Damit kommt es in der zweiten Runde zur Wiederaufnahme der letztjährigen Conference Finals zwischen den Hawks und den Cleveland Cavaliers (damals 0:4). Für den Erfolg gegen die Celtics war in erster Linie die Defensivarbeit verantwortlich: Das Team von Head Coach Mike Budenholzer ließ im gesamten Spiel nur eine Wurfquote von 36 Prozent aus dem Feld zu (22 Prozent Dreier).
Auf der anderen Seite reichte ein überragendes drittes Viertel, um sich entscheidend abzusetzen. Die Gäste sicherten sich diesen Durchgang mit 39:26, wobei sie 74 Prozent ihrer Feldwürfe trafen. Besonders Al Horford fand seine zuletzt verloren gegangene Treffsicherheit wieder.
Der Center kam am Ende auf 15 Punkte (7/10 FG), Paul Millsap wurde mit 17 Zählern Topscorer der Hawks. Auch Dennis Schröder, der erneut lautstark ausgebuht wurde, spielte stark und bewies neben seinen 12 Punkten auch ein vorzügliches Auge für seine Mitspieler (8 Assists).
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Auf der anderen Seite kam Isaiah Thomas zwar auf 25 Punkte und 10 Assists, hatte aber über weite Strecken des Spiels Probleme im Abschluss (9/24 FG). Jae Crowder legte 15 Zähler auf.
Die Reaktionen:
Al Horford (Hawks): "Das war ein Team-Erfolg heute. Vom Anfang bis zum Ende. Wir müssen mit dieser Defense auch ins Matchup gegen die Cavs gehen."
Brad Stevens (Head Coach Celtics): "Es tut mir zwar weh, das zu sagen: Aber wir müssen den Hawks einfach Respekt zollen. Sie waren über sechs Spiele das bessere Team."
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Der SPOX-Spielfilm:
Vor dem Tip-Off: Bei den Celtics stand einem Einsatz von Thomas nichts im Wege. Darüber hinaus schickte Coach Stevens Turner, Crowder, Jerebko und Johnson aufs Feld. Auf der anderen Seite starteten Teague, Bazemore, Korver, Millsap und Horford.
1. Viertel: Nach wenigen Minuten knickte Teague um und musste raus - gab aber schnell Entwarnung. Die Offenses auf beiden Seiten kamen nur schwer in Tritt, was bei den Gästen auch an vielen Ballverlusten lag. Millsap und Scott brachten ihr Team dann erstmals in Führung (9:11), auf der anderen Seite räumte Ersterer die Abschlüsse der Celtics in Brettnähe ab. Nach 10 Minuten erzielte Thomas dann endlich seine ersten Punkte, während Teague erneut vom Feld musste und zur Behandlung im Locker Room verschwand: 17:20.
2. Viertel: Der TD Garden explodierte beinahe vor lauter Buhrufen, als Schröder an der Freiwurflinie stand. Immerhin traf er einen. Aus dem Feld ging bei ihm aber nicht so viel, die Hawks setzten sich dank schnellem Ball Movement trotzdem zweistellig ab (21:32). Auf der anderen Seite blieb die Wurfquote niedrig, was an nach wie vor bärenstarker Hawks-Defense lag. Erst Crowder per Baseline-Dunk sorgte für ein Ausrufezeichen, doch Atlanta blieb cool und ging mit einer 41:33-Führung in die Kabine.
3. Viertel: Kover und Horford wurden mustergültig an der Dreierlinie freigespielt und trafen sicher (36:53). Nach einer schnellen Auszeit von Stevens kamen Thomas und Johnson zwar zu Punkten, doch die Offense der Hawks war nun im Rhythmus. Millsap spielte seine Stärken im Post aus, Sefolosha hob zum Putback-Dunk ab (51:71). Auf der anderen Seite traf Rozier mal einen Dreier für die Grünen - nachdem diese zuvor 16 Stück in Folge vorbeigesetzt hatten. Trotzdem blieb die Angelegenheit deutlich: 59:80.
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4. Viertel: Schröder und Horford spielten im Fastbreak einen perfekten Doppelpass und stellten die Weichen weiter auf Sieg (61:87). Thomas versuchte zwar mit seinen Drives noch einmal, sein Team wieder heranzubringen, doch Atlanta nahm bei eigenen Angriffen nun jede Menge Zeit von der Uhr und verteidigte weiter stark. Ein 17:5-Run der Hausherren ließ noch einmal Hoffnung aufkeimen. Thomas stellte mit einem persönlichen Lauf sogar noch einmal auf 86:96, für mehr lief ihm und seinem Team aber die Zeit davon.
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Der Star des Spiels: Paul Millsap. Besonders defensiv beeindruckte der Power Forward mit seinem Timing in der Helpside und seiner Konsequenz beim Blocken (4 Stück). War er in der Zone, dachten Thomas und Co. doppelt über einen Abschluss nach - die Wurfquote war entsprechend. Darüber hinaus wurde Millsap mit 17 Punkten (4/10 FG) Topscorer seines Teams.
Der Flop des Spiels: Jae Crowder. Er wurde seinem Status als Lockdown-Verteidiger nur phasenweise gerecht. Zudem ließ er im Angriff viele Würfe liegen (5/15 FG) und flog mit 6 teilweise unnötigen Fouls frühzeitig runter.
Das fiel auf:
- Beide Teams fanden offensiv schwer ins Spiel. Bei den Hawks war das aufgrund von Missverständnissen und Ballverlusten selbstverschuldet, während sich Boston mal wieder an der starken Gäste-Verteidigung die Zähne ausbiss. Besonders die Helpside-Rotation bei den zahlreichen Drives der Celtics-Guard war zermürbend - einfache Abschlüsse am Korb gab es nicht. So hatten die Kobolde nach 12 Minuten eine 29-prozentige Wurfquote und Paul Millsap bereits 3 Blocks auf dem Konto.
- Die Celtics dagegen versuchten, sich auf ihre Eins-gegen-Eins-Verteidigung zu verlassen. Gerade im Lowpost oder gegen die schnellen Cuts der Guards klappte das aber nicht. So kamen die Hawks zu mehreren einfachen Legern in der Zone, mussten sich aber - zumindest in der ersten Halbzeit - den Vorwurf gefallen lassen, die Big Men zu selten ins Spiel zu bringen.
- Lief Isaiah Thomas ein Pick'n'Roll, doppelten die Hawks dieses in den meisten Fällen. Der kleine Guard wurde dadurch weit hinter die Dreierlinie gedrängt und ging entsprechend weite Wege. Im Laufe des Spiels gab er den Ball immer schneller ab, was von Atlanta sicherlich so beabsichtigt war.
- Obwohl beide Teams recht häufig den Ball verloren (Hawks 18 Turnovers, Celtics 12), blieben Punkte aus dem Fastbreak Mangelware (22 insgesamt). Das lag zum einen daran, dass die Guards auf beiden Seiten im Schnellangriff das Risiko scheuten, zum anderen war die Transition-Defense - ob nach Ballverlusten oder Fehlwürfen - auf beiden Seiten gut.