Bester Spieler auf dem Parkett war dabei Kevin Durant. Der Thunder-Forward kam am Ende auf 42 Punkte, 8 Rebounds und 5 Assists. Kurzum: er war überragend. Allerdings machte ihm die desolate Lakers-Defense das Leben auch nicht gerade schwer. Russell Westbrook steuerte 27 Punkte, 7 Rebounds und 10 Assists bei.
Die NBA bei SPOX - FOR FREE im LIVE-STREAM: Der Zeitplan
Bei Los Angeles, das damit zum ersten Mal seit 2007 sechs Spiele in Folge verloren hat, waren lediglich Kobe Bryant (28 Punkte, 4 Rebounds, 3 Assists) und Antawan Jamison (19 Punkte, 10 Rebounds, 2 Assists) einigermaßen auf der Höhe.
Am Ende konnten die Lakers sogar noch froh sein, dass Oklahoma City im Schlussviertel deutlich Geschwindigkeit rausnahm - und so der zwischenzeitliche 27-Punkte-Vorsprung der Thunder wieder ein wenig zusammen schmolz. Dennoch gehen viele Experten mittlerweile davon aus, dass die Lakers in diesem Jahr die Playoffs verpassen.
Die Reaktionen:
Mike D'Antoni (Trainer Lakers): "Ich habe dem Team gesagt, dass unsere Saison am Sonntag neu startet. Wir müssen eine Serie starten. Wir müssen es versuchen und jeder muss mental und körperlich bereit sein. Von dem Punkt an können wir uns keine weiteren Fehltritte erlauben. So ist es einfach. Wir haben uns das selber eingebrockt und wir sind die Einzigen, die uns aus dem Loch wieder rausholen können. Hoffentlich kommen ein paar Verletzte zurück. Unsere Saison startet Sonntag."
Kevin Durant (Thunder): "Wir wollten auf keinen Fall, dass die Lakers ausgerechnet gegen uns die Wende schaffen. Deshalb haben wir umso härter gespielt. Meine Teamkollegen haben einen super Job gemacht und mir viele großartige Würfe ermöglicht. Dabei hatten wir uns eigentlich vorgenommen, nicht so sehr auf die Punkte zu achten, sondern einfach nur unseren besten Basketball zu spielen."
Kobe Bryant (Lakers): "Wir sind einfach nur frustriert und erschüttert über unser Spiel. Wir müssen ein paar große Anpassungen vornehmen, wenn wir wieder erfolgreich sein wollen. Wir haben heute fast 120 Punkte zugelassen. Viele davon waren nur Korbleger oder einfache Punkte unter dem Korb."
Der SPOX-Spielfilm:
Vor dem Tipoff: Bei den Lakers muss Coach Mike D'Antoni weiter auf Dwight Howard (Schulter), Pau Gasol (Gehirnerschütterung) und Jordan Hill (der wegen seiner Hüft-Verletzung operiert werden muss und den Rest der Saison ausfällt) verzichten. In der Starting Five: Kobe Bryant, Steve Nash, Metta World Peace, Earl Clark und Robert Sacre.
Thunder-Coach Scott Brooks kann hingegen auf sein bewährtes Lineup setzen: Russell Westbrook, Thabo Sefolosha, Kevin Durant, Serge Ibaka und Kendrick Perkins.
4.: Nash tanzt sich in die Paint und hebt den Ball dann mit der linken Hand in den Korb. Elegant. Auch Bryant trifft für die Lakers. Auf der anderen Seite dafür Sefolosha mit dem Dunk nach dem Turnover von Nash. Ausgeglichenes Spiel. 10:10.
7.: Ganz stark von Sefolosha. Erst den Dreier verwandelt, dann sichert er sich mit vollem Körpereinsatz unter dem eigenen Korb den Ballgewinn gegen Bryant. 16:12 Thunder
10.: Welcome to the Durant-Show. Er schiebt den völlig machtlosen Earl Clark quer durch die Paint und steigt dann mühelos zum Two-Point-Jumper hoch. Das sieht dann doch schon sehr, sehr einfach aus, was die Lakers-Defense da zulässt. 25:14 Thunder.
12.: Hoppla! D'Antoni bringt Jamison, Duhon und Meeks - und binnen zwei Minuten haben die Lakers das Spiel ausgeglichen. 11-0-Run für Los Angeles. 25:25.
18.: Metta World Peace läuft langsam heiß. Nach einem langsamen Start passt es jetzt besser. Step-Back-Jumper, Layup - und dann leider den Ellenbogen ein wenig bei Jackson im Gesicht geparkt. Technical. Insgesamt reicht das aber nicht: Die Thunder mittlerweile wieder mit mit 10 Punkten vorne. 47:37 für Oklahoma City.
22.: Ganz mieser Pass von Nash. Sefolosha geht dazwischen, schnappt sich den Ball und haut den Dunk rein. 57:45 Thunder. Das war einmal mehr viel zu einfach.
24.: Wo ist die Lakers-Defense? Noch zwei Sekunden zu spielen, die Thunder mit dem Ball an der Seitenlinie. Eigentlich weiß jeder in der Halle, was Oklahoma City plant: ein Pass auf Durant, dann der Dreier. Trotzdem kommt Durant völlig frei zum Wurf. 64:48
30.: Showtime! Durant mit dem Dreier-Versuch, daneben. Doch die Lane ist komplett offen und so kann er nach einem Perkins-Rebound selbst zum Dunk ansetzen. Baaam. Das ist dann am Ende doch zu viel Show für Perkins. Er will beim nächsten Angriff lässig den Ball hinter dem Rücken abspielen - dumm nur, dass dort direkt Kobe Bryant wartet. Turnover. Dennoch können alle herzlich lachen. Kein Wunder: 80:58!
40.: Durant, Durant, und dann auch mal Westbrook. Die Lakers haben einfach keine Chance. Jetzt sind dann die 100 Punkte auch mal wieder voll - und auch dem letzten Zuschauer im Staples-Center ist mittlerweile bewusst, das das Spiel gelaufen ist.
Der Star des Spiels: Kevin Durant. Der Thunder-Forward war einfach nicht aufzuhalten. 25 Punkte in der ersten Halbzeit waren schon eine deutliche Ansage. Noch beeindruckender war allerdings, wie die Punkte zustande kamen. Zug zum Korb, Midrange-Shots, Three-Pointers: Es passte einfach alles. Durant nahm die schwache Lakers-Defense nach belieben auseinander und ließ selbst Kobe Bryant alt aussehen. Nach 40 Punkten in drei Vierteln durfte er sich ein wenig mehr ausruhen.
Der Flop des Spiels: Metta World Peace. Er steht sinnbildlich für die desaströse Wurfquote der Lakers. Ein einziger seiner neun Dreier-Versuche fiel, dabei kann man viel freier kaum zum Wurf kommen. Auch sonst kam von ihm wenig. Während sich Bryant, Jamison und Clark wenigstens noch reinhängten, fiel er eher durch lautstarkes Beschweren bei den Offiziellen auf. Insgesamt einfach viel zu wenig.
Die Analyse:
Was soll man zu den Lakers noch sagen: Es wird einfach nicht besser. Hatte man nach der knappen Niederlage gegen San Antonio noch gedacht, die Saison könnte sich zum besseren wenden, wurde gegen die Thunder einmal mehr deutlich, wie viel im Argen liegt. Keine Defense, keine Kommunikation - und dann auch noch Verletzungen.
Besonders erschreckend war es, wie hilflos die Lakers in der Transition agierten. Kaum nahmen Durant und Westbrook mal Fahrt auf, klafften überall Lücken. Nicht selten konnten die Thunder ohne Gegenwehr direkt bis zum Korb ziehen und sich im Falle eines Fehlwurfes auch gleich noch den Rebound schnappen.
Wie sich das auswirkt? Es ist bereits das neunte Mal innerhalb der letzten elf Spiele, dass die Lakers einem Gegner mehr als 100 Punkte erlauben.
Hinzu kamen offensichtliche Kommunikationsprobleme. Oftmals stimmten die Absprachen in der Lakers-Defense nicht, sodass Oklahoma City völlig frei zum Abschluss kommen konnte. Bestes Beispiel: Durants Dreier zur Halbzeit, als er sich aus dem Screen heraus völlig unbeaufsichtigt an die Dreierlinie begeben durfte.
Dabei hatte das Spiel für die Lakers vielversprechend begonnen. Coach D'Antoni hatte zwei Minuten vor dem Ende des ersten Viertels auf einen Durchhänger schnell reagiert und Jamison, Duhon und Meeks von der Bank gebracht - und schon lief es wieder. Es folgte ein 11-0-Run der Lakers und das Spiel war plötzlich wieder ausgeglichen.
Besonders Antawn Jamison (19 Punkte, 10 Rebounds, 2 Assists) und Earl Clark (10 Punkte, 10 Rebounds, 3 Assists), die bereits in den letzten Spielen mehr Minuten bekommen hatten, konnten dabei mit ihrem Einsatz überzeugen.
Je länger das Spiel dann aber dauerte, desto eklatanter offenbarte sich der Klassenunterschied zwischen beiden Teams. Während die Lakers magere 21,4 Prozent ihrer Dreier trafen (0-11 in der ersten Halbzeit) und dann auch noch am offensiven Breff nichts abgreifen konnten, konnten Durant und Westbrook machen, was sie wollten. Besonders Durant nahm die Lakers-Defense nach belieben auseinander.
Und Kobe Bryant? Ohne Howard und Gasol versuchte er einmal mehr, die komplette Last selbst zu schultern - traf aber am Ende nur 10-31 Würfen aus dem Feld.
Besserung ist für die Lakers kaum in Sicht. Besonders nachdem Hill jetzt die komplette Saison ausfällt und noch nicht klar ist, wann Gasol zurückkehren kann. Immerhin die Pleiten-Serie sollte Los Angeles aber demnächst beenden können: als nächster Gegner stehen am Sonntag die Cavaliers auf dem Programm. Die Thunder müssen nach Portland.
Der NBA-Spielplan im Überblick