Auf Kobe Bryant ist Verlass! Der Superstar bewies gegen die Nets erneut seine Closer-Qualitäten und ließ Mike D'Antoni bei seiner Premiere auf der Lakers-Bank jubeln. Bryant wurde mit 25 Punkte (8/15 FG) zum Topscorer der Partie.
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Unterstützung bekam er vor allem von Pau Gasol (17 Punkten, 11 Rebounds. 7 Assists), Metta World Peace (17 Punkte, 8 Rebounds) und Dwight Howard (23 Punkten, 15 Rebounds). Allerdings hatte der Center ein weiteres Mal arge Probleme von der Freiwurflinie (7/19).
Bei den Gästen war Brook Lopez nicht zu stoppen. Der Big Man verbuchte 23 Punkte und 7 Rebounds. Auch Brooklyns Backcourt mit Deron Williams (22 Punkte, 10 Assists) und Joe Johnson (14 Punkte) scorte zweistellig. Beide trafen aber zusammen nur 12 ihrer 34 Würfe. Von der Bank konnte Reggie Evans mit 11 Rebounds überzeugen.
Reaktionen:
Mike D'Antoni (Trainer Los Angeles Lakers): "Mit diesem Team gibt es eigentlich keinen Grund, warum wir nicht jedes Spiel gewinnen sollten. Das muss unser Ziel sein. Wir sind das beste Team der Liga und haben die talentiertesten Spieler."
Pau Gasol (Los Angeles Lakers): "Wir haben jetzt einen besseren Rhythmus und viel mehr Selbstbewusstsein. Das hilft uns natürlich ungemein.
Kobe Bryant (Los Angeles Lakers): "Ich kenne ihn (Mike D'Antoni, Anm. d. Red.) ja bereits. Er strahlt eine große Ruhe aus. Außerdem bilden wir langsam ein richtiges Team."
Deron Williams (Brooklyn Nets): "Das ist frustrierend. Der Sieg war zum Greifen nahe. Eigentlich hatten wir das Spiel gut im Griff. Aber am Ende haben wir nichts mehr getroffen."
Der SPOX-Spielfilm:
Vor dem Tipoff: D'Antoni feiert sein Debüt auf der Lakers-Bank und vertraut der gleichen Starting Five wie zuletzt Interimscoach Bernie Bickerstaff: Morris, Bryant, World Peace, Gasol und Howard. Nash (Wadenbein) und sein Backup Blake (Bauchmuskelzerrung) müssen weiterhin verletzt passen.
Auch bei den Nets gibt es keine Überraschungen. Williams, Johnson, Wallace, Humphries und Lopez beginnen für Brooklyn.
4.: Was für ein Beginn der Lakers! Gasol mit dem butterweichen Jumper aus der Mitteldistanz, World Peace lässt einen Layup folgen und netzt dann auch von Downtown ein. 10:0 Lakers! Die Nets bislang nur mit Backsteinen.
6: Williams vom Parkplatz? Drin! Williams vom Parkplatz? Drin! Der Guard bringt die Nets zurück ins Spiel, aber Bryant antwortet mit einem Zweier, kassiert dann allerdings bereits das zweite Foul. 14:13 Lakers.
9.: Lopez, Lopez, Lopez! Der Center ist on fire und legt den nächsten 20-Footer rein. 5/7 FG, 10 Punkte nach 9 Minuten. Nicht schlecht, Herr Specht! Aber Kobe antwortet mit dem langen Dreier. Das gleicht hier schon fast einem Shootout zwischen den Beiden. 23:19 Lakers!
15.: Spinning around and in! Schöner Move von Hill in die Zone. Auf der anderen Seite kommen aber die Nets ins Laufen. Johnson mit dem Transition-Dreier. Kurz danach wird Stackhouse beim Layup gefoult. 38:37 Nets.
19.: Metta is in the house! World Peace mit seinem zweiten Dreier. Aber L.A. findet keine Antwort auf Lopez. Erst der lange Jumper, dann lässt er den Ball über die Finger in den Korb rollen. Mittlerweile steht der Big Man bereits bei 16 Zählern. 46:44 Nets.
24.: Killer-Crossover von Williams gegen Morris, der dringend einen Kompass braucht! Tim Hardaway lässt grüßen. Kurze Zeit später lässt D-Will bereits seinen dritten Dreier und ein paar Freiwürfe folgen. Der Guard erzielt damit Brooklyns letzte 10 Punkte der Halbzeit. Unfassbar! Den Schlusspunkt im zweiten Viertel setzt aber MWP von Downtown. 57:56 Nets.
28.: Not in my house! Williams zieht in die Zone und versucht's mit dem Floater über Howard. Aber nicht mit D12! Der Center feiert seinen Block mit einem kleinen Tänzchen. Die Schiris hätten aber wohl auf Goaltending entscheiden müssen. 63:63.
36.: Vintage Kobe! Bryant lässt sich auch von einem Double-Team nicht aufhalten und bringt den Gastgeber mit einem ganz lockeren Jumper wieder in Führung. 76:73 Lakers.
40.: Endlich wird's mal schnell. Morris steckt im Break auf Howard durch. Das Staples Center bebt, aber Howard wird im letzten Moment beim Slam Dunk gefoult. 77:73 Lakers!
43.: Bei den Lakers fällt gar nichts mehr. L.A. hat bis jetzt nur 3 Punkte im letzten Viertel gemacht. Zudem spielen die Nets mittlerweile Hack-a-Dwight. Howard steht bei 6/17 von der Freiwurflinie. 84:79 Nets.
47.: Kobe lässt Johnson stehen und trifft mit dem Floater über Lopez (!). 11:2-Run der Gastgeber. 89:86 Lakers.
48.: Die Lakers schwächeln von der Linie. Egal! Bryant trifft beide Freiwürfe und bringt L.A. mit drei Punkten in Führung. D-Will hat die letzte Chance auf die Verlängerung, aber sein wilder Dreier prallt nur auf den Ring. 95:90 - Lakers win!
Der Star des Spiels: Kobe Bryant. Eigentlich hätte es auch Brook Lopez verdient gehabt, der den Lakers über weite Strecken der Partie große Probleme bereitete. Doch als es darauf ankam, war Bryant mal wieder zur Stelle. Bewies die Black Mamba zuletzt gegen Houston noch seine Passgeber-Qualitäten, zeigte Bryant im Duell mit Brooklyn, warum er zu den besten Closer der NBA-Geschichte zählt. Der 34-Jährige erzielte die letzten 8 Punkte der Gastgeber und ließ sich auch von der Freiwurfschwäche seiner Kollegen nicht anstecken. Insgesamt war Bryant mit 25 Punkten Topscorer der Partie und schoss zudem erneut über 50 Prozent aus dem Feld (8/15 FG). Auch sein Plus-Minus-Rating (+20) konnte kein anderer Spieler auf dem Parkett toppen.
Der Flop des Spiels: Die Freiwurfquote der Lakers. L.A. hätte es eigentlich viel einfacher haben können. Hätten die Gastgeber nur einigermaßen normal von der Linie getroffen, wäre die Partie wohl schon früher entschieden gewesen. 51,4 Prozent sind eines Titelkandidaten, der die Lakers sein wollen, einfach nicht würdig. Besonders heikel stellt sich die Situation bei Dwight Howard dar: Der Center traf nur 7 seiner 19 Versuche. Dass die Nets im letzten Viertel zeitweise eine Art Hack-a-Dwight spielten, dürfte insbesondere Mike D'Antoni ein paar Sorgenfalten auf die Stirn treiben. Der Coach kennt diese Unart schließlich noch aus Suns-Zeiten mit Shaquille O'Neal.
Analyse: Die große Frage vor der Partie: Wie würden sich die Lakers beim Debüt von Mike D'Antoni präsentieren? Nachdem L.A. bereits bei den letzten beiden Erfolgen andeutete, in welche Richtung es unter dem neuen Coach gehen soll, gelang dem Gastgeber auch gegen die Nets ein Start nach Maß.
Die Lakers legten zu Beginn durch starkes Ballmovement einen famosen 10:0-Run hin. Brooklyn agierte zu sorglos mit dem Ball und hatte bereits nach sechs Minuten 5 Turnovers auf dem Konto. Dass die Gäste nicht weiter zurücklagen, lag vor allem an Brook Lopez. Der Center ließ die Lakers-Defense gerade mit seinem Jumper aus der Mitteldistanz verzweifeln. Alleine im ersten Viertel kam Lopez auf 12 Zähler und lieferte sich einen kleinen Shootout mit Kobe Bryant.
Im zweiten Abschnitt drehte sich das Geschehen allerdings um 180 Grad. Während bei den Nets der Backcourt um Deron Williams und Joe Johnson aufdrehte, kam die D'Antoni-Truppe in Bedrängnis. Gerade ohne Bryant, der früh in Foulprobleme kam, und Pau Gasol schien die Lakers-Offense zu ideenlos. Auch das von vielen prognostizierte Run and Gun war im Staples Center kaum zu bewundern. In der Defense präsentierte man sich zudem schläfrig und ließ zu viele Offense Rebounds zu. Eine andere Schwachstelle ist dagegen schon bekannt: die Bank.
Antwan Jamison und Co. beendeten die Partie bei schwachen 5/15 FG und 10 Punkten. Dafür scheint Metta World Peace auf seine alten Tage seine Scoring-Qualitäten wieder zu entdecken. Nachdem er bereits gegen Houston seine Effektivität unter Beweis gestellt hatte, streute er auch gegen Brooklyn einige wichtige Zähler ein (17 Punkte, 6/13 FG).
Im letzten Viertel schien das D'Antoni-Debüt dennoch in die Hose zu gehen. Die Lakers standen zeitweise bei 0/7 FG und gerieten gehörig unter Druck. Die Freiwurfschwäche tat ihr Übriges dazu. Erst als D'Antoni bei einem Timeout die Ansage machte, in der Offense Howard quasi links liegen zu lassen, wachten die Lakers doch noch auf.
Den Rest besorgte Bryant in gewohnter Manier mit 6 Freiwürfen in den letzten 17 Sekunden. Obwohl die Lakers nun zum ersten Mal in dieser Saison eine positive Bilanz aufweisen, dürfte D'Antoni noch einige Arbeit bevorstehen. Howard, der am eigenen Brett mit 11 Rebounds seinen Mann stand, ist immer noch nicht vollständig in die Offense eingebunden. Auch beim von vielen erwarteten Pick-and-Roll steckt noch einiges Sand im Gebtriebe.
Für L.A. geht es nun auf einen Roadtrip nach Sacramento, Memphis und Dallas. Brooklyn, das die erste Pleite nach sechs Siegen in Folge hinnehmen musste, reist als nächstes zu den Warriors.
Der NBA-Spielplan im Überblick
