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Nowitzki Zuschauer im Gruselkabinett

Von Dirk Funk
Parsons legte 12 Punkte gegen seine alten Kameraden auf
© getty

Die Dallas Mavericks (2-9) zeigten bei der Niederlage gegen die Memphis Grizzlies (7-5) eine der schlechtesten Offensiv-Leistungen in der Historie der Franchise. Chandler Parsons triumphierte bei seiner Rückkehr nach Dallas, während sein Ersatz Harrison Barnes ausnahmsweise enttäuschte.

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Es war kein schöner Abend für Fans von feinem Offensiv-Basketball. Bei ihrer vierten Niederlage in Folge stellten die Mavs beinahe neue Rekorde der unschönen Art auf. Mit ganzen 64 Punkten erzielten sie satte zwei Punkte mehr als bei ihrem Tiefstwert der Franchise. Mit einer Feldwurfquote von 28,8 Prozent pulverisierten sie außerdem den bisher schlechtesten Wert aller NBA-Teams in der laufenden Saison.

Diese historisch schlechte Offensivleistung täuschte leider über die erneut gute Defensive hinweg. Phasenweise mussten sich die Dallas-Spieler wie Sisyphus gefühlt haben - immer wieder verhinderten sie durch starke Aktionen einen Korberfolg des Gegners, nur um dann am anderen Ende nichts Zählbares generieren zu können.

Während sich nahezu alle Mavs den Schuh anziehen müssen, war der als Feuerwehrmann geholte Point-Guard Jonathan Gibson (11 Punkte, 3/6 FG, 4 Rebounds, 3 Assists) noch am ehesten ein offensiver Lichtblick. Auf der Gegenseite zeigten ebenfalls nicht überragende Grizzlies eine bessere Teamleistung. Chandler Parsons, der von den Mavs kein neues Vertragsangebot bekommen hatte, bekam bei seiner Rückkehr ein wenig Genugtuung. Mit zwölf Punkten gehörte er zu den Besten bei Memphis und starrte nach jedem seiner erfolgreichen Dreier in Richtung seines Ex-Buddys Mark Cuban. Marc Gasol (11), Tony Allen (11) und Zach Randolph (10) punkteten ebenfalls zweistellig.

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Die Reaktionen:

David Fizdale (Grizzlies): "Nach dem ersten Viertel haben wir aufgehört freundlich zu sein. Alle haben mit dem Gegner gequatscht, als ob sie Kumpels wären. Das können wir uns nicht leisten."

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Der SPOX-Spielfilm:

Vor dem Tip-Off: Nach dem Barea-Schock (Wadenverletzung, 6 Wochen Pause) wurde auch bekannt, dass Nowitzki (Achillessehne) und Williams (Wade) weiter ausfallen würden. So rückte Curry wieder in das Starting Lineup. Finney-Smith und die übrig gebliebenen Leistungsträger Barnes, Bogut und Matthews komplettierten die erste Fünf. Die Gastgeber begannen mit Conley, Ennis, Parsons, Green und Gasol.

1. Viertel: Defense dominierte den Start. 9:9 hieß der Zwischenstand nach acht Minuten. Bogut war in den ersten Minuten omnipräsent und sorgte per Block sowie schönem Assists früh für Highlights. Vier Minuten ohne Korberfolg bei den Mavs wurden dann von Matthews (9 Punkte) unterbrochen, der erst an der Linie und dann nach Block von Powell per Transition-Dreier traf. Ein eiskalter Dreier von Conley glich das Spiel dann aber zum 19:19 aus. Beide Teams trafen weniger als 35 Prozent ihrer Feldwürfe.

2. Viertel: Wieder war es die Verteidigung der Mavs, die die Anfangsminuten bestimmte. Z-Bo wurde am Korb gleich zweimal geblockt und auf der anderen Seite sammelte Curry mit einem Dreier und And-One-Drive schnelle sechs Punkte ein. Die Mavs verpassten es aber, sich für ihre Defense mit der verdienten Führung zu belohnen. 13 Mavs-Ballbesitze in Folge verstrichen ohne Punkterfolg. Die nur unwesentlich bessere Offensive der Grizzlies erspielte sich in der Zeit eine 7-Punkte-Führung. Nach diesen acht Horrorminuten war Finney-Smith der Einäugige unter den Blinden und traf mal wieder. Ein Mejri-Airball machte den ersehnten Deckel auf das zweite Viertel - 29:36.

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3. Viertel: Eiskalt ging es weiter für Dallas. Nachdem Barnes mt vier Punkten auffiel, kassierte sein Team einen 0:10-Run. Nach 30 gespielten Minuten knackte Gasol per Hakenwurf als erster Spieler die zweistellige Punktemarke. Im Gegensatz zu den Mavs erarbeiteten sich die Grizzlies gute Würfe und trafen gleich dreimal aus der rechten Ecke vor der Mavs-Bank. Mit einem 8:0-Lauf, angetrieben von Neuzugang Gibson, stemmten sich die Mavs nochmal gegen die drohende Niederlage, gingen aber letztendlich mit einem 41:56 Rückstand in das letzte Viertel.

4. Viertel: Mit wenig Hoffnung ging es in den letzten Abschnitt des Spiels. Der letzte Funke wurde schnell von Allen und Carter gelöscht. Die Routiniers, die zusammen 75 Jahre alt sind, düpierten die jungen Mavs und erzielten mit 13:10 in der Anfangsphase mehr Punkte als die gesamten Mavs. Mit noch sechs Minuten zu spielen, warf Carlisle offiziell das Handtuch und ließ ein Lineup spielen, was doch eher an die Summer League erinnerte. 64:80.

Mavericks vs. Grizzlies: Hier geht's zum BOXSCORE

Der Star des Spiels: Tony Allen. Niemand stach wirklich heraus bei den Grizzlies, dennoch gehörte der Moment des Spiels ihm. Als er nach einem patentierten Steal per Layup punktete, reckte er einen Finger gen Himmel und erinnerte alle daran, dass er dreimal ins All-Defensive First Team gewählt wurde. Oben drauf traf er fünf seiner sechs Feldwürfe.

Der Flop des Spiels: Harrison Barnes. Hier könnte eigentlich jeder Mav stehen. Gegen die Grizzlies zeigte der Königstransfer der allerdings sein schwächstes Spiel im Dallas-Trikot (15 Punkte, 5/17 FG, 4 TO). Das muss man Barnes, der bisher ganz stark für die Mavs aufspielte, aber auch einfach mal verzeihen.

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Das fiel auf:

  • Der Lichtstreif am Horizont für die Mavs war erneut die gute Verteidigung. Nicht umsonst haben sie in den letzten sechs Spielen ein Top-10-Defensivrating. Besonders in der ersten Halbzeit erinnerten die Mavs an einen Bienenschwarm. Die Defense setzte den Ballführenden stets unter Druck, doppelte klug und rotierte nach dem erfolgten Pass meist richtig. Vor allem die Helpdefense stach heraus. Bogut und Mejri zeigten dort gewohnte Qualitäten, aber vor allem Anderson und Powell waren immer wieder bemüht, ihren Mannschaftskollegen auszuhelfen.
  • Man merkte schnell, dass Coach Carlisle von seiner Mannschaft mehr Bewegung des Balls einforderte. Wesentlich öfter als zuvor zirkulierte der Ball von der einen Ecke zur anderen. Leider wurden die Ballbesitze oft durch einen falschen Pass oder eine vorschnelle Entscheidung beendet, sodass nur selten etwas Zählbares heraus sprang. Zwischenzeitlich verfielen Barnes und Co. dann wieder in alte Muster und der Ball stagnierte bei Isolation-Situationen. In der zweiten Halbzeit war von den anfänglichen Bemühungen dann nicht mehr viel zu sehen.
  • Dieses Spiel zeigte mal wieder, wie wichtig Erfahrung in der NBA sein kann. Die Stars der Grizzlies, Gasol und Conley, erwischten bei weitem keinen Sahnetag, jedoch konnten sie sich immer wieder auf die Veteranen im Team verlassen. Randolph, Carter und Allen trugen Memphis immer wieder in schwierigen Phasen des Spiels. Diesen Luxus haben die dezimierten Mavs selbstverständlich nicht und sind stets abhängig von Topleistungen von z.B. Barnes.
  • Die Mavs gingen als schlechtestes Rebounding-Team der Liga in die Partie, schlugen sich aber ordentlich (45:48). Auch die Rim-Protection konnte sich mit starken acht Blocks sehen lassen.

Der Spielplan im Überblick

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