NBA

Saisonaus für Sixers-Rookie Noel

Von SPOX
Während Nerlens Noel von einen Kreuzbandriss auskuriert, feilt Coach Brown an dessen Technik
© getty

Nerlens Noel soll sich die gesamte Spielzeit pausieren und sich auf seine Reha und seine Technik konzentrieren. Derweil vergeben die Cleveland Cavaliers Zydrunas Ilgauskas' Nummer nicht mehr, Russell Westbrook trainiert mit der Mannschaft. Kevin McHale will sich nicht auf einen Starting-Point-Guard festlegen, die Timberwolves ziehen bei Derrick Williams ihre Vertragsoption.

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Saisonaus für Noel: Dass die Philadelphia 76ers nicht sofort auf Nerlens Noel würden zählen können, war schon am Abend des Drafts klar. Der Center der University of Kentucky kam als sechster Pick der Pelicans per Trade nach Philly und erholte sich schon damals von einem Kreuzbandriss, der Noels einzige College-Saison vorzeitig beendet hatte.

Rund vier Monate später ist der 19-Jährige in seiner Reha schon deutlich weiter, aber immer noch ein gutes Stück von einer vollständigen Genesung entfernt. Und weil die Sixers in der kommenden Spielzeit ohnehin keine großen Ambitionen haben, außer bei der nächsten Draft Lottery möglichst weit vorn zu landen, wird Noel wohl die komplette Saison zuschauen.

"Keiner hier glaubt, dass Nerlens dieses Jahr für uns ein Spiel machen wird", so Coach Brett Brown. "Aber es wird trotzdem kein verlorenes Jahr sein. In Sachen Technik und Basics hat Nerlens noch einige Dinge zu lernen, und diese Pause gibt uns die Chance, ihn auf den Weg zu bringen. Wir können seinen Wurf auseinandernehmen und an seinen Freiwürfen arbeiten."

Die Franchise wird mit dieser Entscheidung sicher auch die langfristige Gesundheit des Spieler im Kopf haben. Denn Dr. James Andrews, der Noel operiert hatte, attestierte seinem Patienten zwar im Sommer eine ungewöhnlich schnelle Regeneration, andere Ärzte sollen sich Gerüchten zufolge jedoch besorgt über die allgemeine Stabilität von Noels Knie geäußert haben.

Nun kann Noel nicht nur an seinen basketballerischen Fähigkeiten arbeiten, sondern sich auch körperlich intensiv auf seine NBA-Karriere vorbereiten. Um dann ab der Saison 2014/2015 hoffentlich der Defensivanker zu sein, den sich die Sixers erträumen.

Ilgauskas offiziell eine Cavs-Legende: Als verdienter Spieler und Publikumsliebling hat Zydrunas Ilgauskas seit Jahren einen Platz im Herzen der Cavaliers-Fans sicher, jetzt erklärt ihn die Franchise offiziell zur Legende.

Die Cleveland Cavaliers werden Ilgauskas' Nummer 11 nie mehr vergeben und sie am 8. März unter die Hallendecke der Quicken Loans Arena ziehen. "Zydrunas ist nicht nur einer der besten Spieler, der jemals ein Cavaliers-Trikot getragen hat, er ist auch einer der feinsten Menschen, die ich kennenlernen durfte", begründete Besitzer Dan Gilbert die Entscheidung.

In 12 Jahren und 771 Spielen für die Cavs kam der Litauer auf 13,8 Punkte und 7,7 Rebounds pro Partie, nachdem er zu Beginn seiner NBA-Karriere mit großen Fußproblemen zu kämpfen hatte. Gilbert: "Seine Zahlen bringen seine basketballerische Klasse zum Ausdruck. Noch beeindruckender finde ich aber, wie ehrlich er sich um jeden gekümmert hat: seine Mitspieler, alle Mitarbeiter der Cavs und die Fans, die ihn immer unterstützt haben."

Seinen größten Erfolg feierte Ilgauskas 2007, als er an der Seite von LeBron James die Finals erreichte (0-4 gegen die Spurs) - eine Leistung, die er in seiner letzten Saison 2011 als Spieler der Miami Heat (wieder zusammen mit James) wiederholte (2-4 gegen Dallas Mavericks).

"Ich fühle mich geehrt", so der 38-Jährige zur Entscheidung der Cavs. "Cleveland und die Cavs waren und sind so ein großer Teil meines Lebens, das wird ein besonderer Tag für mich und meine Familie." Ilgauskas wird der siebte Spieler, dessen Nummer die Cavs an die Hallendecke ziehen.

Westbrook im Mannschaftstraining: An der Prognose, dass Russell Westbrook von den Oklahoma City Thunder die ersten vier bis sechs Wochen der neuen Spielzeit verpassen wird, hat sich nichts geändert. Dennoch deutete es Coach Scott Brooks als positives Zeichen, dass der Star-Spielmacher jetzt am Training teilnehmen konnte.

"Russell war bei einigen Übungen dabei, das war gut", so Brooks. "Es war schön, das ganze Team zusammen zu haben."

Nach seinem Mensikusriss in der ersten Playoff-Runde gegen Houston musste unlängst ein zweiter Eingriff vorgenommen werden, weil das verletzte rechte Knie angeschwollen war.

McHale sieht zwei Starter: Nach dem Sommer hat Kevin McHale einen offenen Kampf zwischen Jeremy Lin und Patrick Beverley um den Job als Starting-Point-Guard ausgerufen. Jetzt rudert der Coach der Houston Rockets aber zurück und erklärt, dass er zwei Starter sieht.

"Als Spieler war es für mich immer irrelevant, ob ich starten durfte oder nicht", so McHale. "Ich kam oft von der Bank. Was macht es für einen Unterschied, wenn man am Ende die gleichen Minuten bekommt. Manchen Menschen scheint das enorm wichtig zu sein."

Der Starter im ersten Saisonspiel steht noch nicht fest, McHale könnte während der Saison immer wieder neu entscheiden - abhängig vom jeweiligen Matchup und der aktuellen Form.

Lin äußerte dafür Verständnis: "Wir sind sehr unterschiedliche Spieler. Pat ist ein starker Verteidiger und Schütze, ich bin stärker als Ballhandler und ich penetriere besser. Unser Coach hat so viele Optionen, für den Gegner sind wir schwer auszurechnen."

Dwight Howard spielt offenbar mit beiden gern zusammen: "Es ist ein Luxusproblem, zwischen solchen Spielern wählen zu können. Wenn sie sich auf ihre Aufgaben konzentrieren und keinen Gedanken an die Starting Five verschwenden, werden uns beide weiterhelfen."

Timberwolves ziehen Option: So richtig warm ist Rick Adelman mit Derrick Williams bisher nicht geworden. In seinen zwei Jahren bei den Minnesota Timberwolves kommt der Forward auf 10,5 Punkte und 5,1 Rebounds pro Spiel, nachdem er an der University of Arizona noch ein gefeierter Star war.

Williams pendelte regelmäßig zwischen Small und Power Forward, mit der Rückkehr von Kevin Love plant Adelman mit seinem Star und Dante Cunningham auf der Vier. "Derrick hat im letzten Jahr in der Vorbereitung große Verbesserungen auf der Drei gezeigt, und ist dann sukzessive davon wieder abgekommen", meint der Coach. "Dabei ist diese Position seine Chance."

Williams ist ein guter Schütze und zudem athletisch, mit seiner Größe und Statur aber eher ein Tweener. Im Sommer hat der 22-Jährige 9 Kilo abgenommen, um an Schnelligkeit zu gewinnen. Die Wolves belohnten Williams' Engagement, indem sie die Vertragsoption für ein viertes Jahr zogen, dass dem Spieler 6,3 Mio. Dollar garantiert.

Kaderplanung: Drei Teams haben jetzt ihre Kader im Vorfeld der Saison ausgedünnt. Die L.A. Clippers entließen Trainingscamp-Einladung Brandon Davies, die Atlanta Hawks Veteran James Johnson.

Der Meister warf gleich drei Spieler raus: Dass sich die Miami Heat von Larry Drew II und Charlie Westbrook trennten, ist keine Überraschung. Jarvis Varnado hatte sich nach einer starken Summer League in Orlando aber sicher Hoffnungen auf einen Kaderplatz gemacht.

Der Spielplan der Saison 2013/14 im Überblick

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