Schön anzuschauen war der Beginn dieser Partie definitiv nicht. Beiden Teams tat die lange Pause übers All-Star-Wochenende ganz offensichtlich überhaupt nicht gut. Die Fans bekamen ein Backstein-Festival allererster Güte zu sehen, das erst in der zweiten Hälfte wirklich besser wurde.
Das lag vor allem an den Clippers, die mit ihrem Einsatz und der Treffsicherheit von Downtown punkten konnten. Im wahrsten Sinne des Wortes, denn die 12 verwandelten Dreier der Clippers (bei 25 Versuchen, 48 Prozent) stellten einen enormen Vorteil im Duell mit den Spurs dar. Die konnten sich allerdings von einem zwischenzeitlichen 20-Punkte-Rückstand erholen und starteten einen Comeback-Versuch.
Allerdings wollte Chris Paul nicht mit ansehen müssen, wie die Clippers das Spiel aus der Hand geben und so nahm der Point Guard im vierten Viertel das Heft in die Hand und führte sein Team mit 28 Punkte, 12 Assists sowie 5 Rebounds zum Sieg. Unterstützung bekam der 30-Jährige vor allem von Jamal Crawford (19 Punkte, 6 Assists), J.J. Redick (17 Punkte), DeAndre Jordan (9 Punkte, 17 Rebounds) und Cole Aldrich, der mit 8 Zählern und 8 Rebounds eine starke Leistung zeigte.
Auf Seiten der Spurs konnte niemand so recht überzeugen. Tony Parker war mit 14 Punkten Topscorer und Anführer der Aufholjagd. David West steuerte 12 Zähler, 4 Rebounds und 4 Assists bei, LaMarcus Aldridge kam noch auf 10 Punkte. Gut war das aber bei Weitem nicht, was San Antonio ablieferte und so musste das Team von Head Coach Gregg Popovich die erste Niederlage nach zuvor 6 Siegen in Folge hinnehmen.
Die Reaktionen:
Jamal Crawford (Los Angeles Clippers): "Chris [Paul] hat die Rolle als Anführer mal wieder klasse ausgefüllt. Jeder ist ihm gefolgt und hat einen Gang höher geschalten."
David West (San Antonio Spurs): "Wir als Gruppe haben nicht gut genug gespielt, um ein Auswärtsspiel zu gewinnen. Wir waren nicht solide genug und haben in der ersten Halbzeit nichts getroffen. Wir konnten nicht mit ihnen mithalten."
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Vor dem Tip-Off: Der Stephenson-Green-Trade ist zwar unter Dach und Fach, aber Neuzugang Jeff Green wird erst in den kommenden Tagen zu den Clippers stoßen. Auch Blake Griffin ist nicht dabei, der weiterhin an seiner gebrochenen Hand laboriert. Dafür stehen Chris Paul, J.J. Redick, Paul Pierce, Luc Richard Mbah a Moute und DeAndre Jordan auf dem Parkett. Auf Seiten der Spurs fehlt Kawhi Leonard verletzungsbedingt (Wadenprobleme). Tony Parker, Danny Green, Kyle Anderson, LaMarcus Aldridge und Tim Duncan sollen es für die Gäste richten.
7.: Die Pause übers All-Star-Wochenende war lang, beide Teams scheinen ein wenig eingerostet zu sein. Dementsprechend verhalten ist der Start beider Teams. Immerhin versenkt Wesley Johnson den nächsten Dreier für LAC. Die Clippers liegen mit 12:6 in Front.
11.: Es bleibt weiterhin sehr verhalten, was beide Teams hier zeigen. Die Clippers haben bereits 7 Ballverluste auf dem Konto, die Spurs treffen nur 3 ihrer ersten 15 Würfe. David West verkürzt jetzt immerhin den Spurs-Rückstand auf 12:16.
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22.: Die Qualität der Partie hält sich immer noch stark in Grenzen - bis jetzt? Aldridge, CP3, Patty Mills und Mbah a Moute hämmern sich gegenseitig die Körbe um die Ohren. Los Angeles führt mit 38:30.
27.: Die Clippers versenken die nächsten Dreier - von Downtown läuft es bei LAC richtig! Anschließend erhöht Redick mit einem Jumper die Clippers-Führung auf 52:36. Die Probleme der Spurs setzen sich auch in Halbzeit zwei fort.
34.: Schaffen die Spurs nochmal ein Comeback? Nachdem sie bereits mit 20 Zählern zurück lagen, sind es jetzt nach zwei Freiwürfen von David West immerhin nur noch 13 Punkte Rückstand. Los Angeles führt mit 66:53.
36.: Zum Ende des dritten Viertels versenkt West nochmal einen Dreier. Der bringt San Antonio sogar bis auf 9 Zähler heran! Das wird nochmal richtig spannend im Schlussabschnitt. Noch sind die Clippers mit 72:63 vorne.
40.: Die Clippers finden die richtige Antwort auf den Lauf der Spurs. Erst versenkt Paul den nächsten Dreier für L.A., dann bedient er DeAndre3000 mit einem tollen Alley-Oop-Pass. Ein krachender Dunk und die 82:73-Führung sind die Folge.
45.: Jetzt nimmt Chris Paul das Heft endgültig in die Hand. Der Point Guard nutzt das Mismatch gegen Aldridge gnadenlos aus, zieht zum Korb und verwandelt den unwiderstehlichen Layup. CP3 dominiert das vierte Viertel und bringt LAC mit 96:79 in Front.
48.: Los Angeles lässt nicht locker. Jamal Crawford hämmert den Gästen nochmal einen Dreier um die Ohren und Cole Aldrich unterstreicht mit zwei weiteren Zählern seine gute Leistung - die Clippers gewinnen mit 105:86.
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Der Star des Spiels: Chris Paul. Auch CP3 hatte zu Beginn mit extremen Problemen zu kämpfen, fand dann aber immer besser in die Partie. Vor allem in viertem Viertel widersetzte er sich der Aufholjagd der Spurs und kam allein im Schlussabschnitt auf 15 Punkte. Der 30-Jährige nahm das Spiel in die Hand und führte die Clippers dank seiner insgesamt 28 Zähler, 12 Assists und 5 Rebounds zum Sieg - von einer Handvoll Dreier über tolle Layups bis hin zu spektakulären Assists war alles dabei. Dem Auftritt von Paul hatten die Spurs gegen Ende nichts mehr entgegenzusetzen.
Der Flop des Spiels: LaMarcus Aldridge. Das komplette Spurs-Team erwischte einen rabenschwarzen Abend, doch LMA hatte es nochmal besonders schwer. Nur 3 seiner 12 Versuche aus dem Feld fanden den Weg durch die Reuse, neben seinen mageren 10 Punkten hatte der 30-Jährige nur 3 Rebounds sowie 1 Assist vorzuweisen. Zudem kam Aldridge mit -23 auf den schlechtesten Plus/Minus-Wert aller Akteure. Für Aldridge war es wie für alle Spurs ein Abend zum Vergessen.
Das fiel auf:
- Das erste Viertel war komplett zu vergessen - für beide Teams! Von den ersten 15 Feldwurfversuchen, die die Spurs auf die Reise schickten, landeten 12 am Ring. Zwar trafen die Clippers ein klein wenig besser, dafür gaben CP3 und Co. ganze 7 Mal den Ball aus der Hand. Schön anzuschauen war das definitiv nicht. Offenbar sammelte sich bei beiden Teams über die lange Pause übers All-Star-Wochenende eine Menge Rost an.
- Nach dem ersten Viertel wurde Spurs-Coach Gregg Popovich gefragt, wie sein Team denn nun in einen Rhythmus finden könnte. Die Antwort: "Ich weiß es nicht! Einfach weiterspielen." Leider war das nicht das beste Rezept, um dem Dilemma ein Ende zu bereiten. So hatten die Gäste aus Texas nach der ersten Hälfte gerade mal 34 Zähler auf dem Konto - so wenige wie noch nie in der Saison.
- Nach dem doch recht verhaltenen Start schickten beide Coaches ihre Reservisten relativ früh auf's Parkett. Die konnten aber auch nicht vollends überzeugen, machten ihren Job aber dennoch besser als die Starter. So hatten die Reservisten beider Teams nach den ersten 24 Minuten mehr Punkte auf dem Konto als die Starter. Insgesamt kam die Clippers-Bank auf 34 Zähler, die Spurs-Reservisten erzielten 48 Punkte.
- Zwei wichtige Faktoren sorgten dafür, dass sich die Clippers zwischenzeitlich mit 20 Punkten absetzen konnten: Einsatz und Dreier. Über weite Strecken der Partie zeigte Los Angeles mehr Kampfbereitschaft und ein höheres Energielevel als die Spurs - das war ein großer Vorteil. Andererseits präsentierte sich LAC auch extrem sicher von Downtown. Normalerweise verteidigen die Spurs die Dreierlinie extrem gut, doch die Clippers hämmerten den Gästen trotzdem 12 Dreier um die Ohren (bei 25 versuchen). Das entspricht einer starken Quote von 48 Prozent. So konnte L.A. auch den Comeback-Versuch der Spurs überleben.