Brooklyn Nets (11-9) - New York Knicks (16-5) 97:100
Diese Knicks-Nets-Rivalität wird immer intensiver. Ausgerechnet Jason Kidd killte sein ehemaliges Team, als er 24 Sekunden vor Schluss von der linken Seite den entscheidenden Dreier traf. Kidd wurde dabei sogar noch von Jerry Stackhouse gefoult, den Bonus-Freiwurf zum Vier-Punkt-Spiel vergab der Point Guard aber. Es war allerdings so ziemlich der einzige Fehler des 39-Jährigen an diesem Abend.
In einem Spiel, in dem sein Backcourt-Partner Raymond Felton (8 Punkte, 3/12 FG, 7 Assists, 7 Turnover) Probleme hatte, war Kidd voll da. Kidd traf 6/8 von Downtown und lieferte am Ende in 37 Minuten 18 Punkte, 6 Rebounds und 6 Assists. Und er leistete sich wieder einmal nicht einen einzigen Ballverlust.
"Ich hasse ihn", witzelte Nets-Superstar Deron Williams angesichts der Leistung seines Freundes. Der alles überragende Mann auf dem Feld hieß aber Carmelo Anthony. Melo stellte mit 45 Punkten eine neue Saisonbestleistung auf und hatte bärenstarke Quoten. 15/24 aus dem Feld, 5/7 von Downtown, 10/11 von der Freiwurflinie. Neben Anthony und Kidd scorte bei den Knicks nur noch J.R. Smith zweistellig (16).
Ein Grund für den Erfolg war letztlich mal wieder die Dreierstärke der Knicks. Während New York 50 Prozent (14/28) von Downtown schoss, ging bei Brooklyn aus der Distanz sehr wenig rein (4/18). Topscorer der Nets, die im ersten Viertel schon mit 17 Punkten Vorsprung (26:9) führten, war Andray Blatche mit 23 Zählern.
Blatche stand erneut für Brook Lopez in der Starting Five. Der Center verpasste wegen seiner Fußverletzung das sechste Spiel in Folge. Ohne ihn haben die Nets jetzt fünf Spiele nacheinander verloren. Williams lieferte 18 Punkte und 10 Assists, er vergab im letzten Angriff aber ebenso wie Gerald Wallace (17 Punkte) einen Dreier zum Ausgleich. Joe Johnson kam auf 16 Punkte, Reggie Evans griff sich 18 Rebounds ab.
Im direkten Duell zwischen den Nets und Knicks steht es nach zwei dramatischen Spielen damit 1-1. Und schon in der nächsten Woche geht es in Runde drei - dann aber im Madison Square Garden.
Chicago Bulls (11-9) - Los Angeles Clippers (15-6) 89:94
Die Clippers rollen weiter! In Chicago fuhren Chris Paul und Co. den siebten Sieg in Folge ein. Es ist die längste Siegesserie der Clippers seit einem 8-Spiele-Run in der Saison 1991/1992. Blake Griffin, zum Western Conference Player of the Week gewählt, legte mit 22 Punkten (10/19 FG) und 10 Rebounds ein Double-Double auf - und er traf im sechsten Versuch sogar seinen ersten Dreier der Saison.
Paul lieferte 18 Punkte (6/15 FG) und 4 Assists, er war vor allem in der Crunchtime mit einem entscheidenden Floater zur Stelle. Matt Barnes steuerte 14 Zähler zum Erfolg bei, NBA-Top-Bankscorer Jamal Crawford erzielte 10 Punkte. Bei den Bulls verbuchten Carlos Boozer (24 Punkte, 13 Rebounds) und Joakim Noah (10 Punkte, 11 Rebounds) Double-Doubles - und trotzdem setzte es eine Niederlage. Das hatte es zuvor noch nicht gegeben in dieser Saison (8-0).
Marco Belinelli, der erneut den verletzten Rip Hamilton als Starting-Shooting-Guard vertrat, kam auf 18 Punkte, 7 Rebounds und 5 Assists. Der Italiener traf aber nur 6/22 aus dem Feld. Bei Luol Deng (8 Punkte, 3/14 FG) lief es offensiv auch überhaupt nicht.
Detroit Pistons (7-17) - Denver Nuggets (11-11) 94:101
Die Nuggets haben keine leichte Phase. Das Spiel in Detroit war für Denver Spiel Nummer vier auf einem 5-Spiele-Road-Trip. Es war sogar das siebte Auswärtsspiel in den letzten acht Spielen. "Es scheint so, als ob wir seit sechs Wochen einen Road Trip machen", sagte Coach George Karl.
Die Nuggets erwischten dann im halbleeren Palace of Auburn Hills (nur 10.265 Zuschauer!) einen üblen Start. Es waren keine sieben Minuten gespielt, da führten die Pistons mit 17. 21:4 Detroit. Zum Glück für Denver gibt es eine Bank. Karl brachte Andre Miller, Corey Brewer und JaVale McGee in die Partie - und angeführt von ihrer Second Unit drehten die Nuggets auf.
Miller führte gewohnt stark Regie und lieferte 11 Punkte und 7 Assists, Brewer erzielte 15 Punkte, McGee sammelte 12 Punkte und 4 Blocks. Neben der Bank war vor allem auf Ty Lawson (26 Punkte, 7 Assists, 5 Rebounds, 4 Steals) Verlass. Danilo Gallinari (9 Punkte, 3/13 FG) hat zwar weiter enorme Shooting-Probleme, traf aber immerhin in der Crunchtime einen wichtigen Dreier.
Beste Werfer bei den Pistons waren Brandon Knight (20), Jason Maxiell (18, dazu 6 Blocks) und Rodney Stuckey (17). Greg Monroe (6 Punkte, 12 Rebounds) traf dagegen nur 1/9 aus dem Feld.
New Orleans Hornets (5-15) - Washington Wizards (3-15) 70:77
Erster Auswärtssieg für die Wizards. Und was für ein "Mega-Kracher"! Kein Team schaffte es, eine Field-Goal-Quote von über 32,9 Prozent zustande zu bringen, von Downtown sah es noch schlechter aus. Beide Mannschaften trafen einfach nix. Aber was will man erwarten, wenn das schlechteste Team der Eastern Conference beim schlechtesten Team der Western Conference zu Gast ist?
Zum ersten Mal seit dem 1. April 2005 gab es wieder ein NBA-Spiel, in dem beide Mannschaften unter 33 Prozent schossen. Damals waren die Hornets auch dabei, der Gegner hieß Houston. Die Wizards begannen unterirdisch und trafen nur 6 ihrer ersten 26 Würfe. Sie hatten fast so viele Airballs wie Field Goals. Bitter: Jan Veselys Airball beim Freiwurf. Der Tscheche hat in dieser Saison nur 3/15 Freiwürfe getroffen.
Dass Washington das Spiel im letzten Viertel (21:10) gewann, lag in erster Linie an Jordan Crawford, der zwar auch keine gute Quote hatte (9/26 FG), aber immer weiterballerte und 12 seiner 26 Punkte in den letzten 12 Minuten erzielte. Aufgrund der Verletzungsprobleme (Wall, Price) musste SG Crawford zum ersten Mal auf der Point-Guard-Position starten.
Rookie Bradley Beal lieferte 15 Punkte, 7 Rebounds und 4 Assists, Nene legte mit 10 Punkten und 10 Rebounds immerhin ein Double-Double auf. Dies gelang bei den Hornets auch Ryan Anderson (17 Punkte, 11 Rebounds), New Orleans' Topscorer fand aber in Halbzeit zwei (0/9 FG) gar nicht mehr statt.
No.1-Overall-Pick Anthony Davis feierte nach elf Spielen Verletzungspause (Knöchel) sein Comeback und verbuchte 13 Punkte (5/10 FG), 8 Rebounds, 3 Steals und 3 Blocks.
Der NBA-Spielplan im Überblick