Es hätte der große Abend von Jonathan Gibson werden können. Der letztjährige Topscorer der chinesischen Liga war noch vor zwei Tagen arbeitslos, legte nun aber gegen die Magic 26 Punkte (8/16 FG) und 6 Rebounds von der Bank der Mavs auf. Am Ende konnte er aber auch nichts ausrichten gegen die knappe Niederlage seines Teams.
Dallas traf wieder nur 33,8 Prozent der eigenen Feldwürfe und zog so am Ende den Kürzeren. Neben Gibson punkteten Harrison Barnes (11 Punkte, 3/13 FG), Wesley Matthews (13) und Seth Curry (13) zweistellig.
Bei Orlando überzeugte vor allem der Frontcourt. Serge Ibaka (15 Punkte, 9 Rebounds, 3 Blocks) und Bismack Biyombo (13 Punkte, 10 Rebounds) bildeten die Anker in der Defensive, Nikola Vucevic (12 Punkte, 5/16 FG, 12 Rebounds) legte trotz schwacher Quoten ein Double-Double auf. Topscorer war D.J. Augustin, der 10 seiner insgesamt 18 Punkte im letzten Viertel erzielte.
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Die Reaktionen
Rick Carlisle (Trainer Mavericks): "Wir haben im letzten Viertel die zwei Dreier von Augustin zugelassen. Die waren sehr wichtig und wir können es uns zurzeit nicht erlauben, solche Fehler zu machen."
Frank Vogel (Trainer Magic): "Ich wollte eigentlich Payton wieder spielen lassen, aber bei Augustin lief es am Ende so gut und dann gehe ich fast immer mit dem Spieler mit dem heißen Händchen."
Der SPOX-Spielfilm:
Vor dem Tip-Off: Die vom Verletzungspech geplagten Mavs stellten sich quasi selbst auf. So setzte Rick Carlisle einen Tag nach der Niederlage gegen die Grizzlies wieder auf Curry, Matthews, Finney-Smith, Barnes und Bogut. Auch bei Orlando keine Änderungen. Frank Vogel vertraute erneut auf Payton, Fournier, Green, Ibaka und Vucevic.
1. Viertel: Beide Teams kamen nur sehr schleppend ins Spiel. Während Orlando wenigstens einige wenige vernünftige Aktionen in der Offensive verzeichneten, hatten die Mavs nach fünf Minuten noch immer keinen ihrer zehn Wurfversuche versenkt. Nach sechseinhalb Minuten verwandelte Jonathan Gibson mit viel Glück einen Layup zum 6:8, es waren nach 13 Versuchen die ersten Mavs-Punkte aus dem Spiel heraus. Dallas hielt sich lediglich über Freiwürfe im Spiel. Nach zwölf Minuten führte Orlando 17:16.
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2. Viertel: Die Mavs verteidigten diszipliniert und hielten die Hausherren so an der kurzen Leine. Vorne sorgte Brussino mit fünf schnellen Punkten dafür, dass Dallas weiter dran blieb. Nach der Hälfte des Viertels zeigten beide Teams immerhin so etwas wie Offensiv-Basketball. Durch einen kleinen Run zogen die Magic schließlich erstmals etwas weg, ehe die Mavs-Offensive gegen Ende des Viertels ihren Arbeitstag begann. Matthews und Gibson initiierten einen 18:8-Lauf und brachten die Gäste wieder zurück. Kurz vor dem Buzzer sorgte Barnes an der Freiwurflinie für die 45:44-Pausenführung.
3. Viertel: Dallas kam durch die Führung beschwingt ins Viertel und blieb offensiv dank Curry dran, doch dafür gelangen nun im Gegenzug kaum noch Stops. Die Magic spielten viel Inside-Out mit dem agilen Vucevic und fingen kurzzeitig auch etwas Feuer aus der Distanz. Per 9:0-Run drehte Orlando das Spiel wieder, ehe Matthews drei Minuten vor Ende des Viertels per Dreier für den Ausgleich sorgte. Der bärenstarke Gibson stellte schließlich per Midrange Jumper knapp vor dem Buzzer wieder auf 69:66 für Dallas.
4. Viertel: Orlando startete per 5:0-Lauf ins Viertel, worauf Carlisle ganz schnell eine Auszeit nahm und Gibson wieder zurück ins Spiel brachte. Der brachte Dallas schließlich die Führung zurück. Dann fing D.J. Augustin Feuer und sorgte mit zwei schnellen Dreiern wieder für einen kleinen Vorsprung der Hausherren. Vier Minuten vor Schluss haute Jeff Green schließlich einen Monster-Dunk zum 88:80 raus und Dallas schien demoralisiert. Der Tank war leer, ein Airball beim Dreier von Matthews besiegelte das Schicksal. Am Ende siegte Orlando mit 95:87.
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Der Star des Spiels: Bismack Biyombo. Der Big Man brachte unglaublich viel Energie ins Spiel und trug die ansonsten lange Zeit ineffektive Second Unit der Magic auf seinen Schultern, indem er die Zone für Dallas mit 3 Blocks komplett dicht machte, dieses Mal auch offensiv glänzte und sein direktes Matchup komplett dominierte.
Der Flop des Spiels: Dwight Powell. Die Guards der Mavs spielten vernünftig und auch der Dreier lief gut, unter dem Korb war Dallas offensiv aber non-existent, was auch an Powell lag, der gegen Biyombo überhaupt nicht auf die Beine kam. Ob aus der Mitteldistanz oder im Low Post - Powell blieb gänzlich ineffektiv (0/6 FG) und sorgte auch defensiv für keine Stops.
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Das fiel auf:
- Wie erwartet bekamen die Fans in Orlando kein herausragendes Basketballspiel geboten. Dallas war vor allen Dingen zu Beginn des Spiels die Verunsicherung der letzten Niederlagen anzumerken. Die Drives wirkten viel zu zögerlich, weswegen es nicht verwunderlich war, dass alleine Serge Ibaka im ersten Viertel drei Layupversuche wegblockte und die Mavs nach zwölf Minuten nur 19 Prozent ihrer Feldwürfe verwandelt hatten. Doch auch der Offensivmotor der Hausherren stockte über weite Teile des Spiels.
- Orlando dominierte die Zone und erzielte doppelt so viele Punkte unter dem Korb (32:16), verpasste es aber in der Frühphase des Spiels die völlige Verunsicherung der Mavs auszunutzen Die Magic sorgten mit etlichen unnötigen Fouls dafür, dass Dallas an die Freiwurflinie durfte und so anfangs überhaupt im Spiel blieb und mit der Zeit ein wenig Rhythmus fand. Mit 17,3 Freiwürfen pro Spiel, erarbeiten sich die Mavs die wenigsten Freiwürfe der Liga, in Orlando durften sie aber 27 Mal an die Linie.
- Während die Zonen-Defense der Magic dank Ibaka und Biyombo bestens funktionierte, ließ Orlando am Perimeter deutlich zu viel Platz. Bekanntlich haben die Mavs kein allzu großes Problem damit, zum Dreier gezwungen zu werden. Ab dem zweiten Viertel konzentrierten sich die Gäste auf das Outside-Shooting und liefen langsam aus der Distanz heiß. Die Dreierquote (13/28) war am Ende schließlich auch stark.
- Nicht unerwähnt bleiben sollte die Story von Jonathan Gibson. 42 Punkte hatte der Guard letztes Jahr im Schnitt in China aufgelegt. Der Globetrotter stand in seiner sechsjährigen Karriere bereits für sieben Teams in sechs Ländern auf dem Feld. Dass er werfen kann, stand sowieso außer Frage. Dennoch war er bis vor zwei Tagen noch arbeitslos, ehe ihn die Mavs wieder unter Vertrag nahmen. Diesen rechtfertigte Gibson gleich eindrucksvoll mit einem wirklich starken Spiel.