NBA

Hawks stellen LeBron kalt

Von SPOX
Dennis Schröder hat alles im Griff, Kyrie Irving streckt sich vergebens
© getty
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Washington Wizards (35-27) - Miami Heat (27-34) 99:97 (BOXSCORE)

Fast wäre Michael Beasley der Held der Miami Heat gewesen. Genau: Michael Beasley. Der 26 Jahre alte Second Overall Pick von 2008 hatte erst vor wenigen Tagen einen 10-Day-Contract in Miami unterschrieben, machte gegen die Wizards dann aber gleich 13 Punkte im letzten Viertel - und hatte in den Schlusssekunden die mögliche Overtime in der Hand.

Zuvor hatte Washington um ein Haar einen unglaublichen Vorsprung vergeigt: 40:18 lag das Team von Randy Wittman nach dem ersten Viertel in Front, zur Halbzeit waren es 28 Punkte Vorsprung - und weitere viereinhalb Minuten später zeigte die Anzeigetafel doch tatsächlich 83:48 an.

Und plötzlich ging nichts mehr. "Mit diesen Führungen werden wir manchmal zu sorglos", sagte John Wall (6 Punkte, 12 Assists), und Drew Gooden ärgerte sich ebenfalls: "Das sah aus wie ein Kantersieg, und dann wird plötzlich doch noch eine Zitterpartie draus. Wir müssen einfach einen Weg finden, auf solche Spiele den Deckel draufzumachen."

Schafften sie aber nicht - und als Bradley Beal 1,6 Sekunden vor Schluss nur einen von zwei Freiwürfen traf, ging der Ball beim Stand von 97:99 an Beasley. Doch der bekam den Wurf vor der Sirene nicht mehr los. Während Wittman einfach nur froh über den Erfolg war ("Ich nehme es."), konnten sich die Heat über einen moralischen Sieg freuen. "Es ging gar nicht mehr um die Anzeigetafel", so Coach Erik Spoelstra. "Es ging nur noch darum, unseren Charakter zu zeigen. Das war alles."

Atlanta Hawks (49-12) - Cleveland Cavaliers (39-25) 106:97 (BOXSCORE)

Eigentlich könnten sich die Atlanta Hawks die letzten fünf Wochen der Regular Season freinehmen, am Top Seed in der Eastern Conference ist wohl nicht mehr zu rütteln. Aber es gibt ja noch die Konkurrenz im Westen - und es gibt die Statement Games. So wie an diesem Abend gegen die Cavs. Und da wurde mit dem sechsten Erfolg in Serie ein Ausrufezeichen gesetzt.

Dabei mussten es diesmal nicht einmal die Dreier richten: Nur sechsmal fiel ein Triple für die Hawks durch die Reuse, die Cavs trafen im Vergleich dazu 13. Stattdessen ging der Ball unter den Korb: 54 Punkte machten die Hawks in der Zone und brachten es so auf eine Quote von 51 Prozent aus dem Feld. Dazu kam das berühmte Ball Movement (27 Assists bei nur 12 Turnovern) - und knallharte Defense.

Als Beispiel dafür kann man an diesem Abend DeMarre Carroll hervorheben. Dessen Aufgabe war es vor allem, LeBron James höchstpersönlich zu verteidigen - und machte einen hervorragenden Job: Gegen ihn gelang James nur ein Field Goal bei sieben Versuchen, dazu kamen noch vier Ballverluste. "Ich wollte wie eine dieser Schnaken sein, die man im Sommer einfach nicht loswird", erklärte er danach. James kam insgesamt auf 18 Punkte und 9 Turnover, bester Scorer für die Gäste war Kyrie Irving (20 Punkte).

Für die Hawks, die einen 17-Punkte-Vorsprung nach dem ersten Viertel hergaben und am Ende einen Schlussspurt brauchten, trafen sechs Spieler zweistellig, darunter Dennis Schröder, der 15 Punkte und 8 Assists beisteuerte und mal wieder eine bärenstarke Leistung lieferte. "Das war ein wichtiger Sieg", sagte er im Anschluss. "Wir haben heute gegen ein großartiges Team gespielt." Und dabei die eigene Stärke mal wieder eindrucksvoll unter Beweis gestellt.

Und es gab noch einen weiteren Grund zum Feiern in A-Town: Hawks-Legende Dominique Wilkins wurde vor der Partie mit einer Statue vor der Arena geehrt, zudem lief das Team in Throwback-Jerseys aus der Zeit des "Human Highlight Film" auf. "Ich komme zwar eigentlich nicht aus Atlanta, aber trotzdem ist es meine Heimat", sagte der sichtlich gerührte 55-Jährige, der die Tränen zurückhalten musste.

Brooklyn Nets (25-35) - Phoenix Suns (33-30) 100:108 OT (BOXSCORE)

"Die Teams haben es das ganze Jahr mit uns gemacht. Es war also an der Zeit, dass es in die andere Richtung geht und wir den Sieg einfahren", diktierte Marcus Morris nach der Partie den Journalisten. Endlich konnten die Suns mal ein Overtime-Spiel gewinnen. Endlich kassierten sie mal keinen Buzzerbeater.

Doch bis dahin war es ein hartes Stück Arbeit. 5:45 vor Ende des vierten Viertels führte Brooklyn noch mit 15 Punkten. Phoenix knabberte den Vorsprung beständig ab und Morris war es dann, der die Partie in die Verlängerung schickte.

Der Forward kam am Ende auf 19 Punkte, Zwillingsbruder Markieff und Eric Bledsoe schlossen sich an. Bledsoe sammelte zudem 10 Rebounds ein und legte 6 Assists auf. Für Neuzugang Brandon Knight lief es dagegen gar nicht. Er traf nur 4 seiner 16 Versuche aus dem Feld, steuerte aber immerhin zwei Körbe in der Overtime bei. Die Suns erlebten ohnehin nicht gerade einen traumhaften Shootingabend. Die ersten 21 (!!!) Dreierversuche gingen daneben.

Brooklyn ließ sich davon anstecken. Nach Cory Jeffersons Dreipunktspiel zum 91:76 kam bis zur Verlängerung nur noch ein verwandelter Freiwurf von Deron Williams dazu. Brooklyn und Phoenix liegen damit jeweils 1,5 Spiele hinter Platz 8 in ihren jeweiligen Conferences.

Houston Rockets (42-20) - Detroit Pistons (23-38) 103:93 (BOXSCORE)

Nach seiner Suspendierung und dem nicht gepfiffenen Foul gegen Memphis hatte sich einiges bei James Harden angestaut und das kamen die Pistons zu spüren. Der Guard legte sein drittes Triple-Double in dieser Saison auf und zerstörte Detroit mit 38 Punkten, 12 Rebounds und 12 Assists quasi im Alleingang.

"Es ging nur darum, Spaß zu haben, vor allem, wenn du mit dem Rücken zur Wand stehst nach zwei harten Niederlagen. Wir mussten uns diesen Sieg holen, also sind wir rausgegangen, hatten Spaß und haben es zusammen erledigt", sagte Harden.

Dabei wurde es am Ende kurz noch einmal spannend. Coach Kevin McHale nahm seine Starter Mitte des vierten Viertels vom Parkett und das nutzten die Pistons, um mit einem 14:2-Lauf auf 99:89 zu verkürzen. Die Starter kamen zurück und brachten die Partie nach Hause.

Detroit schafft es aktuell nicht, konstant abzuliefern. Die ersten elf Würfe im Schlussviertel verfehlten ihr Ziel. "Unsere Offense bereitet uns im Moment große Probleme", gab auch Coach Stan van Gundy zu. Greg Monroe zeigte offensiv noch die beste Leistung und kam auf 19 Punkte.

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