Nach sechs Minuten war das Spiel ausgeglichen - dann begann der Siegeszug des Champions.
- Boston versuchte viel und ging ultrasmall mit Crowder auf der Fünf. Die Cavs taten es ihnen gleich und stellten LeBron auf Center. Die Maßnahme von Stevens verpuffte so, auch weil alle Cleveland-Spieler in der Defense einen guten Job machten. Selbst ein Kyle Korver hielt im Post die Stellung und lieferte unter dem Korb mehr als solide Verteidigung.
- "Lasst ihn Jumper nehmen." Das war mal ein Mittel gegen James. Zumindest in Spiel 1 traf der King schwach von draußen (1/6 3FG). Doch an diesem Abend eben nicht. Angetrieben von seiner Nicht-Nominierung für den MVP schenkte er den Celtics Jumper um Jumper ein. Insgesamt nahm LeBron neun Sprungwürfe, sechs davon gingen durch die Reuse, darunter vier von Downtown.
- Ein paar Zahlen dieser historischen ersten Halbzeit. LeBron machte 22 Punkte (Plus-Minus 40!), 26:12 Punkte in der Zone. Boston warf 27 Prozent aus dem Feld, Horford und Thomas waren bei zehn Versuchen ohne Field Goal. Unter dem Korb brachten die Celtics nur sechs ihrer 17 Versuche unter. Eine 41-Punkte-Führung zur Halbzeit gab es noch nie in der Ära der Wurfuhr.
- Und noch ein Stat Nugget: Der größte Vorsprung in den ersten beiden Spielen eines niedriger gesetzten Teams in den Playoffs datierte aus dem Jahr 1984, als Philly bei den Bucks aus zwei Spielen 26 Punkte mehr erzielt hatte. Die Cavs pulverisierten dies nun mit insgesamt 57 Zählern Vorsprung.