Wie schon in Spiel 1 überragte das Pitching der Cleveland Indians alles, dieses Mal allerdings ohne einen langen Einsatz des Starters, der dennoch zu überzeugen wusste. Josh Tomlin pitchte für 4.2 Innings, wurde dann aber doch mit Läufer auf Base ausgewechselt. Manager Terry Francona brachte den "Fixer", Andrew Miller, der dieses Mal aber nur 1.1 Innings auf dem Mound stand, anschließend für die letztendliche Entscheidung platzmachen musste.
Im siebten Inning übernahm mit Carl Edwards Jr. der dritte Cubs-Pitcher nach Kyle Hendricks und Justin Grimm. Er ließ direkt ein Single von Catcher Roberto Perez zu, der prompt durch Pinch-Runner Michael Martinez ersetzt wurde. Durch einen Sacrifice Bunt erreichte dieser die zweite Base. Das zwang Cubs-Manager Joe Maddon zu einer Entscheidung, denn mit Pitcher Miller im On-Deck Circle, also als übernächstem Schlagmann, hätte man Rajai Davis kampflos per Intentional Walk auf die erste Base schicken können. Doch Maddon entschied sich dagegen.
Stattdessen sollte Edwards den Outfielder ausmachen, jedoch verunglückte ihm ein Curveball, der im Dreck landete und zum Wild Pitch wurde. Dadurch erreichte Martinez sogar die dritte Base. Obendrein kam Davis per Walk auf Base. Miller durfte dann doch nicht schlagen und wurde zugunsten von Coco Crisp ausgewechselt. Diesem gelang dann schließlich das RBI-Single, das den Unterschied ausmachte.
Davis versuchte in der Aktion die dritte Base zu erreichen, wurde aber ausgemacht, schenkte also ein Out her. Nicht das erste Mal, dass die Indians durch schlampiges Spiel auffielen. Schon im ersten Inning wurde Francisco Lindor von Hendricks mit einem Pick-Off erwischt und ausgemacht. Zudem verschätzte sich Right Fielder Lonnie Chisenhall bei einem Flyball von Jorge Soler nahe der Right-Field-Linie im siebten Inning und machte so aus einem wahrscheinlichen Out ein Triple. Die Cubs nutzten diesen Quasi-Fehler aber nicht aus.
Shutout-Rekord für Indians
Die Cubs, die den vierten Shutout in dieser Postseason kassierten - den zweiten in der World Series - hatten ganz am Ende nochmal die große Chance, die Partie zu drehen. Mit Läufer auf Base schlug der schwächelnde Jason Heyward einen Groundball zu First Baseman Mike Napoli, der den Ball nicht kontrollierte und Heyward durch diesen Error auf Base kam. Das Spiel lag also in den Händen von Javier Baez, doch Closer Cody Allen schlug die Tür mit einem Strikeout zu und machte den fünften Shutout der Indians in dieser Postseason perfekt - ein MLB-Rekord.
Das einzige Highlight aus Cubs-Sicht bleibt somit der Auftritt von Comedy-Legende Bill Murray, der während des Seventh Inning Stretch, der Pause in der Mitte des siebten Innings, den traditionellenn Song "Take me out to the Ball Game" teils in Daffy-Duck-Manier intonierte und damit nochmal das Publikum so richtig heiß machte.
Die Indians, die nun mit 2-1 in der Serie führen, dürfen nun zuversichtlich auf den weiteren Verlauf der Serie blicken, denn in Spiel 4, das in der Nacht zum Sonntag ebenfalls in Chicago steigt, startet Pitching Ace Corey Kluber, der schon in Spiel 1 dominierte. Ihm wird John Lackey gegenüberstehen.
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