Laut einer Mitteilung des IOC am Freitagabend haben das "Invitation Review Panel" und die "OAR Implementation Group" die Liste von möglichen Startern unter neutraler Flagge bislang von 500 auf 389 "saubere" Kandidaten reduziert.
Der Branchendienst insidethegames rechnet daher mit Blick auf die bislang erzielten Quotenplätze mit etwa 200 russischen Startern in Südkorea. An den Heimspielen in Sotschi nahmen 214 russische Sportler teil.
IOC: 80 Prozent der Athleten nicht in Sotschi am Start
Weitere Athleten könnten noch aus der Liste gestrichen werden, wenn Bedingungen wie weitere Dopingtests und Nachuntersuchungen nicht erfüllt werden. Laut IOC haben 80 Prozent der Sportler dieses Pools nicht an den Winterspielen 2014 teilgenommen. Zudem wurden auch 51 Trainer und zehn medizinische Mitarbeiter aussortiert.
Die genauen Auswahlkriterien des Panels bei den Sportlern bleiben allerdings unklar. Das IOC erklärte lediglich, dass keiner der 43 lebenslang für Olympia gesperrten Athleten zur Vorauswahl gehört und sich keiner der Kandidaten schon einmal Dopingvergehen zuschulden kommen lassen hat.
Anfang Dezember hatte das IOC das russische Olympische Komitee wegen systematischen Dopings von den Winterspielen ausgeschlossen, sauberen russischen Sportlern unter bestimmten Bedingungen aber einen Start unter neutraler Flagge in Aussicht gestellt.
IOC: "Whistleblower Rodtschenkow verdient Schutz"
Das "Invitation Review Panel" unter Vorsitz der ehemaligen französischen Sportministerin Valerie Fourneyron, hat die Aufgabe, die Liste von Sportlern festzulegen, die dafür infrage kommen. Zu der Kommission gehören auch Richard Budgett, der medizinische Direktor des IOC, und der deutsche WADA-Chefermittler Günter Younger.
Das IOC teilte zudem mit, einen Brief an das russische Olympische Komitee geschrieben zu haben, "um klar zu machen, dass Herr Grigorij Rodtschenkow als Whistleblower Schutz verdient". Derzeit sei dies durch das Zeugenschutzprogramm des FBI gewährleistet. Die Welt-Anti-Doping-Agentur (WADA) habe ein entsprechendes Schreiben an das Sportministerium geschickt.
Der frühere Leiter des Moskauer Dopinglabors, der mit seinen Aussagen maßgeblich zur Aufdeckung des staatlich gelenkten Dopingsystems Russlands beigetragen hatte, fürchtet nach seinen Enthüllungen um sein Leben.