Biathlon-Coach Pichler hätte Doping-Infos preisgegeben: "Keine Angst vor Konsequenzen"

SID
Wolfgang Pichler will sich gegen seinen Olympia-Bann wehren
© getty

Der von den Olympischen Winterspielen in Pyeongchang (9. bis 25 Februar) ausgeschlossene Biathlon-Trainer Wolfgang Pichler sieht sich weiter als "Opfer eines Komplotts" und beharrt darauf, während seiner Zeit als russischer Coach nichts von Doping-Praktiken gewusst zu haben.

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Auf die Frage, ob er zum Dopen gedrängt worden war, antwortete Pichler im Interview mit der Zeit : "Nie! Die Russen sind doch nicht blöd. Wenn man ein System des Dopings aufrecht erhalten will, dann muss man den Kreis der Mitwisser klein halten."

Er selbst sei dabei für Russland durch eine mögliche Mitwisserschaft eine viel zu große Gefahr gewesen, weil er seine Informationen preisgegeben hätte. "Das hätte ich getan. Ich habe keine Angst vor Konsequenzen", sagte der 62-Jährige, der derzeit die schwedische Mannschaft betreut.

Pichler wegen Betreuung von Doping-Biathleten gesperrt

Grund für den Olympia-Bann des Ruhpoldingers ist seine frühere Tätigkeit von 2011 bis 2014 als Trainer der vom IOC lebenslang gesperrten Russinnen Olga Saizewa, Olga Wiluchina und Jana Romanowa. Pichler, der die Sperre als "Farce" bezeichnete, kündigte juristische Schritte an.

"Mein Anwalt wird dem IOC einen Brief schreiben und eine Anhörung fordern. Bislang hat mir ja noch keiner die Chance gegeben, mich zu äußern", sagte Pichler: "Ich habe keine Beweise gesehen: weder, dass ich in irgendeiner Weise involviert gewesen sein soll, noch ein positives Testergebnis meiner Athletinnen."

Die Sportler, mutmaßt Pichler, könnten sich den Dopingpraktiken derweil nicht entziehen - selbst wenn sie es wollten. "Wenn dich ein Doktor wirklich dopen will, dann hast du als Athlet keine Chance. Im Zweifel wird dir das Zeug untergeschoben", sagte Pichler.

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