Olympia 2018: Norwegens Skilangläufer Krüger gewinnt Gold im Skiathlon

SID
Der norwegische Skilangläufer Simen Hegstad Krüger hat Gold im Skiathlon gewonnen.
© getty

Norwegens Skilangläufer um Überraschungsmann Simen Hegstad Krüger haben gleich im ersten Rennen die Muskeln spielen lassen und bei einem Dreifach-Erfolg im Skiathlon Norges erstes Olympia-Gold in Pyeongchang eingefahren. Krüger setzte sich nach insgesamt 30 km überraschend vor seinen Landsleuten Martin Johnsrud Sundby und Hans Christer Holund durch - der norwegische Topstar Johannes Hösflot Kläbo enttäuschte hingegen.

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Aus deutscher Sicht sorgte im Skiathlon Thomas Bing aus Dermbach mit einem mutigen Rennen und Platz elf (43,7 Sekunden Rückstand) gleich hinter dem Gesamtweltcup-Führenden Kläbo für einen Lichtblick. Einen Tag nach dem schwachen Abschneiden im Frauen-Skiathlon gab es deshalb wieder zufriedene Gesichter im deutschen Lager. "Mit Platz elf bin ich super zufrieden. Die Form passt", sagte der Thüringer.

"Wenn mir vorher einer gesagt hätte, dass Bingo mit Kläbo um die Wette ins Ziel läuft, hätte ich ihn für verrückt erklärt. Die Jungs haben ein starkes Rennen gemacht", sagte der deutsche Sportliche Leiter Andreas Schlütter.

In einem knüppelharten Rennen bei eisiger Kälte und teils heftigen Windböen wurde Lucas Bögl (Gaißach) 16. (+59,9), Jonas Dobler (Traunstein) kam auf Platz 22 (+1:36,6), und Andreas Katz (Baiersbronn) belegte Rang 35 (+3:29,2).

Krüger stürzt unverschuldet

Krüger, der schon auf den ersten Metern unverschuldet gestürzt war und dem Feld hinterher laufen musste, lag nach 1:16:20,0 Stunden acht Sekunden vor dem dreimaligen Gesamtweltcup-Gewinner Sundby, der erneut den ersten großen Einzelsieg seiner Karriere verpasste. Der Schweizer Dario Cologna, der 2014 in Sotschi den Skiathlon gewonnen hatte, belegte Platz sechs.

"Ich hatte ein Gefühl, das ich noch nie auf Ski hatte, mir fehlen die Worte", sagte Krüger: "Meine Gedanken rasten, als ich gestürzt bin."

Der 24-Jährige hatte im Dezember in Toblach seinen ersten und bislang einzigen Weltcupsieg gefeiert. Er gehörte nicht zur allerersten Garde der Norweger. Die Spiele in Pyeongchang sollten eigentlich zur großen Show von Jungstar Kläbo (21) werden - doch der ließ die nötige Frische vermissen.

Bing zum Skiwechsel auf Rang sechs

In einem brutalen Ausscheidungsrennen in der Anfangsphase, in der die Favoriten im Klassik-Stil mächtig Tempo machten, konnte von den deutschen Läufern nur Bing Kontakt zur Spitzengruppe halten. Da die Pace in der Folge abflaute, lag der Thüringer beim Skiwechsel zur Halbzeit auf einem starken sechsten Platz - zeitgleich mit dem führenden Klaebo.

Als es im freien Stil auf dem zweiten Teilstück zu Stehversuchen der Topstars kam, schloss Bögl zur jetzt großen ersten Gruppe auf. Neun Kilometer vor dem Ziel übernahmen die Norweger das Kommando, zogen an. Bing verkaufte sich teuer - und wurde mit dem bislang besten Olympia-Ergebnis der deutschen Langläufer in Pyeongchang belohnt.

Russen fehlen gesperrt

Der russische Skiathlon-Weltmeister Sergej Ustjugow fehlte, er gehörte wie seine prominenten Landsleute Alexander Legkow (Sotschi-Olympiasieger über 50 km) und Maxim Wylegschanin (Silber über 50) zu den Athleten, die im Zuge des russischen Dopingskandals vom IOC keine Einladung erhalten hatten.

Ustjugow und Co. waren am Tag vor der Eröffnungsfeier mit ihren Einsprüchen gegen die Ausbootung abgeblitzt. Somit sind in Südkorea nur international eigentlich unbedeutende Skilangläufer aus Russland am Start - von diesen überraschte Denis Spizow mit Platz vier.

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