Was bedeutet das für die Mavericks?
In erster Linie kann sich die Franchise glücklich schätzen, solch einen Vorzeigeprofi als Kopf des Teams zu haben. Auch wenn schon andere Superstars auf Geld verzichtet haben, um einen besseren Supporting Cast an ihrer Seite zu wissen, geht das bei Nowitzki noch weit darüber hinaus. Diese offen gelebte Loyalität ist im heutigen schnelllebigen Sports Business eine angenehme Ausnahme.
Das wissen gerade die Mavericks nach dem Jordan-Desaster aus der letztjährigen Free Agency zu schätzen. Dementsprechend werden Nelson und Cuban auch in diesem Sommer wieder alles daransetzen, ihrem Superstar einen Kader an die Seite zu stellen, der im Westen mithalten kann. Die Franchise sieht sich bis heute in der Bringschuld, weil die Verantwortlichen das Meisterteam von 2011 auseinanderfielen ließen.
"Natürlich fühle ich mich schlecht deswegen und es tut mir Leid für Dirk. Wir wollen alle mehrere Championships gewinnen, wir wollen zumindest immer in den Kampf eingreifen können, aber leider gibt es keine einfache Formel dafür. Wir wollten Dirk mit Star-Power umgeben, aber die Free Agency ist bekanntlich nicht so gelaufen, wie wir uns das gewünscht hätten", gab Nelson unlängst im SPOX-Interview zu.
Nach fünf mehr oder weniger erfolglosen Free Agencies ist den Mavs bewusst, dass die Franchise nicht die Strahlkraft anderer Märkte besitzt. Da hilft es, wenn man mit dem einen oder anderen Dollar-Schein mehr wedeln kann. Diese Flexibilität gibt Nowitzki ihnen.
Der Roster war in den vergangenen Jahren immer auf kurzfristige Verträge ausgelegt. Eine Folge der Niederlagen im Wettbieten um die großen Stars. Dallas musste sich häufig für Plan B, C oder D entscheiden. Es blieb ein zusammengeschusterter Kader mit vielen Veteranen, der sich aufgrund von Nowitzkis überragender Qualitäten und Coach Rick Carlisles Brillanz dennoch immer irgendwie in die Playoffs mogelte.
Und so stehen für die kommende Saison wieder nur fünf Spieler (Wes Matthews, JJ Barea, Devin Harris, Justin Anderson und Jeremy Evans) sicher unter Vertrag. Parsons und Deron Williams können aus ihren Verträgen aussteigen, die Arbeitspapiere von JaVale McGee und Salah Mejri sind nicht garantiert.
Ein Rebuild ist dennoch ausgeschlossen. "Wir werden auf keinen Fall den Stecker ziehen, solange Dirk noch spielt. Wir hatten immer wieder Möglichkeiten, Picks zu ergattern, aber wir haben uns für erfahrenere Jungs entschieden. Dirk hat sich 18 Jahre lang für uns zerrissen und es sich auf jeden Fall verdient, dass wir einen Teil unserer Zukunft opfern und er seine Karriere in einer möglichst guten Art und Weise beenden kann", verspricht Nelson.