Der Champion leistet Wiedergutmachung. Die Warriors rehabilitierten sich für ihre gestrige Niederlage gegen die Portland Trail Blazers und feierten einen Start-Ziel-Sieg in Los Angeles. Weil Stephen Curry (23 Punkte, 5/15 FG, 9 Assists) die meiste Zeit effektiv von den Clippers und dem starken Chris Paul (24 Punkte, 7 Rebounds, 6 Assists) aus dem Spiel genommen wurde, sprangen seine Kollegen ein.
Allen voran Draymond Green, der statt des verletzten Andrew Bogut als Center auflief, glänzte wieder mit seiner Vielseitigkeit und war mit seinem elften Triple-Double der Saison (18 Punkte, 11 Rebounds, 10 Assists) hauptverantwortlich für den Warriors-Sieg. Der ebenfalls bärenstarke Klay Thompson war mit 32 Punkten (11/22 FG) Topscorer des Spiels.
Die Clippers waren das gesamte Spiel über im Rückstand. Weil die Reservisten in der Garbagetime aber einen 13:0-Run starteten, wurde es am Ende noch einmal spannend. Zuvor war vor allen Dingen Jamal Crawford (25 Punkte, 7/18 FG) auffällig mit etlichen verrückten Korberfolgen
Während DeAndre Jordan mit 16 Punkten und 21 Rebound auf ein starkes Double-Double kam, enttäuschte Neuzugang Jeff Green (5 Punkte, 2/7 FG, 3 Turnover) bei seinem Clippers-Debüt.
Die Reaktionen:
Klay Thompson (Warriors): "Wir wollten beweisen, dass das letzte Spiel nur ein Ausrutscher war. Ich bin sehr stolz auf die Art und Weise, wie wir geantwortet haben, vor allem weil wir letzte Nacht noch Portlands besten Spieler 50 Punkte haben machen lassen."
Stephen Curry (Warriors): "Wir hatten gestern einen schlechten Abend, aber heute haben wir uns neu fokussiert und sind zurückgekommen gegen ein großartiges Team, das die letzten 20 Spiele wirklich stark gespielt hat."
Chris Paul (Clippers): "Sie erinnern langsam an die Spurs, weil sie sich mittlerweile überhaupt nicht mehr selbst schlagen. Wir hatten heute einige schlechte Phase. Wir wissen, dass wir in diesen Situationen besser sein müssen und das werden wir auch sein."
Der SPOX-Spielfilm:
Vor dem Tip-Off: Die Warriors müssen auf den verletzten Andrew Bogut verzichten. Für ihn steht Brandon Rush an der Seite von Curry, Thompson, Barnes und Green in der Starting Five. Bei den Clippers setzt Doc Rivers auf seine gewohnte Startformation mit Paul, Redick, Pierce, Mbah a Moute und Jordan.
6.: Point Center Green steht völlig frei an der Dreierlinie, setzt an, spielt dann aber einen feinen Pass in die Mitte, wo Curry ganz schnell über Paul hinweg den Layup verwandelt. Thompson lässt den Eckendreier zum 17:8 für die Warriors folgen. Besserer Start für den Champion.
11.: Green glänzt weiter als Vorbereiter und bedient mit dem nächsten feinen Pass Livingston, der frei unter dem Korb auftaucht. Bereits der fünfte Assist für den Big Man. Thompson lässt wieder einen Dreier zum 30:18 folgen. Bei den Clippers hält momentan nur Chris Paul dagegen.
17.: Die Clippers kommen etwas näher heran. Jamal Crawford setzt zum Dreier an, wird dabei gefoult und trifft trotzdem. Auch der Bonus-Freiwurf sitzt. Und so bringt der NBA-All-Time-Leader in 4-Point-Plays die Clippers auf 42:33 heran.
23.: So langsam verzweifeln die Clippers ein wenig, denn die Warriors haben immer eine Antwort, wenn Los Angeles mal rankommen könnte. Wieder ist es Green, der als Passgeber glänzt. Er findet Iguodala an der Dreierlinie. Der besorgt dort das 63:51 für die Warriors.
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30.: Die Clippers arbeiten sich wieder heran, weil die Warriors einige offene Würfe vergeben. Crawford sorgt für das nächste verrückte Dreipunkte-Spiel. Er zieht das Foul gegen Iguodala und trifft dabei im Fallen beinahe vom Boden. Natürlich sitzt auch der Freiwurf. 74:67 Warriors.
34.: Crawford ist unglaublich. Er geht ins Dribbling gegen Barbosa und macht dann den Curry. Dreier fast zwei Meter hinter der Linie? Kein Problem! Der Clippers-Guard ist von den Dubs nicht zu stoppen und verkürzt zum 82:77.
40.: Die Warriors zeigen keine Nerven. Johnson spielt tolle Defense gegen Barnes und klaut diesem gleich zweimal fast die Kugel. Doch Barnes bleibt am Ball und nimmt schließlich mit ablaufender Wurfuhr einen ganz schwierigen Jumper aus der Mitteldistanz. Drin! 100:86 Warriors.
43.: Barnes macht das Spiel wohl zu. Die Warriors behalten in Los Angeles die Nerven und lassen in der Offensive nichts anbrennen. Livingston findet Barnes im Fastbreak. Der drückt aus der Distanz ab und verwandelt den Dreier zum 108:92.
48.: Wilde Schlussphase! Rivers hat eigentlich schon aufgegeben und bringt seine Reservisten. Die holen aber plötzlich den großen Rückstand auf und starten einen 13:0-Run. Prigioni trifft zwei Dreier in Folge und so sind die Clippers fünf Sekunden vor dem Ende nur noch drei Punkte zurück. Kerr wechselt wieder seine Starter ein, die Warriors produzieren den Turnover beim Einwurf. Wilcox holt den Steal, probiert es mit dem schwierigen Dreier und wirft den Airball. Die Dubs siegen mit 115:112.
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Der Star des Spiels: Draymond Green. Das Schweizer Taschenmesser der Warriors war wieder einmal überall auf dem Feld zu sehen. Green lief in der Abwesenheit von Bogut als Center auf, glänzte dabei als Spielgestalter und bereitete DeAndre Jordan unlösbare Probleme. Er zwang den Clippers-Center immer wieder aus der Mitte heraus, punktete aber auch mehrere Male problemlos unter dem Korb über Jordan. Am Ende stand das elfte Triple-Double der Saison. Kein anderer NBA-Spieler hat in dieser Spielzeit mehr geholt. Auch stark: Klay Thompson.
Der Flop des Spiels: Jeff Green. Das Debüt des Clippers-Neuzugangs ging schief. Green war noch nicht so richtig ins Spiel der Clippers eingebunden, erhielt nur wenige Bälle und leistete sich relativ schnell zwei unnötige Fouls. Bei seinem ersten Wurfversuch ließ er sich den Spalding gleich von Iguodala klauen, insgesamt leistete er sich 3 Turnover, spielte schwache Defense und war so überhaupt keine Verstärkung.
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Das fiel auf:
- Dass der Champion sehr vielseitig ist und über enorm viel Qualität im Kader verfügt, ist hinlänglich bekannt. Bestes Beispiel: Curry hatte zu Beginn mit Foulproblemen zu kämpfem. Nach seinem zweiten Foul musste der Spielmacher schon nach sieben Minuten auf der Bank Platz nehmen. Die Warriors ließen sich den Verlust aber nicht anmerken. Green machte den Spielmacher und Golden State leistete sich in den ersten zwölf Minuten nicht einen Turnover.
- Die Clippers schränkten die Kreise von Curry in der Offensive effektiv ein, der amtierende MVP nahm für seine Verhältnisse sehr wenige Versuche aus der Distanz, weil Los Angeles wenig zuließ. Natürlich öffnete die enge Deckung von Curry Räume, welche vor allem Klay Thompson zu nutzen wusste. Auch hier zeigte sich die Qualität der Warriors, die mit tollen Teamplay auffielen und den Ball perfekt laufen ließen (32 Assists).
- Der Schlüssel zum Erfolg für die Warriors war aber die Tatsache, dass sie im Vergleich zum gestrigen Duell gegen die Trail Blazers in der Defensive einen Gang höher schalteten. Der Champ war fast immer eng am Mann, ließ fast keinen offenen Dreier zu und forcierte 14 Clippers-Turnover.
- Dass die Warriors am Ende ebenfalls bei 14 Ballverlusten standen, lag vor allen Dingen an der katastrophalen Schlussphase, als die Reservisten in der Garbagetime das komplett sichere Spiel plötzlich noch aus der Hand gaben. Dass die Dubs am Ende dermaßen den Fokus verloren, wird in der Kabine aber sicher noch ein Thema sein.
- Eine zweifelhafte Leistung lieferten die Referees ab. Etliche offensichtliche Fouls wurden nicht gepfiffen und jedes Mal, wenn sich ein Spieler auch nur leicht darüber beschwerte, wurde dieser sofort mit einem technischen Foul bedacht. Auf diese Weise erhielten Green, Paul und Redick schon in der ersten Hälfte Technicals.