SPOX: Chris, das Spiel gegen die Pelicans ist Spiel Nummer 71 der Saison. Letztens hatten Sie einen mörderischen 8-Spiele-Road-Trip zu überstehen, was ist für Sie das härteste daran? Sie machen das ja jetzt auch schon zehn Jahre mit...
Chris Paul: (lacht) Das stimmt, ich habe schon einige Jahre auf dem Buckel und weiß inzwischen, dass der harte Spielplan einfach zu unserem Job dazu gehört. Ich habe mich daran gewöhnt. Aber klar, es ist immer wieder aufs Neue hart und extrem anstrengend, solch einen langen Trip zu meistern. Das Entscheidende ist, dass du gut auf deinen Körper aufpasst. Dass du dich gut ernährst und so viel es geht ausruhst, wenn mal kein Training oder Spiel ist. Da darfst du keine Energie für andere Sachen verschwenden.
SPOX: Mark Cuban hätte gerne eine längere Saison, um Back-to-Back-Situationen zu vermeiden. Gregg Popovich hat dagegen keinen Bock auf Spiele im Juli. Wie ist Ihre Haltung dazu?
Paul: Ich habe dazu eigentlich gar keine Haltung. Für mich ist es alles gut so, wie es momentan ist. Ob was geändert muss oder nicht, darüber sollen sich andere Gedanken machen. Es gibt ja viele Themen, die diskutiert werden, zum Beispiel auch die Frage nach dem Playoff-Format oder Ähnliches. Aber ich habe dafür keine Zeit. Ich gehe einfach nur jeden Abend raus, will Basketball spielen und das Beste für mein Team geben. Da ist kein Platz in meinem Kopf für solche Diskussionen. Zumal ich es ohnehin nicht beeinflussen kann. Ich kann nur das kontrollieren, was auf dem Feld passiert, darauf konzentriere ich mich.
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SPOX: Auf dem Feld sind Sie für viele der beste Point Guard der NBA und einer der besten aller Zeiten. Was denken Sie, wenn Sie Leute so bezeichnen?
Paul: Es ist natürlich in erster Linie eine große Ehre für mich. Es gibt so viele großartige Spieler in der NBA, besonders auf der Point-Guard-Position ist die Liste so lang. Dass ich für viele einer von den besten bin, freut mich einfach.
SPOX: Wer ist für Sie eigentlich der beste Point Guard aller Zeiten, wer hat Sie am meisten inspiriert?
Paul: Puh, für einen könnte ich mich jetzt nicht entscheiden, dafür gab es echt zu viele überragende Spielmacher. Aber ich kann Ihnen meine Top-3 sagen: Magic Johnson, Isiah Thomas und John Stockton. Jeder dieser drei Spieler hatte seinen ganz eigenen Stil, seine ganz eigene Interpretation des Point-Guard-Spiels, die ihn zu einem ganz außergewöhnlichen Spieler gemacht hat.
Isiah Thomas: Antichrist des Basketballs
SPOX: Mit Dennis Schröder haben wir jetzt einen jungen deutschen Playmaker, der sich in seiner zweiten Saison bei den Atlanta Hawks toll entwickelt hat. Was sagen Sie zu ihm?
Paul: Mir gefällt seine Spielweise. Dennis ist ein guter junger Spieler, der einen großen Anteil daran hat, dass die Hawks die Nummer eins im Osten sind.
SPOX: Aber kommen wir zurück zu Ihnen und den Clippers. Den Ausfall von Blake Griffin hat das Team im so toughen Westen erstaunlich gut kompensiert, jetzt ist Griffin zurück, aber niemand ist sich wirklich sicher, ob die Clippers bereit sind für die Championship. Sind sie es?
Paul: Ganz ehrlich: Wenn ich nicht davon überzeugt wäre, dass wir bereit dafür sind, den Titel zu holen, dann würde ich nicht spielen. Die Meisterschaft ist immer das Ziel, sie muss das Ziel sein - und in dieser Saison sehe ich gute Chancen für uns.
SPOX: Ihr seid nicht nur eines der Top-Teams im Westen, Ihr taucht eigentlich auch in jedem Highlight Reel auf, der Alley-oops zu DeAndre Jordan und Blake Griffin sei Dank.
Paul: Ganz ehrlich: Ich bin gar nicht so der große Fan der Alley-oop-Dunks. Klar ist es spektakulär und wir haben Spaß, aber mein Lieblingsplay ist das Play, das uns Punkte bringt. Wie ist mir total egal.
SPOX: Apropos Spaß: Wie viel Spaß hatten Sie denn bitte bei Ihren Aufnahmen für BGCP3TV?
Paul: (lacht) Sehr viel, ich hatte sehr, sehr viel Spaß. Hat es Ihnen gefallen?>
SPOX: Absolut, das Beste ist, wie Sie mit diesem irren Tempo angelaufen kommen, Sie haben das Zeug zum Comedian.
Paul: Ich weiß nicht, Comedian werde ich glaube nicht, aber ich habe die Aufnahmen gemeinsam mit Blake total genossen. Es war eine coole Abwechslung.
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SPOX: Was Sie auch gerne zur Abwechslung machen, ist Bowling. Sie haben sogar eine eigene Franchise, was fasziniert Sie am Bowling?
Paul: Bowling ist für mich einfach ein großartiger Sport, um Spaß zu haben und etwas den Kopf frei zu bekommen abseits des NBA-Alltags. Ich bowle jetzt schon seit vielen Jahren, es ist ein großartiges Hobby, ich liebe Bowling. Wenn ich Charity-Events organisiere, kann ich das oft super verbinden.
SPOX: Sie sprechen es an: Sie versuchen immer, auch etwas zurückzugeben. Sie kommen aus einer sehr religiösen Familie, wie sehr hat Sie das geprägt?
Paul: Ich rede darüber eigentlich kaum. Ich bin sehr dankbar dafür, dass mir die Möglichkeit gegeben wurde, Basketball zu spielen. Ich bin ein Mensch, der vom Glück geküsst wurde, dafür bin ich Gott dankbar.