Blindfisch der Woche: F-E-L-O-P-Z-D. D-E-F-P-O-T-E-C.
Diese Buchstaben-Kombination hat im vergangenen Sommer verraten: Chris Paul war jahrelang im Blindflug unterwegs.
Was war passiert? Der Floor General unterzog sich im Medizin-Zentrum der Clippers einem obligatorischen Sehtest. Ohne eine Miene zu verziehen - so berichtet ocregister.com - ratterte er die besagten Buchstaben runter. Was er nicht wissen beziehungsweise sehen konnte: Das Gerät war gar nicht eingeschaltet. Denn Chris Paul war schon lange kurzsichtig.
Allerdings hatte er keine Lust auf Kontaktlinsen oder eine Laser-OP und lernte die Buchstaben-Kombination deshalb einfach auswendig, um sie bei jeder Routine-Kontrolle lässig aufsagen zu können. Sein Fauxpas bei der letzten Untersuchung enttarnte den 31-Jährigen dann aber.
Grund für die Schummelei war wohl die Angst vor einer Laser-OP. "Es geht um meine Augen. Damit ist nicht zu spaßen. Wenn da etwas schiefgeht -oh man", erklärte er. Diese Angst habe ihm zahlreiche schlaflose Nächte bereitet.
Bleibt die Frage: Wie zur Hölle konnte er mit seiner Einschränkung jahrelang so erfolgreich sein? Ganz einfach: "So lange ich den Ring sehen konnte, war alles in Ordnung."
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Die gute Nachricht: Nachdem er ertappt wurde, unterzog sich CP3 doch einer Laser-Operation, die reibungslos verlief. Seitdem sieht er wieder absolut alles - und ist davon offenbar verwirrt. Seine 18,3 Punkte pro Spiel sind sein schlechtester Wert seit 2013, seine Assist-Zahlen (8,3) die schwächsten seit seiner Rookie-Saison. Gerüchten zufolge will er die OP deshalb wieder rückgängig machen oder alternativ ab sofort mit einer Augenbinde spielen.
Staredown der Woche: In der Nacht auf Donnerstag waren die Golden State Warriors bei den Toronto Raptors zu Gast. Diese Chancen ließ sich Edel-Fan Drake nicht nehmen und erklärte die Veranstaltung kurzerhand zur "Drake Night".
Da saß er also über die vollen 48 Minuten in der ersten Reihe und pöbelte in bester Rapper-Manier in Richtung der Warriors-Spieler. Ganz ernst gemeint war das sicherlich nicht ("Steph und ich sind wie eine Familie"), trotzdem ging er den Dubs - vorsichtig gesagt - ganz schön auf den Senkel.
"Er hat viel Quatsch geredet", erklärte beispielsweise Curry, nachdem er mit 35 Punkten hauptverantwortlich dafür war, dass die Drake Night nicht im Sinne von Drake verlief.
Auch Kevin Durant hatte mit 30 Zählern durchaus seinen Anteil am Erfolg der Dubs und gab anschließend ein Interview. Zu diesem kreuzte auch Unruhestifter Drake auf und rannte gerade heraus in Durant rein. Was er nicht wissen konnte: KD hatte offenbar ein Praktikum beim Undertaker gemacht und starrte den Kanadier mit einem Todesblick nieder, der selbst Lord Voldemort hätte erstarren lassen.
Ein Kommentar hatte KD ebenfalls parat: "I don't give a damn about damn Drake Night." Hätte er ein Mikrofon gehabt, er hätte es sicherlich stilsicher fallen gelassen, bevor er entschlossenen Schrittes davon marschierte.
Spielverderber der Woche: 42,1 Prozent seiner Würfe hat DeAndre Jordan in seiner Karriere von der Freiwurflinie versenkt. Kein Wunder, dass gegnerische Head Coaches sich einen Spaß daraus machen, den guten Mann so oft es geht genau dort hinzuschicken. Auch Tom Thibodeau, seines Zeichens neuer Imperator an der Seitenlinie der Timberwolves, sah das ähnlich und ließ DJ hacken, was das Zeug hielt.
Von diesem Plan bekam auch das Event-Management des Target Centers (Spielstätte der Wolves) Wind und kam mit folgender Aktion um die Ecke: Würde DeAndre Jordan zwei Freiwürfe in einem Trip daneben setzen, dann gäbe es kostenlosen Frozen Yoghurt für alle!
Das sollte doch eigentlich ein sicheres Ding sein, oder? Schließlich hatte Jordan zu diesem Zeitpunkt in seiner Karriere bereits 1.368 Freebies auf den Ring geklatscht (wenn überhaupt). Als er dann zwei Minuten vor dem Ende gefoult wurde und zur Linie Schritt, gingen die Wolves-Fans entsprechen steil, es fehlte nämlich nur noch ein Fehlversuch. Der Geschmack der eiskalten Offenbarung lag ihnen quasi schon auf der Zunge.
Dann passierte jedoch das Unfassbare: Jordan traf beiden Versuche und brachte die Crowd zum Schweigen! Überhaupt erwischte er einen für seine Verhältnisse überragenden Shooting-Abend und traf 10 seiner 16 Versuche von der Charity Stripe - das sind über 60 Prozent!
"Manchmal bin ich in Geber-Laune", erklärte der Spielverderber nach seinem Auftritt. "Aber heute war ich es nicht."
Clippers-Coach Doc Rivers hinterfragte derweil der Grundidee. "Ich verstehe das nicht. Eiscreme in L.A.? Klar, das ginge. Aber hier sollten sie so etwas wie heiße Schokolade anbieten", erklärte der Frostknödel im kalten Minnesota.
Und DeAndre? Der schiebt in seiner Freizeit ein paar Extra-Schichten in der Hallte mit J.J. Redick. Der Dreier steht endlich auf seiner Agenda - und Dwight Howard gefällt das.
Pregame-Routine der Woche: In der Nacht auf den vergangenen Sonntag waren die Los Angeles Lakers bei den New Orleans Pelicans zu Gast. Dies war auch das Duell zwischen Lakers-Coach Luke Walton und Pels-Übungsleiter Alvin Gentry. Die beiden waren einst gemeinsam Assistant Coaches bei den Warriors unter Steve Kerr, wo sie 2015 die Championship gewannen.
In der Pressekonferenz vor dem Spiel ließ es sich Gentry dann nicht nehmen, ein Geheimnis von Walton auszupacken. Dieser nannte nämlich eine etwas merkwürdige Pregame-Routine sein Eigen: "Sechs Minuten vor dem Tip-Off lief er nur in seiner Unterhose durch den Locker Room", erklärte er. "Wir haben darüber nur unsere Köpfe geschüttelt."
Gentry und Kerr machten sich - verständlicherweise - dauernd über Waltons Verhalten lustig. Eines Tages hatte dieser davon genug und kündigte an, seine Routine fortan zu ändern. Da soll allerdings Kerr sein Veto eingelegt und gesagt haben: "Denk nicht mal dran, zu ändern, wer du bist."
So stiefelte Walton weiter halbnackt durch die Locker Rooms dieser Welt. Inzwischen ist er Head Coach - und es ist nicht übermittelt, ob er auch als solcher an seinem Verhalten festgehalten hat. Wahrscheinlich aber eher nicht: Denn sonst gäbe es längst ein von D'Angelo Russell heimlich aufgezeichnetes Internet-Video von diesem fragwürdigen Ritual.