Atlanta Hawks - Chicago Bulls 73:93
Ist dies etwa das Erfolgsrezept, um erstmals seit Michael Jordan den Titel nach Chicago zu holen? Statt sich auf das Scoring des MVP Derrick Rose zu verlassen, zeigten die Bulls in Spiel 6 des Conference Halbfinals gegen die Atlanta Hawks Teambasketball vom Feinsten.
Rose nahm so wenig Würfe wie nie in den Playoffs und erzielte 19 Punkte (8/14), 10 Zähler unter seinem Schnitt. Dafür verteilte er 12 Assists - Bestwert in der Postseason. Damit setzte der 22-Jährige das richtige Signal an die Mitspieler, insgesamt spielte Chicago famose 34 Assists. Von insgesamt 41 Korberfolgen waren lediglich 7 individuell herausgespielt - alle anderen waren Produkt des Kollektivs.
"Schon in der Saisonvorbereitung wusste ich, dass wir hier etwas Besonderes haben. Wir waren bereit, nicht auf eigene Statistiken zu achten, sondern hart zu arbeiten, um so oft wie möglich zu gewinnen", sagte Rose.
Profitiert hat davon insbesondere der für seine Unbeständigkeit kritisierte Carlos Boozer, dem 23 Punkte (10/16) gelangen, außerdem lieferte er 10 Rebounds und 5 Assists. Luol Deng überzeugte mit einem Komplettpaket aus 13 Punkten, 5 Rebounds, 5 Assists und 5 Steals.
"D-Rose bekommt so viel Aufmerksamkeit, daher habe ich die freien Würfe einfach genommen", sagte Boozer.
Die Hawks hatten der geballten Bulls-Power nichts entgegenzusetzen und lagen bereits nach dem ersten Viertel 17:27 hinten. Joe Johnson (19 Punkte) und Josh Smith (18) betrieben Schadensbegrenzung, am Ende jedoch war Atlanta chancenlos.
Auch, weil der Dreier partout nicht fallen wollte (1/11), Überraschungsmann Jeff Teague (rechter Arm) angeschlagen nur 2/6 für 6 Punkte traf und Center Al Horford erneut enttäuschte (7 Punkte, 2/10).
Nun kommt es in der Nacht von Sonntag auf Montag zum mit Spannung erwarteten ersten Duell zwischen den Bulls und den Heat, den beiden besten Ost-Teams der Regular Season. Rose: "Es wird ein großartiges Matchup. Uns gefällt es, dass wir für jeden der Underdog sind."
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